Die erste Gruppierung, Desert Planet aus dem finnischen Lappland, habe ich leider verpasst, da ich vor dem Konzert noch auf dem Weihnachtsempfang meiner alten Kollegen von der kanadischen Botschaft war. Aber ich glaube, dass mir der Game-Boy-Elektro-Sound der Band auch nicht so gefallen hätte. Dafür kamen wir gerade rechtzeitig für eine musikalische Neuentdeckung, Ida Maria aus Norwegen. Die nach ihrer Sängerin benannten Band spielte auf der Bühne einen Indie-Rocker nach dem anderen und begeisterte mit ihrer von Punk Attitüden beeinflussten Bühnenperformance das recht spärliche und eigentlich eher lahme Publikum. Auf der (norwegischsprachigen) Website der Band gibt es ein paar Songs zum kostenlosen Download. Es folgt aber sicher in den nächsten Monaten ein Album.
Die schwedische Band Last Days of April ist auch noch eine (vom alter her) recht junge Band, die aber schon lange Bestand hat und sich durch zahlreiche Auftritte in Deutschland, u.a. bei den großen Festivals und im Vorprogramm der Sportfreunde Stiller, einen Namen gemacht hat. Die Band um Sänger Karl Larsson spielt nette und sehr schöne Indie-Rock und Pop Lieder, die ich ganz gerne höre. Auf der Bühne fehlt allerdings die letzte Konsequenz. Das das Publikum wie gesagt ziemlich lahm war, sprang folglich in der Kulturbrauerei der Funke nicht wirklich herüber. So hatte man zwar das vergnügen, guter Musik zu lauschen, wirklich spannend war das ganze aber nicht.
Höhepunkt des Abends und für viele der wahre Grund für den Konzertbesuch waren zweifelsohne die Dänen von Kashmir. Ihr etwas düsterer, tragender, eher ruhiger Rock kann einen nicht kalt lassen. Die Musik hat was von Interpol, aber irgendwie erinnern manche Riffs auch an die Dire Straits. Jedenfalls kann man richtig schön in ihr eintauchen. Endlich wachte nun auch das Publikum auf! Auch wenn der Auftritt aufgrund des sehr engen Zeitplans ziemlich schnell vorbei war, machten Kashmir den Abend mehr als lohnenswert. Alle konzerttauglichen (also die flotteren) Songs wurden gespielt, sodass man zufrieden nach Hause gehen konnte. Ja, zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die letzte Band, Wulfgang aus Island, nicht abgewartet habe und mich auf den Heimweg machte. Es war allerdings schon fast 12 und ich wusste, dass mein Wecker am nächsten Morgen um 5 Uhr klingeln würde. Man hat es schon schwer als Arbeitnehmer...
Zum Abschluss noch ein kleines Quiz aus dem Alltag im Neuköllner Multi-Kulti-Kiez. Was bezeichnet Eurer Meinung nach ein „Antrikot“ bei meinem türkischen Metzger? Ich freue mich jedenfalls schon darauf, es mir heute Abend in di Pfanne zu hauen.
1 Kommentar:
Ich sage nur soviel: Was Sie wollen, ist Lammlachs!
Guten Appetit und schönen 3. Advent!
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