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Panaji |
Nach den entspannten Tagen am Strand war es wieder Zeit für Sightseeing. Daher verlegte ich mein Quartier nach Panaji, Goas Hauptstadt. Meine Unterkunft ist ein hübsches Haus in der portugiesischen Altstadt des Ortes. Ähnlich wie in Pondicherry und Fort Cochin ist man in Panaji umgeben von kolonialer Vergangenheit. Auch hier ist die Architektur aus der portugiesischen Zeit gut erhalten, man kommt sich manchmal vor wie in einer etwas heruntergekommenen südeuropäischen Küstenstadt. Dieser Eindruck wird zudem dadurch verstärkt, dass einige einheimische in Panaji, gerade junge Männer und ältere Frauen, durchaus als Portugiesen durchgehen würden. Man kann hier wunderbar durch die Gassen irren und so die Stadt entdecken.
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Se Cathedral, Old Goa |
Ich erkunde während meines Aufenthaltes hier auch das benachbarte Old Goa, und zwar mit dem Fahrrad. Die alte Hauptstadt der Portugiesen war einst eine glanzvolle Metropole, aufgrund ihrer vielen Kirchen auch das asiatische Rom genannt. Angeblich sollen die Priester Briefe nach Rom geschrieben haben, um sich zu beschweren, weil die Klänge der Glocken und Chöre der Kirchen sich gegenseitig behinderten. Schlimme Seuchen führten jedoch dazu, dass die Stadt aufgegeben wurde und die Hauptstadt 1843 schließlich nach Panaji verlegt wurde. Deshalb ist bis auf die Kirchen von der einstigen Großstadt nichts mehr übrig. Es ist ein wenig surreal, eine solche Ansammlung von Großkirchen anzutreffen, die von keiner Stadt umgeben sind. Die Kirchen sind jedoch durchaus beeindruckend, nicht umsonst gehört Old Goa zum Weltkulturerbe der UNESCO. Besonders bekannt ist in Old Goa die Bom Jesus Basilika, da hier der tote Körper des heiligen Franz Xaver, dem Schutzheiligen Goas, in einem Glassarkopharg aufbewahrt wird. Die Leiche ist auf wundersame Weise nicht verwest und wird alle 10 Jahre den Massen präsentiert. Franz Xaver wird von den Christen in ganz Asien und ganz besonders in Goa sehr verehrt. Lesern von Salman Rushdies Mitternachtskinder oder Joh Irvings Zirkuskind dürfte er bekannt sein.
Der Tag auf dem schrottigen Fahrrad in der Hitze hat mich ganz schön geschafft. Der Hintern tut weh und ich habe geschwitzt wie ein Tier. Daher gönne ich mir, wie übrigens die letzten Tage auch, ein gutes Abendessen. In Goa und ganz besonders in Panaji kann man sehr gut essen. Ich habe neben viel Fisch auch die lokalen Spezialitäten gekostet, wie Fish Vindalao, Chicken Xiacuti oder Porc Bachalao. Kann ich alles empfehlen, man muss jedoch scharfe Gerichte mögen.
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