Sonntag, 22. Mai 2011

Die Grotten von Ajanta

Wie angekündigt hatte ich Aurangabad deshalb als Etappe auf meiner Reise gewählt, weil ich die unweit gelegenen von Mönchen geschaffenen und kunstvoll gestalteten Grotten von Ellora und Ajanta besichtigen wollte. Beide sind UNESCO Weltkulturerbe, da jede für sich auf ihre Art einzigartig sind.
Aus praktischen Gründen beginne ich mit einem Tagesausflug nach Ajanta. Das ist ohnehin ganz sinnvoll, denn die dortigen Grotten sind älter als diejenigen in Ellora. In Ajanta findet man insgesamt 30 Grotten, die allesamt von buddhistischen Mönchen aus dem Berg geschlagen und kunstvoll ausgestaltet wurden. Die Grotten von Ajanta entstanden in zwei Perioden: die älteren etwa vom 2. Jahrhundert vor Christi Geburt bis zum ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Insbesondere, weil der Buddhismus in dieser Zeit strenger war, sind diese Grotten schlichter. Die jüngeren stammen aus der Zeit vom 4. bis 6. Jahrhundert, diese sind teilweise deutlich kunstvoller gestaltet. Man unterscheidet zudem zwischen Viharas, also Klöstern, und Chaityas, also Tempeln. Der Unterschied ist leicht erkennbar, Viharas enthalten Zellen für die Mönche, Chaityas ähneln in der Form meist einem Kirchenschiff.
Die Konkurrenz mit Ellora und schließlich der Niedergang des Buddhismus in Indien ab dem 9. Jahrhundert ließen die Grotten von Ajanta in Vergessenheit geraten, bis sie im 19. Jahrhundert zufällig von britischen Soldaten wiederentdeckt wurden. Diesem Umstand ist wohl zu verdanken, dass in manchen der Grotten die sensationelle Wandbemalung erhalten blieb, welche zusammen mit den buddhistischen Skulpturen den Reiz des Orts ausmachen. In manchen der Grotten ist man angesichts der Kunstwerke einfach nur überwältigt, vor allem, wenn man sich vergegenwärtigt, dass die Werke und die sie beherbergenden Grotten teilweise vor über 2000 Jahren mit reiner Muskelkraft und relativ einfachen Werkzeugen geschaffen wurden.
Angesichts der schwachen Lichtverhältnisse in den Grotten waren de Voraussetzungen für das Fotografieren nicht optimal, ich habe jedoch versucht, markante Wandzeichnungen und ein paar beispielhafte Skulpturen festzuhalten. Hier das Ergebnis.

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