Sonntag, 6. Dezember 2009

Auf dem Weg zum Konzert

Das spannende am Hamburger Kiez sind nicht die Laufhäuser, Sexshops, Live-Sex-Clubs oder Moonboots-Damen, das finden nur ekelige Typen und Touristen interessant. Viel interessanter ist, dass sich dort auch fast das komplette Nachtleben Hamburgs abspielt, deren Charme eine einzigartige Mischung ist: hier steht die ranzige Eckkneipe neben der In-Lounge, die Prollo-Großraumdisco neben dem Indieschuppen und der aktuelle In-Club gegenüber dem Muscialtheater. Entsprechend mischt sich hier auf der Straße auf einzigartige Weise das Publikum wie sonst selten anderswo, bevor sich dann in den Lokalitäten die Wege dann doch trennen.

Natürlich befindet sich auch der Großteil der Hamburger Konzertbühnen in Kiezumgebung, sodass ich mich oft zu verhältnismäßig früher Stunde und/oder an Wochentagen in diese Nachbarschaft begebe. Dann ist dort nicht ganz so viel los und die Touristen, Türsteher der Sexlokalitäten und Moonbootsdamen sind noch größtenteils unter sich. Dafür ist jedes Mal der Weg mit dem Fahrrad von mir zu Hause bis zur Reeperbahn eine wahre Wohltat. Man durchfährt dabei die ruhigen Wohnstraßen des Schanzenviertels und Sankt Paulis mit Namen wie Langenfelder Straße, Eimbüttler Straße, Lippmannstraße, Bernstorffstraße, Glibertstraße, Wohlwillstraße, usw. Wäre ich nicht zu geizig und faul, mir eine neue Wohnung zu suchen, hier würde ich hinziehen. Hier gibt es schöne Altbausubstanz und man ist nicht mitten im Schanzen- oder Kiezlärm. So begnüge ich mich damit, auf dem Weg zum Konzert die Kopfsteinpflaster entlangzufahren, zu schauen und zu träumen.

Wie die Konzerte der Woche waren, steht hier.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Mein Sohn wird noch zum Poeten!