Seit Jahren schon bin ich fasziniert von Bombay, der Riesenstadt, die ich unter anderem dank der Romane von Salman Rushdie bereits oft literarisch erkundet habe. Endlich darf ich die Stadt, die mit offiziell 17 Millionen Einwohnern (manche schätzen die tatsächliche Einwohnerzahl auf bis zu 25 Millionen) von sich behauptet die größte der Welt zu sein, nun auch selbst erkunden.
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Gateway of India |
In Mumbai endet auch die einzelgängerische Phase meiner Reise, da meine Freundin Andrea hier zu mir gestoßen ist, um mich 4 Wochen lang zu begleiten. Es ist ein freudiges Wiedersehen, nachdem wir uns drei Monate nicht gesehen hatten.
Ich verkünde damit zwar nichts neues, doch Bombay ist eine Stadt der extremen Gegensätze. Wenn man, wie die meisten Touristen, in Colaba an der Südspitze der Stadt untergebracht ist, so findet man eine Gegend vor, die für indische Verhältnisse extrem ruhig und geordnet ist, mit gepflegten Altbauhochhäusern und ruhigen grünen Nebenstraßen. Man kommt sich fast vor wie in einer Stadt der nordamerikanischen Ostküste. Wenige Meter entfernt findet man jedoch schon einen kleinen Slum. Dieses Bild bietet sich uns in vielen Teilen der Stadt, die wir erkunden. Offensichtlicher Reichtum und extreme Armut liegen direkt nebeneinander, sei es auf den besseren Einkaufsstraßen oder im exklusiven Wohnviertel Malabar Hill. Gleichzeitig ist es hier fast überall sehr voll und laut, für Andrea ein echter Kulturschock. Die extreme Schwüle macht das ganze nicht weniger anstrengend, ich kann mich nicht erinnern, auf meiner Reise so viel geschwitzt zu haben wie hier.
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Victoria Terminus |
Natürlich haben wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten abgeklappert und haben auch die Fähre bestiegen, um die Tempelgrotten auf Elefanta Island zu besuchen. Es war Sonntag, daher war der Andrang besonders groß. Wir durften mit sehr vielen Großfamilien posieren und den üblichen Smalltalk führen. Auf dem Rückweg bricht kurze Zeit Aufregung auf dem Schiff aus, da plötzlich aus dem nichts ein Skorpion auftaucht. Das arme Tier hatte dann aber nicht mehr lange zu leben und die Lage beruhigte sich wieder.
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Elephanta Island |
Kurz vor unserer Abreise hatten wir noch einen weiteren Zusammenstoß mit der Tierwelt Mumbais. Als sich Andrea morgens ihre Hose anzog spürte sie eine Ausbeulung in der Hosentasche. Es blickten sie aus der Hose tierische Augen an. Das Kleidungsstück war sehr schnell wieder ausgezogen und der Schreck ziemlich groß. Das Tier kam dann auch aus der Hosentasche gekrochen und entpuppte sich als kleine Fledermaus, die ich dann mit einigen Schwierigkeiten mit Hilfe meiner Flipflops aus dem Fenster unseres Zimmers bugsierte.
1 Kommentar:
Hallo Pierre,
Wir sind froh, dass Du nicht mehr allein bist! Zu zweit macht es sicher noch mehr Spass, Indien zu erkunden!
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