Sonntag, 14. Oktober 2007

Naturkundemuseum

Angesichts der Tatsache, dass ich in meiner Kindheit schon lange vor dem von Jurassic Parc ausgelösten Dinosaurierhype ein großer Fan der Urzeitechsen war, ist es erstaunlich, dass ich bisher dem Naturkundemuseum bisher noch keinen Besuch abgestattet hatte. Dieses beheimatet nämlich das größte zusammengefügte Fossilienexponat der Welt, den ca. 13 Meter hohen und 15 Meter langen Brachiosaurus. Dieser steht prominent im großen Saal im Zentrum des Museums, umgeben von einigen weiteren Riesenfossilien, darunter ein Diplodocus und ein dem Tyrannosaurus Rex nicht unähnlichen Raubsaurier, dem Allosaurus.

Alleine diese Dinos sind den Besuch im Naturkundemuseum wert. Erst vor kurzem sind sie wieder zu sehen, nachdem sie nach neueren Erkenntnissen der Forschung neu aufgebaut wurden und in einer sehr anschaulichen und interaktiven Ausstellung gezeigt werden. Sehr beeindruckend, als Kind hätte ich das geliebt und noch heute finde ich das durchaus spannend.

Nur wenige weitere Teile des Naturkundemuseums sind ebenso modern gestaltet, darunter die vor allem unter didaktischen Aspekten sehr gut gemachten Säle über die Geologie und die Entstehung der Erde sowie ihre Einbettung ins Sonnensystem und der Ausstellung „Evolution in Aktion, welche die wichtigsten Aspekte der Evolutionstheorie veranschaulicht und einiges über Artenkunde und Artenverwandtschaft erklärt. Allerdings ist das für ein gut gebildeten Besucher, der in der Schule aufgepasst hat, nichts neues. Für Familien mit Kindern allerdings sicherlich sehr wertvoll. Die restlichen Säle des Museums fand ich aus einem ganz anderen Grund interessant. Hier sind die Ausstellungen (unter anderem über die heimische Tierwelt, die Tierwelt Afrikas und ähnliches) etwas veraltet und werden teilweise in den nächsten Jahren erneuert werden. Das ist einerseits notwendig, andererseits aber schade, denn die Dermoplastiken (die Exponate sind nicht ausgestopft, sondern auf feste Gebilde gezogen, welche die waren Positionen der Tiere imitieren) der Tiere, die zum Großteil aus den 1930ern und früher stammen, sind in so genannten Dioramen ausgestellt. Das bedeutet, das um sie herum künstlerisch gestaltete Landschaften konstruiert sind, teils als Trompe-l’Oeil gezeichnet, teils mit Pappmachée erzeugt. So würde man das heute sicherlich nicht mehr machen. Ich hoffe jedoch, dass diese nennen wir es mal museumsgeschichtlich wertvollen Zeugnisse bei der sicherlich demnächst erfolgenden Renovierung erhalten bleiben werden.

Der größte Teil des Musuems, der wahrscheinlich mit der interessanteste ist, kann leider nicht besucht werden. Hier sind die sehr reichhaltigen Sammlungen des Naturkundemuseums beherbergt, die insgesamt 30 Millionen Objekte Zählen. Darunter sind Tausende von Vögeln, Säugern, Fischen, Insekten, Mineralien und paläontologische Objekte. Viele dienen wissenschaftlichen Zwecken, einige Objekte sollen aber nach der fertigen Sanierung und Neugestaltung des Museums für Naturkunde auch zu sehen sein.

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