- Franz Ferdinand @Docks Hamburg / Hurricane Festival 09
- Maxïmo Park @Stadtpark Hamburg
- Bloc Party @Docks Hamburg
- Editors @Große Freiheit 36 Hamburg (inklusive großartiger Vorbands!)
- Whitest Boy Alive @Dockville Festival
- Mumford & Sons @Molotow Hamburg
- Beirut @Docks Hamburg
- Kings of Conveniece @Kampnagel Hamburg
- Bon Iver @Große Freiheit 36 Hamburg
- Dear Reader @Lido Berlin / Reeperbahnfestival (Grünspan Hamburg)
Donnerstag, 31. Dezember 2009
Konzerte des Jahres 2009
Mittwoch, 30. Dezember 2009
Alben des Jahres 2009
- Maxïmo Park - Our Earthy Pleasures
- Mumford and Sons - Sigh No More
- Noah and the Whale - The First Days Of Spring
- Scott Matthew - There is an Ocean That Divides
- The View - Which Bitch?
- Bishop Allen - Grrr
- The Airboren Toxic Event - The Airborne Toxic Event
- Jamie T - Kings & Queens
- Dear Reader - Replace Why with Funny
- White Lies - To Lose My Life
Freitag, 18. Dezember 2009
Winter, Weihnacht, Schnee
Sonntag, 6. Dezember 2009
Auf dem Weg zum Konzert
Das spannende am Hamburger Kiez sind nicht die Laufhäuser, Sexshops, Live-Sex-Clubs oder Moonboots-Damen, das finden nur ekelige Typen und Touristen interessant. Viel interessanter ist, dass sich dort auch fast das komplette Nachtleben Hamburgs abspielt, deren Charme eine einzigartige Mischung ist: hier steht die ranzige Eckkneipe neben der In-Lounge, die Prollo-Großraumdisco neben dem Indieschuppen und der aktuelle In-Club gegenüber dem Muscialtheater. Entsprechend mischt sich hier auf der Straße auf einzigartige Weise das Publikum wie sonst selten anderswo, bevor sich dann in den Lokalitäten die Wege dann doch trennen.
Natürlich befindet sich auch der Großteil der Hamburger Konzertbühnen in Kiezumgebung, sodass ich mich oft zu verhältnismäßig früher Stunde und/oder an Wochentagen in diese Nachbarschaft begebe. Dann ist dort nicht ganz so viel los und die Touristen, Türsteher der Sexlokalitäten und Moonbootsdamen sind noch größtenteils unter sich. Dafür ist jedes Mal der Weg mit dem Fahrrad von mir zu Hause bis zur Reeperbahn eine wahre Wohltat. Man durchfährt dabei die ruhigen Wohnstraßen des Schanzenviertels und Sankt Paulis mit Namen wie Langenfelder Straße, Eimbüttler Straße, Lippmannstraße, Bernstorffstraße, Glibertstraße, Wohlwillstraße, usw. Wäre ich nicht zu geizig und faul, mir eine neue Wohnung zu suchen, hier würde ich hinziehen. Hier gibt es schöne Altbausubstanz und man ist nicht mitten im Schanzen- oder Kiezlärm. So begnüge ich mich damit, auf dem Weg zum Konzert die Kopfsteinpflaster entlangzufahren, zu schauen und zu träumen.
Wie die Konzerte der Woche waren, steht hier.
Sonntag, 29. November 2009
Schlechtes Essen
Man kennt das: Jeder, der in seiner Firma eine Kantine hat, jammert über das schlechte Essen, das es dort gibt. Doch auch wenn man am Arbeitsplatz keine solche Einrichtung hat, ist der Speiseplan nicht unbedingt gut. Ich habe zwar das Glück, dass sich meine Firma im gerade immer angesagter werdenden Winterhude befindet, sodass die Lokale hier mit allen möglichen Mittagstischangeboten um die arbeitende Bevölkerung wetteifern. Doch das heißt nicht unbedingt, dass man immer Qualität bekommt, zumal man ja auch keine Unsummen für sein tägliches Mittagessen ausgeben möchte. Irgendwann hat man zudem genug von Pasta, Asia, Schnipo, Döner und belegten Brötchen. Die vermeintliche Lösung ist natürlich, sich was mitzubringen, doch das hieße auch, sich abends in die Küche zu stellen (an sich nicht unbedingt ein Problem) und auch noch nicht alles aufzuessen, was man gekocht hat (schon eher problematisch).
Ich komme aus einem Haushalt, wo man Wert auf eine ausgeglichene Ernährung legt. Seit ich dort ausgezogen bin, habe ich diesen Anspruch aufrechterhalten, sodass ich beispielsweise auch im Studium nicht zu den Studenten gehörte, die täglich in die Mensa gingen. Wenn es sich einrichten ließ, aß ich lieber selbst zubereitetes, das schmeckt immer besser. Zum zweiten Mal in meinem Leben (das erste Mal war der verpflichtende Meal-Plan in meinem kanadischen Studentenwohnheim) ärgere ich mich derzeit über schlechte Ernährung. Zwar gebe ich mir Mühe, am Wochenende gut zu kochen und zu essen, doch das gleicht bei weitem nicht die Frustration aus, die sich derzeit über meine Ernährungsweise unter der Woche breitmacht. Dabei geht es mir nicht mal um die Gesundheit – es schmeckt einfach nicht. Nun, da muss man wohl durch. Vielleicht klappt es doch irgendwann mit dem Hausmannsdasein, dann hätte ich auch wieder Zeit für gute Küche.
Montag, 16. November 2009
Kurztrip in die Berge
Manchmal habe ich Glück und ein Kundentermin in einer Stadt, wo ich Freunde habe, fällt auf einen Freitag. Das ermöglicht dann eine von der Firma bezahlte Wochenendreise. So geschehen letztes Wochenende in München.
Diesmal spielte das Wetter mit und wir konnten eine wunderschöne Wanderung unternehmen, vom Tegernsee zum Schliersee, mit einigen schönen Ausblicken zwischendurch und dem obligatorischen Halt zum Kuchen im Wirtshaus. Auch wenn München noch immer keine Stadt ist, in der ich wohnen möchte muss ich doch anerkennen, dass die bayrische Hauptstadt durchaus ihre Vorzüge hat!
Sonntag, 8. November 2009
Mal wieder ein wenig politische Klugscheißerei
Die Bundestagswahl ist nun 6 Wochen her. Inzwischen kennt man den Koalitionsvertrag und die Regierungsmannschaft. Auch die Opposition hat sich aufgestellt, in wenigen Tagen wird die neue SPD-Troika auch offiziell bestimmt sein. Es ist also mehr als Zeit für mich, auch meinen eigenen unqualifizierten Senf zur neuen Lage zu geben.
Programmatisch hat die neue Regierung nicht überrascht: weitere schleichende Übertragung der Finanzierung des Sozialstaats von den Arbeitgebern zu den Arbeitnehmern, Ziel der Steuersenkung, unbeschränkte Laufzeiten für Atomkraftwerke. Letzteres wird vermutlich sehr schnell geschehen, da dies eine der wenigen Maßnahmen ist, die relativ unkompliziert umgesetzt werden kann. Beim Rest wird wohl abgewartet werden müssen, was durchgesetzt werden kann, insbesondere bezüglich einer möglichen Steuerreform. Die ersten Zwischentöne aus den Ländern zeigen schon, dass es trotz Bundesratsmehrheit schwierig wird. Sollte es im Mai keine Schwarz-Gelbe Mehrheit in NRW mehr geben, wird es noch komplizierter. Deshalb wird sich die Regierung bis dahin sicherlich auch mit unpopulären Maßnahmen zurückhalten.
In der Regierungsmannschaft gab es zwar ein paar Überraschungen bezüglich der Postenvergabe im Einzelnen, doch insgesamt sieht man nur vertraute Gesichter. Schlussendlich wurde das komplette Spitzenpersonal der drei Regierungsparteien mit Ministerien versorgt. Eine positive Überraschung war für mich die Besetzung des Finanzministeriums mit Wolfgang Schäuble. Zum einen ist er damit als Law-and-Order-Mann im Innenministerium aus dem Weg geräumt, zum anderen ist Schäuble meiner Meinung nach als Finanzminister ein Glücksgriff. Ich hatte von Anfang an geglaubt, dass die Union dieses gerade in Zeiten finanzieller Engpässe wichtigste Ministerium der Bundesregierung nicht wieder aus der Hand geben würde. Deshalb hätte mich, wie viel spekuliert wurde, die Ernennung eines FDP-Finanzministers Solms auch sehr überrascht. Mit Wolfgang Schäuble übernimmt jedoch ein Mann das Ministerium, der sich am Ende seiner politischen Karriere befindet, der keinem etwas schuldig ist und der ein ziemlicher Sturkopf ist. Deshalb wird er sich auch (hoffentlich) nicht leichtfertig auf eine Steuerreform einlassen, die nicht solide gegenfinanziert ist. Auch wenn dies bedeuten könnte, den Liberalen in seiner Partei und beim Koalitionspartner zu verärgern.
Bei der SPD war ich nach dem Schock des miserablen Wahlergebnisses zunächst sehr unglücklich mit der schnellen Festlegung auf Sigmar Gabriel als neuen Parteivorsitzenden. Ich hätte zwar auch keine Alternative vorschlagen können (Nahles für die nicht-Linken nicht akzeptabel, Wowereit wollte nicht, und das war’s dann schon mit möglichen Kandidaten). Doch ist Sigmar Gabriel wirklich der richtige, um die notwendige programmatische Erneuerung der Partei voranzutreiben und dabei gleichzeitig die Parteiflügel untereinander zu befrieden?
Inzwischen finde ich, dass der designierte Parteivorsitzende einen ganz guten Start hingelegt hat. Seine Zuhörtour durch die SPD-Bezirke ist noch im Gange, doch es scheint, als meine er es Ernst mit der Befriedung der Partei und einer ernsthaften Ursachenforschung für den Niedergang der deutschen Sozialdemokratie. Die schwersten Aufgaben, nämlich anstehende programmatische Debatten, kommen noch. Sigmar Gabriel ist bisher nicht als der große Ideologe aufgefallen. Muss er auch nicht unbedingt sein, doch um den Niedergang zu stoppen muss die SPD über ihr Programm nachdenken, denn viele wissen nicht mehr, wofür die SPD steht.
Meiner Meinung nach geht es jetzt um folgendes:
- Innere Befriedung der Partei: Solange die Parteiflügel übereinander herfallen können keine nüchternen Programmdebatten geführt werden.
- Klare Positionierung bezüglich einiger Kernfragen: Wie mit der Linkspartei umgehen? Welche Konsequenzen sind aus der Krise des Kapitalismus zu ziehen? Was bedeutet Sozialdemokratie im Jahr 2009?
- Rückgewinnung der Stammwähler, ggf. durch eine etwas linkere Positionierung. DSolange man nur auf die Mitte schielt wählen Linke für die Linkspartei oder bleiben zu Hause. Wenn man sich wieder als Sammelbewegung für die deutsche Linke etabliert hat, kann man sich möglicherweise wieder zur Mitte öffnen, um Mehrheiten zu gewinnen. Dafür können aber auch Koalitionspartner sorgen.
- Ein neues Programm: Die SPD hat ein Selbstverständnis als Programmpartei. Sie hat sich war nach langjähriger Debatte erst 2007 ein neues Parteiprogramm gegeben (das „Hamburger Programm“), doch dies müsste weiterentwickelt werden.
Donnerstag, 29. Oktober 2009
Die Freuden des Yuppiedaseins
Als junger Arbeitnehmer wird man durch seinen Alltag mit Lebenssituationen konfrontiert, die man noch wenige Jahre vorher im Studium als spießige Piefigkeit herablassend verabscheut hat: der durch die Arbeit bestimmte Lebensrhythmus, das ständige Warten auf das nächste Wochenende, das gejammere über zu schnell vergehende Wochenenden und Urlaube, die längerfristigere Planung zahlreicher Freizeitaktivitäten oder auch die Verschwendung von allzu vielen Gedanken für berufliche Belange. Wenn ich darüber nachdenke finde ich das immer noch furchtbar: fehlt nur noch die Ü-30-Party, dann ist man vollends in der Zielgruppe der öffentlich-rechtlichen Popwellen aufgegangen. Und das schlimmste ist – das Leben spült einen fast zwangläufig in diese Richtung. Man muss schon aufpassen, dass nicht alle Dämme in den anonymen Mainstream brechen.
Nun, gerade als ungebundener Single hat man glücklicherweise noch viele Ablenkungsmöglichkeiten, die man sich als mittelprächtig verdienender Angestellter leisten kann, um dagegen anzukommen: die Flucht in den Konsum, kulturelle Aktivitäten, Wochenendreisen und wenn man Glück hat auch mal eine interessante Geschäftsreise. Exemplarisch und in verdichteter Form konnte ich dies in den vergangenen Tagen auskosten. Beginnen wir mit dem vorvergangenen Wochenende, verbracht in München mit guten alten Freunden, hauptsächlich mit Gesprächen und Feiern. Und dem Verlassen der Stadt mit gesteigertem Selbstwertgefühl und der Feststellung, dass man von anderen Menschen durchaus noch attraktiv gefunden wird. Klassischerweise vergeht die folgende Woche während man sie lebt zu langsam, man versucht sich dabei vom Wochenende zu erholen, seine Vorsätze bezüglich der wöchentlichen 3 Fitnessstudiogänge zu erfüllen und möglichst alles was sein muss bei der Arbeit zu erledigen, damit man Abends keine Gedanken an das unerledigte verschwenden muss und wundert sich im Rückblick, dass die Zeit doch erschreckend schnell vergangen ist.
Das folgende Wochenende geht’s nach viel zu langer Zeit mal wieder gen Süden zu den Eltern mit dem üblichen Programm: Verwöhnen lassen, gut essen, viel schlafen. Gleichzeitig werden ländlichen Hausbesitzeraktivitäten erledigt: Holz für den Winter reinholen, den Grünabschnitt wegbringen und den vor Monaten angesetzten Cassislikör sowie den Nusswein-Aperitif filtern und abfüllen. 10 Flaschen Nusswein warten nun auf mich, mal sehen wie ich ein paar davon nach Hamburg bringe. Aber das Zeug wird ja mit der vergehenden Zeit nur besser!
Die ganze Erholung des Wochenendes ist schon am Montag dahin, denn der Easyjetflug hebt am Montagmorgen bereits um 6:50 Uhr von Basel ab. Das heißt Aufstehen um fünf. Diese Woche bleibt keine Zeit zum erholen, da am Dienstag die Dienstreise nach Paris ansteht – man nutzt das aus, um dort wiederum Freunde zu treffen, schleppt sich durch den Termin am Folgetag und denkt im Flieger nach Hause nur noch an sein Bett. Doch das geht nicht, denn abends wartet noch dazu Konzert. Dazu mehr in Kürze an anderer Stelle.
Nun, ich will nicht klingen wie der letzte Jammerlappen, schlussendlich ist das durchaus ein Leben, das sich in der Summe lohnt. Doch der Gedanke, dass das noch fast vierzig Jahre so weitergeht bis zur Rente, macht doch ein bisschen Angst. Wie schön wäre doch ein Dasein als Müßiggänger. Am Wochenende muss ich mich jedenfalls erstmal von der Woche erholen. Ist ja schon Morgen.
Sonntag, 13. September 2009
Toronto – Eine Rückkehr
Bei unserer Urlaubsplanung war eines klar gewesen: unsere Reise würde auf jeden Fall in Toronto ihr Ende finden. Fünf Jahre nach unserem so prägenden Studienjahr, das wir dort verbracht hatten, wollten wir hierher zurückkehren, nostalgisch werden, sehen, was sich verändert hat und natürlich alte Bekannte treffen.
Greg, ein ehemaliger Kommilitone und nun guter Freund von Almuth, bei dem wir während unseres Aufenthalts in der größten Stadt Kanadas auch wohnen sollten, holte uns in Buffalo ab. Wir fuhren auf schnellstem Wege nach Kanada und legten erstmal einen Stopp in Niagara Falls ein. Wir hatten die spektakulären Fälle zwar alle schon mal gesehen, doch das ist einfach eine touristische Pflichtstation, die sich auch (trotz der Menschenmassen an diesem Labour Day und der wirklich furchtbaren Stadt) auch jetzt wieder gelohnt hat. Nach einem Mittagessen im malerischen Niagara-on-the-Lake ging es nun endlich nach Toronto, wo es gleich mit Nostalgie losging, da wir einen Marsch zum Trinity College unternahmen. Hier hatte Almuth gewohnt und studiert. In der Ecke der Stadt hat sich auch ein wenig geändert: neues Uni-Sportstadium, sehr gelungener moderner Umbau des Royal Ontario Museum, um nur die markantesten zu nennen.
Die nächsten Tage sollten geprägt sein von Nostalgiespaziergängen durch die Stadt, eine Bootsfahrt auf die Toronto Islands (eine Inselgruppe im Ontariosee direkt vor der Stadt, die spektakuläre Ausblicke auf die Skyline bietet) und abends gemütlich Biere im Pub.
Toronto ist mit ihrer eigentümlich Mischung aus moderenen Hochhäusern und Geschäftigkeit an den Hauptstraßen, Ruhe und kleinen Häusern in den Nebenstraßen, teilweise auch ein paar gammelige Ecken und einer unglaublichen Vielfalt ganz die Alte geblieben, auch wenn die Zeit hier nicht stehen geblieben ist. Die vielen „Condos“ (Condominiums, also Hochhäusern mit Eigentumswohnungen), die vor fünf Jahren im Bau waren, sind natürlich fertig. Auch noch weitere sind dazugekommen. Insbesondere der Bereich zum See hin hat sich stark gewandelt, auch die „Waterfront“, also der ehemals etwas runtergekommene Dockbereich wurde inklusive Stadtstrand und Yachthäfen komplett aufgemöbelt. Der Dundas Square wurde ein wenig zu Torontos Version des Times Square, mit viel Leuchtreklame und Kommerz, doch natürlich alles eine Nummer kleiner.
Angeblich hat die Finanzkrise eine Verlangsamung der Bauaktivitäten bewirkt, doch das ist für den Fremden kaum zu erkennen. Interessant wird vor allem, wie sich der geplante Trump-Tower mitten iim Finanzdistrikt in die Skyline einfügen wird. Und noch was: der Skydome (das Baseball Stadion direkt neben dem CN-Tower) heißt jetzt Rogers Centre. Der Kapitalismus siegt überall. Natürlich war auch ein Spaziergang zu meiner alten Studienstätte drin, dem Glendon College. Auch hier ist im Wesentlichen alles beim Alten, bis auf kleine Modernisierungsmaßnahmen am Unigebäude und den Wohnheimen. Am letzten Tag machten wir noch einen Ausflug in den Zoo, wo man Rochen streicheln konnte, eine spannende Erfahrung.
Leider ging auch hier die Zeit, wie im ganzen Urlaub, viel zu schnell vorbei, auch wenn drei Wochen durchaus eine lange Zeit sind. Jedenfalls hat der Urlaub die Lust zu Reisen in mir geweckt und eine Rückkehr nach Toronto nicht unwahrscheinlicher gemacht. Mal sehen, was die Zukunft so bringt.
Montag, 7. September 2009
Finger Lakes
Die Strecke von den Adirondacks zur Finger Lakes Region haben wir ein wenig unterschätzt und vor allem Anfangs ein wenig getrödelt. Zudem haben wir vergessen, dass wir uns dem Labour Day Wochenende näherten. So mussten wir feststellen, als wir bei den Campingplätzen der Gegend anriefen, dass diese für das bevorstehende lange Wochenende nahezu ausgebucht waren. Wir kamen im dunkeln beim Watkins Glen State Park Campground an, wo wir glücklicherweise noch einen guten Platz für unser Zelt fanden. Dies erwies sich auch als guter Ort, um die Gegend zu erkunden.
Wir begannen mit dem, was direkt vor unserer Zelttür lag, dem Watkins Glen. Das ist eine tiefe enge Schlucht mit 19 aufeinander folgenden Wasserfällen. Sehr beeindruckend! Den Rest des Tages verbrachten wir gemütlich im sehr touristischen Ort Watkins Glen, genossen die Aussicht auf den Seneca Lake und versorgten uns bei den Weingütern oberhalb des Sees mit lokalem Wein. Die Finger Lake Region ist nach der Napa Valley in Kalifornien immerhin die zweitwichtigste Weinbauregion der USA.
Auch unseren zweiten Tag in der Gegend begannen wir mit einem Wasserfall, den Taughannock Falls. Es handelt sich dabei um den höchsten Wasserfall von New York State. Obwohl die volle Wucht des Falls sich nur im Frühjahr und im Herbst entfaltet macht die schiere Höhe was her. Es ging weiter mit einer Art Pilgerfahrt für mich nach Ithaca. Wie auch den Rest der Gegend kenne ich Ithaca und die dort beheimatete Cornell University seit meiner kleinsten Kindheit von zahlreichen Diaabenden im heimatlichen Wohnzimmer meiner Eltern und vielen Erzählungen. Meine Eltern haben hier vor meiner Geburt ein Jahr lang gelebt, hier wurde ich gezeugt. Ithaca ist eine sehr sympathische Unistadt mit viel grün und sogar einer Fußgängerzone, für die USA ist das revolutionär. Die Innenstadt wirkt auch ein wenig europäisch. Zum Shoppen mussten wir dennoch in die Mall – auch hier gibt es im Zentrum kaum Geschäfte. Weitere Wasserfälle gab es am Abend mit den Buttermilk Falls, wo es uns dann leider schon zu frisch für ein Bad am Fuße der Fälle war.
Am dritten Tag war wieder Aufbruch angesagt, wir nutzen dies zur Erkundung eines dritten der fünf Finger Lakes, dem Keuka Lake (bei Ithaca liegt der Cayuga Lake). Dieser ist der malerischte der Seen, die Umgebung ist dünn besiedelt und die Landschaft auch hier vom Weinbau geprägt. Es gibt wunderschöne Ferienhäuser rund um den See, was leider bedeutet, dass man außerhalb des dafür vorgesehenen State Parks kaum eine Chance hat, ans Wasser zu kommen. So mussten wir uns am Strand des State Parks entspannen – auch nicht schlecht. Das bedeutete aber ein weiteres Mal, dass in den See Rauschwimmen nur möglich war, wenn man sich den Blicken der Lifeguards entzog. Wir rundeten den Nachmittag mit einer sehr kurzweiligen uns leckeren Weinprobe bei Dr. Konstantin Frank’s Winery, hier wurde der Weinbau in der Gegend begründet.
Damit sollte der US-Amerikanische Teil unseres Urlaubs enden. Nach einer letzten Campingnacht sollten wir am nächsten Tag in Buffalo unser Auto abgeben und von dort aus nach Toronto weiterfahren.
Freitag, 4. September 2009
Adirondacks
Endlich begann nun der richtige Naturteil des Urlaubs. Die Adirondacks sind ein Gebirgsmassiv und eines der ältesten State Parks der USA und flächenmäßig der größte State Park des Landes. Er umfasst ein Fläche so groß wie Vermont, oder die großen Nationalparks Yellowstone, Yosemite, Glacier und Great Smoky Mountains zusammengenommen. Allerdings ist nicht alles für den Besucher oder Wanderer zugänglich und auch nicht alles Natur. Nur etwa 40% des Parks sind in Staatshand, der Rest ist Privateigentum (und oft auch so gekennzeichnet). Das Staatsland ist unterteilt in „Wilderness“ und etwas weniger wilde „Wild Forest“. In diesen Gebieten gibt es zahlreiche Wanderwege, hier sind auch die staatlichen Campingplätze angesiedelt.
Die ersten beiden Tage in den Adirondacks logierten wir am Lake George Battleground State Park Campingplatz. Wie alle State Park Campingplätze, die wir in unserem Urlaub aufsuchten, bot dieser viel Platz, eine Grill- und Feuerstelle und gesprächige Ranger. Man will danach nicht mehr in Europa zelten. Allerdings ist man hier noch nah an der Zivilisation. Der Ort Lake George ist direkt nebenan, hier am südlichen Ende des Parks gibt es noch zahlreiche Vergnügungseinrichtungen für die geneigten Touristen. Ärgerlich: wie an allen öffentlichen Badestränden ist der Bereich, in dem man schwimmen darf, winzig klein. Man sollte also dort baden gehen, wo es verboten ist, dann wird man auch von den Lifeguards in Ruhe gelassen. Dennoch war Lake George ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen – sehr schöne Ausblicke über den See bot vor allem der Marsch auf den Buck Mountain hinauf.
Danach wagten wir uns für weitere zwei Nächte tiefer in den Park hinein, und zwar zum Putnam Pond Campground am Rande der „Pharaoh Mountain Wilderness“. Hier fühlte man sich wirklich mitten in der Natur, der Campingplatz war nur umgeben von Wald und Seen, hier musste man auch Vorsichtsmaßnahmen gegen Schwarzbären ergreifen (begegnet sind wir keinem). Nachts hörten wir die Coyoten heulen und froren in unseren dünnen Schlafsäcken. Die Zwiebel-Taktik zahlte sich jedoch aus, wir bekamen so die Kälte in den Griff. Vor hier unternahmen wir unter anderem die Königswanderung unseres Urlaubs, ca. 13 Meilen durch Wälder und vorbei an zahlreichen Seen, die zum Baden einluden und majestätische Panoramen boten. Das ist es, weshalb man nach Amerika fährt – solche einsamen Naturgebiete sind in Mitteleuropa schwer zu finden. Auf der Wanderung trafen wir nur einmal – von weitem – Menschen, sonst nur Chipmonks, Libellen und diverse Vogelarten.
Schließlich durchquerten wir den Adirondack Park gen Westen – nicht ohne zwischendurch für kurze Ausblicke auf Seen und einen höchst leckeren Kuchen in Old Forge anzuhalten. Die Reise ging nun weiter zur nächsten Station unserer Reise – die Finger Lake Region.
Sonntag, 30. August 2009
Hudson Valley und Catskills
New Yor verließen wir über den Broadway Richtung Norden, dieser heißt auch noch in Suburbia so und geht im Hudson Tal in den Highway Nr. 9 über. Diesem sollten wir die nächsten Tage immer wieder folgen.
Der Hudson ist zwar ein recht kurzer, doch sehr imposanter Strom und dessen Tal ist für die USA von großer historischer Bedeutung, insbesondere aufgrund der hier stattgefundenen Schlachten während des Unabhängigkeitskriegs und als Rückzugsort für die Magnaten des Guilded Age. So kann man, wenn einem danach ist (uns nicht), zahlreiche Villen und Güter der Rockefellers, Vanderbuilts und Co. besichtigen. Wir begnügten uns damit, den Ort zu besuchen, wo zahlreiche dieser Herrschaften ihre letzte Ruhe fanden, den Friedhof von Sleepy Hollow. Diesen kann man mit dem Auto (!) erkunden, der Ort strahlt eine für große alte Friedhöfe typische Ruhe aus, die man auch beispielsweise im Pariser Père Lachaise wieder findet.
Wir hatten es eilig, in die Natur zu kommen und flitzten schnell in die Catskill Mountains. Diese Gegend hat als Naherholungsgebiet der New Yorker schon bessere Zeiten gesehen und ist heute ein wenig aus der Mode gekommen. Eine gewisse internationale Bekanntheit erlangten die Catskills, weil dort der Film Dirty Dancing angesiedelt ist. Irgendwie passte zu unserem Auftakt in den Campingteil unseres Urlaubs hier nicht alles: Regen zog auf, wir waren geschlaucht von der Großstadt und frustriert weil man nicht anständig wandern konnte. Bei unserem einzigen nennenswerten Spaziergang verliefen wir uns etwas und sahen nur Wald, bei unserer Rückkehr hatte man uns einen Zettel mit „this is private property“ and die Windschutzscheibe geklebt. Wir aßen jedoch sehr gut in einem vegetarischen Restaurant in Woodstock, ein sehr nettes kleines touristisches Künstlerstädtchen mit vielen Hippieläden.
24 Stunden Dauerregen (das einzige schlechte Wetter des ganzen Urlaubs) vertrieben uns. Wir nutzten das trübe Wetter, um Albany, die Hauptstadt des Staates New York, zu besichtigen. Wir waren hier vor allem davon erstaunt, wie ausgestorben die Stadt an einem Samstag war. Seltsam – es waren wohl alle in der Mall, Geschäfte gab es im Zentrum keine.
Um uns vom Regen zu erholen und für unsere nächste Naturstation Kraft zu tanken, gönnten wir uns eine Motelnacht in Saratoga Springs, einem beschaulichen Kurort mit Pferderennbahn und entsprechendem Publikum. Hier gab’s wieder leckeres Essen: Supergeile Burger und ein noch besseres Frühstück mit extrem leckeren Pancakes.
Donnerstag, 27. August 2009
Sommerurlaub 09 – NYC
Ein harter Kampf mit meiner Chefin, um drei Wochen Urlaub zum Ende des Sommers zu erhalten, hat sich gelohnt: Raus kam eine wunderbare Reise von New York City durch New York State hinauf nach Toronto.
Schon die Anreise ist erwähnenswert. Der Sparfuchs in mir hatte einen günstigen Flug mit Air India erspürt, der nur einen Haken hatte: Abflug Samstagmorgen um 8 Uhr in Frankfurt. Wie kommt man so früh hin? Mit dem Nachtbus. Danach folgt ein etwas surrealer Flug in einer ausgebuchten Boeing 747 zusammen mit ca. 95% Südasiaten. Man vergaß schnell, dass man nach New York unterwegs war und nicht nach Mumbai, vor lauter „chai“, „Veg or non-veg“ und Stewardessen in hübschen Saris. Man braucht nicht zu erwähnen, dass wir bei der Ankunft in unserem Hostel in Chelsea (exzellentes Preis-Leistungsverhältnis) bereits total übermüdet waren. Aufgrund unseres frühen Abflugs war es jedoch erst etwa 14 Uhr, der Tag war also noch lang und wir mussten bis zum Abend durchhalten, um uns gleich an den neuen Rhythmus zu gewöhnen. New York hat aber zum Glück genug zu bieten.
Wir begannen unseren Aufenthalt mit einem Marsch, der bei unserem Hostel begann und uns u.a. am Madison Square mit dem Flat Iron Building, Union Square, Washington Square und Greenwich Village vorbeiführte. Dazwischen gab’s erstes Büchershopping bei The Strand (eine der schönsten Buchhandlungen, die mir je begegnet ist).
Die folgenden Tage klapperten wir alle üblichen New Yorker Sehenswürdigkeiten ab – auch bei meinem dritten Besuch in der heimlichen Welthauptstadt wurde ich nicht Müde, diese wieder zu sehen: Staten Island Ferry, Brooklyn Bridge, Midtown, Financial District, Times Square, Central Park, MoMa, Metropolitan Museum und vieles mehr. Hinzu kamen einige Spaziergänge in Ecken, die ich noch nicht so kannte und von denen ich ebenso angetan war: Lower East Side, East Village, SoHo, Chelsea, TriBeCa, Harlem, Brooklyn. Diesmal ging es zudem nicht auf das Empire State Building, sondern zu Top of the Rocks, dem höchsten Gebäude des Rockefeller Centers. Ebenso eine sehr schöne Aussicht auf die Stadt! Am besten lässt sich das alles auf meinen Fotos nach verfolgen (Achtung: viele!).
Nicht zuletzt haben wir auch exzellent gespeist: chinesisch in Chinatown, Sushi, Sashimi und Maki in Chelsea (für Almuth eine Premiere), Soulfood in Harlem bei Miss Mamies Spoonbread Too – eines der kulinarischen Highlights der Reise in super Atmosphäre.
Wir verließen die Stadt schweren Herzens nach viereinhalb Tagen mit unserem Mietwagen. Die Fahrt von der 12. Straße hinauf durch ganz Manhattan und durch die Bronx ist lohnenswert, aus dem Auto hat man eine ganz andere Perspektive. Über die Weiterfahrt in unserem blauen Chrysler PT Cruiser wird in kürze berichtet.
Montag, 10. August 2009
Mit dem Rad zum Flughafen
Mein Urteil zur Fahrradfreundlichkeit von Hamburg hat inzwischen weiter bestätig: es ist doch eine Stadt, die es gut mit ihren Radfahrern meint. Nach wie vor ist die Aufteilung der Flächen zwischen Autos, Radfahrern und Fußgängern nicht immer optimal, es gilt das Motto „Im Zweifel für das Auto“. Gerade im innerstädtischen Bereich, wo es ohnehin eng ist, müssen sich Radfahrern und Fußgänger oft den Bürgersteig teilen. Trotzdem muss man feststellen, dass jede etwas größere Straße von einem Radweg begleitet wird. Wenn man ein Stückchen rausfährt gibt es ohnehin mehr Platz, hier gibt es immer einen separaten Fahrradweg, allerdings ist dieser nicht immer in einem Topzustand.
Man kann in Hamburg sogar super mit dem Rad zum Flughafen gelangen. Bekanntlich ist der Hamburger Airport relativ stadtnah gelegen. Inzwischen hat er auch direkte S-Bahn-Anbindunng. Trotzdem bin ich mit dem Rad schneller, sodass ich am Freitag direkt von der Arbeit dorthin radelte, um meinen Flug für das Wochenende im Süden zu erreichen. Es gibt tatsächlich bis zum Terminal einen Radweg und vor Ort einen Fahrradständer. Hätte ich nicht gedacht!
Das Wochenende in Steinen war wie immer nett und viel zu kurz, zumal Familien-Halli-Galli angesagt war, mit Tantenbesuch aus Frankreich. Außerdem lernte ich endlich Krassimira, die bulgarische Freundin meines Bruders, kennen. Es blieb noch Zeit für einen Friseurbesuch (Ja, in Hamburg gibt es auch mehr als genug Friseure, aber sprechen die Sparkassenallemannisch und wissen genau, was ich will? Nein), einen Schwarzwaldspaziergang und den Besuch der hervorragenden Van Gogh Ausstellug im Baseler Kunstmuseum. Zurück in HH regnete es ausnahmsweise, deshalb packte ich mein Rad dann doch in die S-Bahn.
Sonntag, 2. August 2009
Düvenstedter Brook
Hier ein paar Bilder.
Donnerstag, 30. Juli 2009
Im schönen Alstertal
Ich habe deshalb bereits vor einiger Zeit ein tolles Büchlein mit dem Titel Ab ins Grüne – Ausflüge rund um Hamburg erworben. Darin sind zahlreiche (Rad-) Wanderungen enthalten, die man allesamt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann. Bisher bin ich jedoch – hauptsächliche aus Zeitmangel oder aufgrund von suboptimalen Wetters – nicht dazu gekommen, es viel zu testen.
Letztes Wochenende war es jedoch soweit. Ich wählte eine Wanderung aus, deren Ausgangspunkt ich mit dem Rad erreichen konnte, eine Wanderung das Alstertal hinauf. Nun ja, „Tal“ ist etwas zu hoch gegriffen, eher eine kleine Senke, in der das Flüsschen Alter fließt. Hinauf ist auch zu bergig gedacht – sagen wir flussaufwärts. Dennoch ist das ein sehr lohnenswerter Ausflug. Die Alster ist tatsächlich ein eher kleiner Fluss, vielleicht vergleichbar mit der Wiese in meiner südwestdeutschen Heimat, jedoch weniger breit, dafür etwas tiefer, sodass sie für Kanufahrer geeignet ist. Obwohl der Ausgangspunkt der Wanderung an der U-Bahn-Station Ohlsdorf liegt, ist man schnell im Grünen, denn die Alster ist von einem Grünstreifen umgeben. Je weiter man den Fluss hinaufgeht, desto wilder wird es. Auch ist schnell recht wenig los, man trifft bald nur dort Menschen, wo es Ausflugslokale gibt. Das ergibt eine schöne Wanderung im Grünen, durch feucht-sumpfige Wälder, immer am Fluss entlang. Leider bin ich gegen Schluss falsch abgebogen, in ein Naturschutzgebiet hinein, sodass ich mich ein wenig verlaufen habe und den vermeintlich wildesten Teil im Rodenbeker Quellental verpasst habe. Ich werde das noch nachholen müssen – zumal sich daran eine weitere sehr viel versprechende Wanderung durch den Duvenstedter Brook anschließt, die ich mir nicht entgehen lassen möchte.
Hier einige Fotos.
Freitag, 24. Juli 2009
Noch immer ein Vergnügen – trotz allem
Die Tour de France – noch immer so faszinierend. Man könnte meinen, dass einem nach der Skandaltouren 2007 und 2008, den schlimmsten seit 1998 und dem Festina-Skandal, die Lust auf Profiradsport im allgemeinen und die Tour de France im besonderen vergehen könnte. Dazu kommt die Rückkehr von Lance Armstrong und das Ende der strikten Anti-Doping Politik der Tour-Veranstalter. Zwei weitere Gründe, um einem den Spaß zu vermiesen.
Das Gegenteil ist aber der Fall. Obwohl eigentlich von Anfang an klar war, dass wohl ein Astana-Fahrer die Tour gewinnen würde (Armstrong oder Contador – wobei ich bzgl. Amstrong gleich skeptisch war), die Faszination für das Renne war von der ersten Etappe an vorhanden – obwohl ich vor dem Beginn der Rundfahrt fest überzeugt war, dass sich mein Interesse in diesem Jahr in Grenzen halten würde. Zudem verlief die erste Rennwoche durchaus sympathisch, mit ein paar Siegen französischer Fahrer und zahlreichen Ausreißversuchen, die tatsächlich zu einem Etappensieg führten. Als dann auch noch die Gefahr eines weiteren Lance Armstrong Toursieges gebannt war, machte das ganze noch mehr Spaß. Ich finde inzwischen Armstrong sogar richtig sympathisch, jetzt wo er nicht mehr der große Dominator, doch noch immer der Herr über das Peloton ist. Es ist sehr spannend seine Äußerungen auf Twitter zu verfolgen. So habe ich auch den exzellenten Musikgeschmack des Texaners wahrgenommen. Hätte er schon früher etwas mehr Schwächen und Menschlichkeit gezeigt, er würde deutlich mehr Bewunderer haben.
Nur das öffentlich-rechtliche deutsche Fernsehen verdirbt einem ein wenig den Spaß. Im Prinzip wollten ARD und ZDF dieses Jahr die Tour gar nicht übertragen, haben sich jedoch aus Angst vor Schadensersatzklagen doch anders entschieden (die Sender halten die Übertragungsrechte bis 2011). So gibt es in diesem Jahr eine reduzierte und sehr kritische Berichterstattung. Das heißt: nur die 45 letzten Minuten einer Etappe werden übertragen und es wird ständig über Doping gesprochen. Zudem ist Andreas Klöden (in der Tat ein Depp) von den deutschen Medien zum Paria erklärt worden. Das beruht allerdings auf Gegenseitigkeit, boykottiert er doch auch die deutschen Journalisten. Dafür wird verzweifelt ein neuer deutscher (sauberer) Sympathieträger gesucht – ein Rolle, die in der zweiten Woche der vorübergehende Träger des weißen Trikots, Tony Martin, übernehmen durfte. Andere Hoffnungsträger wie Linus Gerdemann und Markus Fothen enttäuschten hingegen. Zum Glück gibt es Eurosport. Dort sind die Reporter zwar Dummschwätzer, doch erstens gibt es hier die volle Live-Übertragung, und zweitens wird das Thema Doping hier, wenn nicht ignoriert, dann doch weitgehend umschifft. Natürlich hätte ich am liebsten das französische Fernsehen, doch man kann nicht alles haben.
Doch kommen wir zu den ernsthaften Dingen zurück. Die Unbesiegbarkeit des Alberto Contador lässt einen doch ein wenig nachdenken. Man ahnte schon vor der Tour, dass er kaum zu schlagen war (Armstong wurde als Unbekannter Faktor gehandelt). Meine einzigen Hoffnungen ruhten auf den Schleck-Brüdern, doch die sind leider gegen die Uhr zu schwach, um Contador zu gefährden. Immerhin sind die beiden echte Sympathieträger. In den nächsten Jahren kann man sich jedenfalls noch auf ein paar nette Duelle zwischen Andy Schleck und Alberto Contador freuen – beide sind etwa gleich alt und erst Mitte 20 – eigentlich also noch nicht mal im besten Radprofialter. Contadors Leistungen erinnern jedenfalls nicht nur an Lance Armstrong in seinen besten Jahren, sondern auch an den entfesselten Oberdoper Marco Pantani auf den Rampen der Bergpässe. Kein Wunder, dass Greg LeMond auf dessen in der Radssportgeschichte bisher nie dagewesenen sehr erstaunlichen Leistungen hinweist. Selbst Armstong war niemals so stark. Jan Ulrich hält natürlich alle für Sauber.
Unter diesen Umständen blickt man gerne auf die Zeit von Greg LeMond zurück, übrigens der einzige Toursieger der letzten 20 Jahre, der niemals in seiner Karriere unter konkretem Dopingverdacht stand. Er hat jedenfalls zu Protokoll gegeben, dass er Anfang der 90er (damals erschien EPO auf der Bildfläche) deshalb seine Karriere beendete, weil er den besten nicht mehr folgen konnte. Das alles ist vielleicht ein etwas zu nostalgischer Blick zurück – auch in die Naivität meines damaligen kindlich-begeisterten Blicks auf das Rennen, doch damals dominierte niemand so unangefochten.
Dienstag, 21. Juli 2009
Sommerfrische
In diesen sommerlichen Tagen empfinde ich eine etwas größere Sehnsucht nach meinen heimatlichen süddeutschen Gefilden als sonst. Der diesjährige Sommer wird zwar von meinen Hamburger Mitbürger als schön, sonnig und – nun ja – sommerlich eingestuft. Ich als Süddeutscher empfinde es nicht so. Wo bleiben die richtige Hitze, der tagelange Sonnenschein, die warmen Sommernächte und die knallenden Gewitter?
Gut, ich höre, der Sommer im Süden sei dieses Jahr auch nicht gerade angenehm, da besonders schwül und auch nicht gerade dauersonnig. Aber was hier oben als heiß empfunden wird, also bitte. Ich weiß nicht, ob wir in diesem Jahr schon die 30 Grad erreicht haben. Gut, ich muss sagen, dass ich im allgemeinen das Hamburger Wetter für deutlich besser halte als sein Ruf – es regnet auch nicht öfter als in Berlin, und ein Regenschauer am Morgen heißt noch lange nicht, dass die Sonne sich später nicht noch blicken lassen würde. Aber es wäre schon mal schön, wenn eine Schönwetterperiode mal mehr als zwei Tage dauern könnte, sodass sich die Stadt mal ein bisschen aufheizt. Ich würde dann auch jammern, aber ohne ein paar Hitzetage ist ein Sommer doch kein richtiger Sommer! Gut, es ist ja noch ein wenig Zeit – ich will noch ein paar Mal am Elbstrand in der Sonne braten. In der Elbe gebadet habe ich dieses Jahr zumindest noch nicht. Und immerhin hat man bei schlechtem Wetter eine gute Ausrede, um am Wochenende den Nachmittag vor der Tour de France zu verbringen…
Dienstag, 23. Juni 2009
Hurricane Festival 2009
- Franz Ferdinand
- The Ting Tings
- The Wombats
- Portugal.The Man
- Gogol Bordello
Reinfall des Festivals: Faith No More
Dienstag, 2. Juni 2009
Piraten auf 2!
Sonntag, 24. Mai 2009
Nachts im Museum
Montag, 11. Mai 2009
Ein Traum...
Sonntag, 10. Mai 2009
Noch ein Grund Hamburg zu mögen...
Fotos.
Sonntag, 26. April 2009
Ich gehr zum SC…
Dienstag, 21. April 2009
Das Alte Land
Montag, 20. April 2009
Business in Berlin
Mittwoch, 15. April 2009
Gefühlter Urlaub
- Busrundfahrt
- Planten un Blomen in voller Frühlingspracht
- Schanzenflohmarkt
- Blankenese inklusive Osterfeuer
- Fischmarkt (und zwar die Frühaufstehvariante, nicht die Durchmachvariante)
- Ein Tag an der Ostsee samt Abendessen in Lübeck
- Ein Besuch in der Matisse-Austellung (sehr sehenswert)
- Spaziergang im Stadtpark
Die Bilder stammen von meinen Eltern.
Samstag, 4. April 2009
Endlich Frühling
Sonntag, 22. März 2009
Blankenese
Den Charme von Blankenese machen unterschiedliche Dinge aus. Zum einen ist es hier nicht mehr sonderlich städtisch, man kommt sich vor, als sei man ein Stück aufs Land gefahren. Dieser Eindruck wird durch ein allein stehendes Merkmal des Stadtteils verstärkt: seine Hanglange und die damit verbundene Eigenschaft als Treppenviertel. Blankenese ist am Hang gebaut, die Häuser werden von wenigen Straßen, dafür von umso mehr Treppen und Wegen durchzogen. Man verläuft sich hier geradezu. Zudem ist die Lage phänomenal – der Hang führt zur Elbe hinunter, von überall hat man eine gute Aussicht auf den majestätischen Fluss (die Elbe ist hier bereits 3 Kilometer breit), von manchen Standorten aus sieht man, wie sie sich nach Nordwesten in der Weite verliert. Besonders gut ist die Sicht vom Süllberg. Schließlich ist Blankenese umrahmt von Parks mit wunderschönen alten Bäumen, die ebenfalls zum verweilen einladen. Ein erholsamer Spaziergang.
Donnerstag, 19. März 2009
Skiurlaub mit der Familie
Gute Ski waren auch wichtig, denn diese erfordert unser rasanter Fahrstil (ab nächster Saison fahre ich mit Helm – mein Entschluss steht fest). Das Toggenburger Skigebiet glänzt durch seine schönen breiten Piste mit gutem Gefälle – ideal für weite Carvingschwünge. Dank der sensationellen Schneeverhältnisse fehlten aber auch nicht die Gelegenheiten, kleine Ausflüge in den Tiefschnee zu machen, was bei solchen Schneebedingungen auch sehr viel Spaß bereitet. Leider war das Wetter nicht ganz optimal, aber immerhin immer so, dass man gut fahren konnte.
Eine solche Fahrweise geht natürlich ganz schön in die Beine. Deswegen begnügte sich Roland damit, jeweils nur halbe Tage auf der Piste zu verbringen. Auch dann schon merkte man bei ihm am Ende des Vormittags, wie seine Kräfte nachließen. Zudem erfüllte sich seine Hoffnung nicht, dass sein Töchterchen vielleicht eher in seinem Tempo fahren würde, da ihre letzten Skifahrten etwas länger zurücklagen. Doch mit dem Skifahren verhält es sich wie mit dem Fahrradfahren: das verlernt man nicht. Nun, Roland wollte natürlich auch seine Nachmittage für ausgiebige Spaziergänge im Schnee mit seiner liebern Frau verbringen, die kein Ski fährt.
Die Abende waren folglich immer ruhig und endeten früh, da alle von der Raserei und der vielen frischen Luft total am Ende waren. Wenn man dann auch noch ein leckeres Abendessen und guten Wein genossen hatte und Champions League Fußball im Schweizer Fernsehen genießen durfte war das Glück perfekt. Schade dass es von Norddeutschland immer so ein Aufwand ist, zum Skifahren zu kommen.