Montag, 8. Oktober 2007

Katastrophentourismus

Da die letzten Tage wieder Besuch bei mir war, stand das Tagesprogramm schon fest: Tourismus war angesagt. Anette war zwar schon mal in Berlin, das ist aber schon länger her, sodass ich meine inzwischen gut erprobten Führerqualitäten zum besten geben konnte und mein Touristenkomplettpaket bereitstellte. Auch wenn ich jetzt schon vieles hier kenne habe ich bisher doch mit jedem Besuch auch neues erkundet. Diesmal wurde der Wunsch geäußert, mal in den Osten in eine richtige Plattenbausiedlung zu fahren. Da ich das bisher auch noch nicht getan hatte und bisher immer nur schlecht über die Ostbezirke an der Peripherie gesprochen habe, machten wir uns auf den Weg.

Wir stiegen in die U5 Richtung Marzahn-Hellersdorf und entschieden uns relativ zufällig für die Haltestelle Kaulsdorf Nord. Was vom Namen her eher idyllisch klingt war eine die Haltestelle zur Bilderbuchplattenbausiedlung. Genau so hatte ich mir es vorgestellt... Ein moderner Platz, bei dem Versucht wurde, zumindest ein bisschen was für die Bewohner zu tun, viele deprimierende Geschäfte und viele deprimierende Leute. Anette und ich hatten eigentlich voll das schlechte Gewissen, dass wir deswegen hinfahren und haben nur heimlich Fotos gemacht, aber immerhin haben wir das jetzt mal gesehen. Wie toll es im Vergleich dazu in Neukölln ist, brauche ich gar nicht zu erwähnen. Eine wahre Tramnachbarschaft!

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