Ihr wisst nicht, was tun, mit dem vielen Geld, das Ihr zu Weihnachten bekommen habt? Vielleicht wollt Ihr Euch was gutes tun und Euch mal wieder eine CD kaufen. In letzter Zeit haben es mir Veröffentlichen von Bands aus Deutschland angetan, die beweisen, dass auch die Teutonen guten Indierock machen können.
Wer meint, dass jeder heiße Scheiß immer aus Großbritannien kommen muss, der irrt sich gewaltig. Er kann durchaus auch aus der Deutschen Provinz kommen, genauer gesagt aus Dinslaken. Daher kommen die Kilians, vier blutjunge Musiker, die sich auf dem Gymnasium kennen gelernt haben sich die Veröffentlichung ihres Albums Kill the Kilians vor ein paar Monaten mit bestem Indierock erarbeitet haben. Ihrem Sound hört man an, dass sie die Strokes mögen, sie klingen als wären sie direkt aus England zu uns herübergeschwappt. Aber sie sind eine wahre Perle aus Deutschland mit einem namhaften Förderer: Thees Ullman, Bandleader von Tomte und einer der Köpfe des Hamburger Indielabels Grand Hotel Van Cleef.
The Audience kommen genauso aus der tiefen deutschen Provinz, diesmal aus dem fränkischen Hersbruck. Ich hatte sie vor ein paar Wochen als Vorband von The Wombats live im Rosi’s erlebt und war so begeistert, dass ich mir kurz darauf ihr Album Celluloid gekauft (!) habe. Bei ihrer Musik handelt es sich um besten New Wave, der streckenweise an die ebenfalls sehr empfehlenswerten Robocop Kraus erinnert, aber auch furiose Franz Ferdinand Riffs beinhaltet. Auf dem Album kommt die Energie der Darbietung auf der Bühne, die vor allem vom Charisma des Sängers lebt, zwar nicht ganz so gut rüber, ist aber dennoch sehr hörenswert.
Schließlich möchte ich noch auf etwas hinweisen, das auf keinen Fall ein Geheimtipp ist. Die Beatsteaks, jene Berliner Band, die den Ärzten den ersten Platz unter den deutschen Rockkappellen streitig macht, hat vor ein paar Wochen auf ihrer Demon’s Galore EP neben dem Titeltrack einige nette Stückchen versteckt. Darunter ist so ein Knaller wie die Kooperation mit dem Rapper Dendemann (Wer A sagt muss auch B zahlen), von der ich mich nicht satt hören kann und eine kleine Überraschung, die in Nostalgie schwelgen lässt: Eine live-Aufnahme des Beastie Boys covers „Sabotage“, ein Mitschnitt vom Auftritt beim Open Air Sankt Gallen.
Wenn ich schon dabei bin, hier meine 10 Lieblingsalben des Jahres 2007:
1. The Arcade Fire – Neon Bible
2. Maxïmo Park – Our Earthly Pleasures
3. Bloc Party – A Weekend in The City
4. The Rakes – Ten New Messages
5. The Wombats – A Guide to Love, Loss And Desperation
6. Architecture in
7. Stars – Set Yourself on Fire
8. Malajube – Trompe l’oeil
9. Idlewild – Make A
10. The Automatic – Not Accepted Anywhere
Ich wünsche allen meinen treuen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr!