Freitag, 4. September 2009

Adirondacks

Endlich begann nun der richtige Naturteil des Urlaubs. Die Adirondacks sind ein Gebirgsmassiv und eines der ältesten State Parks der USA und flächenmäßig der größte State Park des Landes. Er umfasst ein Fläche so groß wie Vermont, oder die großen Nationalparks Yellowstone, Yosemite, Glacier und Great Smoky Mountains zusammengenommen. Allerdings ist nicht alles für den Besucher oder Wanderer zugänglich und auch nicht alles Natur. Nur etwa 40% des Parks sind in Staatshand, der Rest ist Privateigentum (und oft auch so gekennzeichnet). Das Staatsland ist unterteilt in „Wilderness“ und etwas weniger wilde „Wild Forest“. In diesen Gebieten gibt es zahlreiche Wanderwege, hier sind auch die staatlichen Campingplätze angesiedelt.

Die ersten beiden Tage in den Adirondacks logierten wir am Lake George Battleground State Park Campingplatz. Wie alle State Park Campingplätze, die wir in unserem Urlaub aufsuchten, bot dieser viel Platz, eine Grill- und Feuerstelle und gesprächige Ranger. Man will danach nicht mehr in Europa zelten. Allerdings ist man hier noch nah an der Zivilisation. Der Ort Lake George ist direkt nebenan, hier am südlichen Ende des Parks gibt es noch zahlreiche Vergnügungseinrichtungen für die geneigten Touristen. Ärgerlich: wie an allen öffentlichen Badestränden ist der Bereich, in dem man schwimmen darf, winzig klein. Man sollte also dort baden gehen, wo es verboten ist, dann wird man auch von den Lifeguards in Ruhe gelassen. Dennoch war Lake George ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen – sehr schöne Ausblicke über den See bot vor allem der Marsch auf den Buck Mountain hinauf.

Danach wagten wir uns für weitere zwei Nächte tiefer in den Park hinein, und zwar zum Putnam Pond Campground am Rande der „Pharaoh Mountain Wilderness“. Hier fühlte man sich wirklich mitten in der Natur, der Campingplatz war nur umgeben von Wald und Seen, hier musste man auch Vorsichtsmaßnahmen gegen Schwarzbären ergreifen (begegnet sind wir keinem). Nachts hörten wir die Coyoten heulen und froren in unseren dünnen Schlafsäcken. Die Zwiebel-Taktik zahlte sich jedoch aus, wir bekamen so die Kälte in den Griff. Vor hier unternahmen wir unter anderem die Königswanderung unseres Urlaubs, ca. 13 Meilen durch Wälder und vorbei an zahlreichen Seen, die zum Baden einluden und majestätische Panoramen boten. Das ist es, weshalb man nach Amerika fährt – solche einsamen Naturgebiete sind in Mitteleuropa schwer zu finden. Auf der Wanderung trafen wir nur einmal – von weitem – Menschen, sonst nur Chipmonks, Libellen und diverse Vogelarten.

Schließlich durchquerten wir den Adirondack Park gen Westen – nicht ohne zwischendurch für kurze Ausblicke auf Seen und einen höchst leckeren Kuchen in Old Forge anzuhalten. Die Reise ging nun weiter zur nächsten Station unserer Reise – die Finger Lake Region.

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