Dienstag, 30. Dezember 2008

Weihnachten 08 - BEschaulich und viel zu schnell vorbei

Weihnachtsferien bekommen eine ganz andere Qualität, wenn man voll im Berufsleben angekommen ist. Man muss die Dauer seine Feiertagspause mit Bedacht festlegen und das richtige Mittel finden zwischen der notwendigen Verschnaufpause im Kreise der Familie und der Gefahr, wertvolle Urlaubstage zu verschwenden. Dieses Jahr also: eine Woche frei. Das ist schon was anderes wie in Schule und Studium, als man noch zwei oder gar drei Wochen pausieren durfte.
Und was macht man an Weihnachten? Man fährt heim und feiert mit der Familie. Gleich Freitag Abend also ab ins Easy Jet Flugzeug (das ist ganz schön praktisch, so ist Basel nur eine gute Stunde von Hamburg entfernt, statt der sieben mit dem Zug). Ein paar ruhige Tage in Steinen mit den Eltern verbracht, bevor diese sozusagen als Vorauskommando in de Jura aufbrechen. Die drei Söhne der Familie bleiben noch zurück, denn wir wollen das traditionelle Klassen-/Jahrgangs-/Schul-Ehemaligentreffen im Goldenen Löwen in Schopfheim nicht vepassen. Schlussendlich ist es jedes Jahr das gleiche: man spricht ein wenig mit den Leuten, die man einmal im Jahr dort trifft und hält sich ansonsten an die Leute, die man auch sonst immer wieder sieht. Dazu gibt's viel Bier und man muss danach das Nachhausekommen organisieren. Hier in der Provinz fahren die öffentlichen Verkehrsmittel ja nicht die ganze Nacht... Pierre hat aber die Spendierhsen an und zahlt das Taxi!
Am nächsten Morgen geht's dann auch für uns in den Jura, wir uns dieses Jahr mit der französischen Verwandtschaft in einer netten Ferienwohnung im Örtchen Darbonnay für die Weihnachtstage verabredet haben. Das liegt in der nähe von Poligny (Hauptstadt des Compté) und mitten in Weinbergen, wo der sehr leckere Jurawein angebaut wird. Dieser ist - insbesondere außerhalb Frankreichs, nur Insidern bekannt und sicherlich was besonderes! Leider konnte auch dieses Jahr nicht die ganze Familie da sein. Die einen müssen arbeiten, die anderen können sich nicht zerteilen und feiern in der Charentes. Wie immer freut man sich auf die gemeinsam verbrachte Zeit und genießt diese, lässt sich reich vom Weihnachtsmann beschenken, isst gut, trinkt genüsslich und füllt die Tage daneben mit ein wenig touristischem Spazerengehen Hier ein paar Bilder. Einer der Höhepunkte wurde leider nicht fotographisch festgehalten, die Weinprobe beim Weinbauer des Dorfes (die Familie Pêcheur): angefangen mit den Roten wurde über die Weißen, den vin jaune, den vin de paille große Ähnlichkeit mit Eiswein) und den Macvin alles durchgekostet. Dabei wurden wir sehr gut vom Hausherren unterhalten. Ein Genuss!
Zurück in Steinen reichte die verbliebene Zeit gerade noch, um den Schnee im Schwarzwald für einen Skiausflug zu nutzen. Es ging nach Wieden/Münstertal, inzwischen mein Lieblingsskigebiet im Schwerzwald und auch dies sicherlich ein Geheimtipp. Gute Pisten und immer wenig los. Dann war alles schon wieder vorbei und es ging zurück nach Hamburg. Ich wäre gern noch ein wenig gelblieben.

Montag, 22. Dezember 2008

Meine Top 10 Alben des Jahres

  1. The Indelicates – American Demo
  2. TV on the Radio – Dear Science
  3. Bon Iver – For Emma, Forever Ago
  4. Death Cab for Cutie – Transatlanticism
  5. Vampire Weekend – Vampire Weekent
  6. Get Well Soon – Rest Now, Weary Head, You Will Get Well Soon
  7. Bell X1 – Flock
  8. Wolf Parade – At Mount Zoomer
  9. British Sea Power – We Love Rock Music
  10. White Rabbits – Fort Nightly

Weitere sehr viel gehörte und geliebte Alben in diesem Jahr: Phantom Planet – Raise the Dead, Late of the Pier – Fantasy Black Channel, Islands – Arms Race, The Futureheads – This Is Not the World, Kings of Leon – Only By the Night, Operator Please – Yes, Yes, Vindictive, Black Kids – Partie Traumatic, Look See Proof – Between Here and There, Harrisons – No Fighting in the War Room, The Ting Tings – We Started Nothing, Hercules And Love Affair – Hercules And Love Affair…

Sonntag, 21. Dezember 2008

Schluss mit Konzertkritiken...

... an dieser Stelle!

Da einige meiner Leser sich schon seid längerem Beschweren, dass sie das uninteressant finden und dieser Blog phasenweise tatsächlich in einen Konzertblog ausartet, habe ich bereits vor einiger Zeit beschlossen, meine Konzertberichte auf einen neuen Blog auszulagern. Deshalb gibt es diese von nun an nur noch beim Konzertblogger, für den ich zudem weitere Autoren gewinnen konnte. So gibt es da sogar noch mehr Konzertberichte als bisher an dieser Stelle. Und damit auch keiner, den es interessiert, was verpasst, gibt es in der Seitenleiste dieses Blogs einen RSS-Feed, der die letzten fünf Beitrge enthält.

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Winterliches München

Einen winterlichen Ausflug nach München kann man sich kaum besser vorstellen: es liegt Schnee, ist kalt, das Wetter ist schön. Auch die Zugfahrt - ausnahmsweise mal tagsüber - war sehr malerisch, durch das komplett verschneite Deutschland. Ziel der Reise in die bajuwarische Hauptstadt waren jedoch nicht ihre touristischen Höhepunkte, sondern ein Wiedersehen mit meinen zwei liebsten alten Freundinnen. So verbrachten wir einen Nachmittag schlittschuhlaufend auf der Eisbahn, wo ich festestellen musste, dass meine in Kanada erworbenen nicht allzu schlechten Eislauffähigkeiten stark nachgelassen hatten. Ich müsste das mal wieder öfter machen. Davon mussten wir uns erstmal mit einer Folge Monaco Franze erholen, eine sehr sehenswerte Serie aus den 80ern. Es lohnt sich, das weiterzuverfolgen.
Sehr nett war der abendliche Besuch auf dem Tollwood, ein "In-Weihnachtsmarkt" auf der Theresienwiese. Dies ist eine alternativ-kommerzielle Veranstaltung mit Bio-Essen und Glüwein und Kunsthhandwerk aus aller Welt. So etwas cooles hätte ich den Münchenern gar nicht zugetraut... War leider wie an einem Samstag Abend nicht anders zu erwarten, ein wenig überlaufen. Wie immer war das Wochenende viel zu schnell vorbei und der folgende Arbeitstag schwer zu überstehen, da die lange Reise von München erst um 2 Uhr endete.

Montag, 8. Dezember 2008

Wiesn im Dezember

Oktoberfeststimmung kurz vor dem Nikolaustag: Sowas gibt gibt's in Hamburg, und ich war mitten drin. Da ich noch nie auf der Wiesn war, kann ich nicht beurteilen, wie es dort zugeht. Es kann allerdings nicht viel anders sein, als "Norddeutschlands größtem Bierzelt" auf dem Hamburger Dom, höchstens vielleicht ein wenig authentischer. Der Hamburger Dom ist im übrigen kein Gotteshaus, sondern - da haben wir es wieder - das größte Volksfest Norddeutschlands. Ihren Namen hat die Veranstaltung aber durchaus von einem Gotteshaus, da er auf das Volksfest/den Jahrmarkt zurückgeht, der bis zu dessen Abriss 1804 im Mariendom stattfand. Heute ist es ein stark von Fahrgeschäften dominiertes Volksfest auf dem Heiligengeistfeld, zwischen Millerntorstadion und Hochbunker - hier ein Überblick.Solche Feste sind ohnehin nicht meins - es reichte mir, an einem Wochenendabend daran vorbeizukommen und die große Polizeipräsenz sowie die angetrunkenen Jugendlichen zu sehen. Und solche Bierzelte sind erst recht nichts für mich. Nicht umsonst habe ich es während meiner Jugend auf dem Lande umgangen, "Schöne Maid" Veranstaltungen (ein sehr treffender Name, den mein Vater hierfür gefunden hat) zu besuchen, also Bauerndisko mit Bands mit so klingenden Namen wie Popcorn, Lancelot oder Six for You. Diese geistern im übrigen noch immer durch den Landkreis Lörrach.
Nun, im Bayerischen Bierzelt spielten Sunrise Four, deren Playlist schon verrät, was zu erwarten war, doch auch ein Blick auf das Bandfoto drückt die Qualitäten dieser Gruppierung aus. Für Stimmung - zwischendurch gab es auch ein Prosit auf die Gemütlichkeit - war also gesorgt. Wie auch immer, irgendwie hatte mein Chef die blendende Idee, die Weihnachtsfeier unserer Firma in Lübkes Bierzelt zu veranstalten. Zu Essen gab's Schweinshaxen, Hendl, Backcamenbert, Obazda und was sonst noch alles in ein Bayerisches Zelt gehört. Dazu musste man viel Bier trinken, denn das Essen war erstens nicht lecker und ein wenig trocken, und zweitens - wie sich später herausstellen sollte - auch schwer verdaulich. Außerdem musste man sich die Veranstaltung ja schöntrinken. Noch schnell die Kloflatrate für einen Euro gebucht, dann stand einem trotz der widrigen Rahmenbedingungen sehr lustigem Abend nichts mehr im Wege. Alkohol trägt ja bekanntlich dazu bei, die Schmerzgrenze zu senken. Und ist es nicht der Zweck einer Weihnachtsfeier, sich auf Firmenkosten gnadenlos zu betrinken, dabei jedoch noch vor der Blamage Halt zu machen? Dieses Kunststück ist mir - ich denke es zumindest - gut gelungen.

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Zu Besuch bei Oma

Nach viel zu langer Zeit habe ich endlich mal wieder ein Wochenende in Heidelberg verbracht. Neben dem Wiedersehen alter Bekannter, den obligatorischen Glühweinen auf dem Weihnachtsmarkt und der Inspektion der neuen Wohnsituation meiner Schwester stand ein Nachmittag bei meiner Oma auf dem Programm.
Zu heidelberger Studienzeiten war es keine Seltenheit, dass ich zum Sonntagsessen bei ihr in Schriesheim vorbeischaute. Im Laufe der Zeit, insbesondere in der jüngsten Vergangenheit, konnte man dabei die Last des Alters wachsen sehen. Inzwischen wäre es nicht mehr denkbar, sich mit einem reichlichen Sonntagsbraten verwöhnen zu lassen. Die Energie meiner Oma reicht jetzt nicht mehr für große kulinarische Glanzleistungen.
Auch Unterhaltungen mit meiner lieben Großmutti sind leider nicht mehr das, was sie mal waren. Man ist nur noch Stichwortgeber für inzwischen altbekannte Geschichten, hier die Top 5 (Insider werden damit etwas anfangen können):
  1. "Hoiner, geh' mer donze?"
  2. "Da hab ich den ersten Neger meines Lebens gesehen. Er kam vor unserem Haus aus dem Panzer gestiegen. Das war auf der Höhe des ersten Stocks."
  3. "Als die Ami bei der Überrollung kamen und bein uns in der Wohnung für sie Kaffee gekocht wurde. Echten Bohnenkaffee, ich wusste ja bis dahin gar nicht was das war."
  4. "Als in Mannheim die Bomben vielen und wieder Christbäume am Himmel standen."
  5. "Roland hat ja immer so viel gelesen, er hat die Bücher immer so richtig gelebt. Auf der Wiese vor unserem Haus, er las sicher wieder Karl May, hatte er in einer Hand das Buch und spielte die Geschichte beim Lesen nach."
Das alles gibt einem schon zu denken. Jedenfalls werde ich alsbald wieder hinfahren. Wer weiß, wie lange sie noch da ist, um diese Geschichten wieder zu erzählen.