Freitag, 27. Mai 2011

Vadodara

Glücklicherweise liegen die meisten Hotels in Vadodara, auch bekannt als Baroda, direkt am Bahnhof. Ich gehe bei meiner Ankunft geradewegs dorthin und mache bei der Wahl des Hotels einen Glücksgriff. Für einen relativ günstigen Preis ergattere ich ein zwar kleines Zimmer, das jedoch für das Geld guten Komfort bietet: Exzellenter Service, Dusche mit gutem Wasserdruck (leider hier nicht so häufig) und die Krönung, ein reichliches Frühstück inklusive. Ich werde dies während meines Aufenthaltes hier richtig ausnutzen. Bei meiner Ankunft geht es aber zuerst unter die Dusche, um den Dreck und die Klebrigkeit von der Reise loszuwerden und dann direkt ins Bett.
Vadodara hat touristisch nicht sonderlich viel zu bieten, auch hier lege ich vor allem wegen der Lage einen Zwischenstopp ein. Ich verbringe in der Stadt zwei gemütliche Tage und nutze die Vorteile der modernen,doch recht übersichtlichen Großstadt. Inder Tat könnte Baroda auf dem ersten Blick in Europa liegen. Der Bahnhof ist neu und und übersichtlich, nahe gelegen findet man Hoteltürme und gute Restaurants, deren Zielgruppe die Mittelschicht und die Studenten der benachbarten Universität sind. Die Studenten prägen auch das Stadtbild, hier gibt es auffällig viele westlich gekleidete junge Menschen, ich erblicke sogar junge Frauen in kurzen Hosen, in Indien ansonsten kaum denkbar.
Ich erkunde die Stadt trotz allem ein wenig und besuche unter anderem den Palast des Maharadschas von Baroda. Das riesige, prunkvolle Schloss stammt von 1890 und ist eines der größten Schlösser Indiens. Der Stil ist recht eklektisch und verbindet europäische Neogothik und italienische Stile mit einheimischem: Marathi, Rajput und Mogulisch. Es wurde geklotzt: man findet die meisten Kirchenfenster Indiens, italienische Skulpturen, Marmorböden und Mosaike, sowie Kunstwerke von Indiens bekanntestem Maler Raja Ravi Varma. Das ganze ist zudem in bestem Erhaltungszustand, was wohl daran liegt, dass der Palast noch immer vom Maharadscha und seiner Familie bewohnt wird. Es scheint, als würde dieser auch heute nicht am Hungertuch nagen.
Ein paar Fotos.

2 Kommentare:

Danièle+Roland hat gesagt…

Lieber Weltreisender, Deine Fans fänden auch mal Photos vom Strassenbild einer indischen Grosstadt (inklusive Damen in kurzen Hosen) interessant, nicht ausschliesslich Tempel und Burgen, so toll diese auch sind.

The French German hat gesagt…

Man hat eben nicht immer Lust, alles zu fotografieren. Manchmal muesst Ihr Euch mit Beschreibungen begnuegen!