Sonntag, 13. April 2008

Die Neue Nationalgalerie

Nach längerer Zeit ohne Museumsbesuche habe ich beschlossen, meine Tour der Staatlichen Museen Berlins fortzusetzen, bevor sommerliches Wetter eher zu Aktivitäten unter der Sonne anregt (sofern diese mehr schein als im vergangenen Jahr). So machte ich mich gestern auf den Weg in die Neue Nationalgalerie am Kulturforum am Potsdamer Platz.

Ich war zwar schon einmal dort gewesen, um mir die Franzosen aus New York Ausstellung anzuschauen. Um für diese Werke Platz zu machen war jedoch die Dauerausstellung komplett aus dem Museum verbannt worden, sodass mich nun etwas neues erwartete. In den 1960ern entstanden als Pendant zur Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel, die sich ja damals in Ostberlin befand, sollte die Neue Nationalgalerie die im Westen verbliebenen Gemälde beherbergen. Nach der Wende wurden die bestände dann neu verteilt: 18. und 19. Jahrhundert finden sich in der Alten Nationalgalerie, das 20. Jahrhundert in der Neuen.

Der Schwerpunkt ist definitiv die erste hälfte des vergangenen Jahrhunderts, also die klassische Moderne. Insbesondere dem Expressionismus wird viel Raum gewährt, aber auch dem Bauhaus, dem Realismus, dem Kubismus, sowie der Nachkriegskunst. Schließlich gibt es auch einige recht junge und sogar zeitgenössische Werke. Künstler, die in der Neuen Nationalgalerie ausgestellt werden sind u.a. Max Beckmann, Max Ernst, Otto Dix, Paul Klee, Picasso, Dalì, Edvard Munch.

Wie schon beim Besuch der Franzosenausstellung war ich durch die Räumlichkeiten und den umfang des Museums angetan. Es ist zwar recht schmucklos, doch der moderne Bau hebt die Werke gut hervor, die Beleuchtung und die Größe der Räume erlaubt eine optimale Betrachtung der Bilder. Nur die Tatsache, dass die meisten hinter eine Glasscheibe verborgen sind, trübt die Freude ein wenig. In zwei Sunden ist man durch, danach kann ich in Kunstmuseen ohnehin nicht mehr. Besonders gefallen hat mir die gute Beschriftung der Bilder, durch die man einige Informationen gewinnt, die gerade bei moderner Kunst oft erst die Wertschätzung der Kunstwerke erlaubt. Zudem ist anders als auf der Museumsinsel der Audioguide umsonst!

Eine sehr sehenswerte und gute Ergänzung zur Sammlung der Nationalgalerie ist die Sammlung Berggruen in Charlottenburg, die ich bereits vor ein paar Wochen besucht habe. Dort wird die Sammlung des Pariser Galeristen Heinz Berggruen präsentiert. Diese enthält größtenteils Werke von Picasso. Hinzu kommen Bilder von Paul Klee und Henri Matisse sowei Skulpturen von Alberto Giacometti. Auch dieses Museum hatte mich damals sehr begeistert und ich kann jedem den Abstecher nach Charlottenburg nur empfehlen, zumal das dortige Schloss auch sehr sehenswert ist.

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