Sonntag, 8. Februar 2009

Fahrradfahren

Hamburg ist eine sehr fahrradfreundliche Stadt. Neben jeder größeren Straße gibt es einen Fahrradweg, wenn man genau hinschaut findet man auch eine gute Beschilderung dazu. Nach meinem Umzug von Berlin musste ich mich dennoch ein wenig umgewöhnen. Anders in der Hauptstadt befinden sich die Fahrradwege Hamburgs nicht am Straßenrand, sondern auf dem Trottoir. Ein kleiner, aber dennoch bemerkenswerter Unterschied: Hier müssen nicht die Autos für die Fahrräder Platz machen, sondern die Fußgänger. Dies führt vor allem auf ein wenig engeren Wegen dazu, dass meist erwartet wird, dass Fahrradfahrer nicht gemeinsam mit den Autos die Straße nutzen, sondern weiter auf dem Gehweg fahren. Das finde ich nicht immer besonders praktisch. So fahre ich dann im Zweifel doch lieber auf der Straße, auch wenn man dann gerne mal angehupt wird. So ist es eben, wenn eine Stadt versucht, sowohl fahrrad- als auch autofreundlich zu sein.

Ich lasse mich übrigens auch nicht vom Winter davon abhalten, das Fahrrad als Transportmittel meiner Wahl zu nutzen, zumindest wenn das Wetter es halbwegs zulässt. Ich würde mich bei weitem nicht als Hardcore Fahrradfahrer bezeichnen, doch es ist einfach die beste Möglichkeit, bei mittleren Strecken in der Stadt von A nach B zu kommen. Am besten lässt sich das durch meinen Weg zur Arbeit veranschaulichen: Erstens ist man im Vergleich zu den öffentlichen Verkehrsmitteln am schnellsten. Mit Bus und U-Bahn brauche ich 35 Minuten, mit dem Rad gut 20. Zweitens spare ich viel Geld, denn die HVV ist nicht günstig: Hin- und Rückfahrt im Großbereich kosten zusammen € 5,40, eine Wochenkarte € 23,30 und die Monatskarte gar € 88,-. Davon kann ich, wenn ich früh genug buche, locker mit Easyjet nach Basel fliegen und wieder zurück. Immerhin kann man kostenlos sien Fahrrad mitnehmen. Und drittens bekomme ich jeden Tag meine Dosis Bewegung und Frischluft, beides von unschätzbarem Wert, wenn man seine Tage damit verbringt, auf den PC-Monitor zu glotzen.

Allerdings hat es mein Fahrrad in letzter Zeit nicht gut mit mir gemeint. Im neuen Jahr habe ich schon mehr als ein halbes Dutzend Mal meine Reifen geflickt (die Hamburger Scherbenbeseitigung auf der Straße funktioniert nur mangelhaft – und durch Schanze und Kiez sollte man lieber nur mit extradicken reifen radeln), bin gestürzt, was einen dicken Achter in meinem Hinterrad verursachte und den Austausch des Laufrads nötig machte, und schließlich machen sich langsam jede Menge Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Langsam entwickle ich mich zum Hobbymechaniker. Doch ich brauche nur einen Tag mit der HVV unterwegs zu sein, um schnell wieder aufs Rad umzusteigen. Und die warmen Sommertage rücken auch schon näher.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

gönn Dir die "unkaputtbaren" Reifen, die sind ihr Geld echt wert!
Liebe Grüße aus der nördlichsten Stadt Italiens (scheißwindig hier, ich sehne den Sommer herbei!!!!)