Dienstag, 29. April 2008
Endlich Frühling
Montag, 28. April 2008
Der Silberne Berg Zion
Sonntag, 27. April 2008
Wie ich es geahnt hatte...
Samstag, 26. April 2008
Dagegen!
Erstmals in der Geschichte Berlins wurden in einem Volksbegehren genügend Unterschriften gesammelt, um Landesweit einen Volksentscheid einzuberufen. Noch vor ein paar Jahren hätte ich diesen „Erfolg“ für die direkte Demokratie bejubelt. Heute ist das anders.
In der Sache ist mir der Flughafen Tempelhof relativ egal. Der kleine innerstädtische Berliner Flughafen, der durch die Luftbrücke in die Geschichte eingegangen ist, soll aufgrund mehrer Beschlüsse des Berliner Senats in den 1990er Jahren noch in diesem Herbst schließen, da Berlin ab 2011 in Schönefeld über einen neuen Großflughafen verfügen wird. Auch der heutige internationale Flughafen in Tegel schließt dann. Bereits heute Fliegen ab Tempelhof kaum mehr Flugzeuge, der Flughafenbetrieb ist stark defizitär. Ich möchte allerdings hier keine Argumente für oder gegen die Offenhaltung des Flughafens Tempelhof aufführen. Ich werde jedenfalls gegen die Offenhaltung stimmen, und zwar aus folgenden gründen.
Der Volksentscheid zum Flughafen Tempelhof illustriert auf lehrbuchartige Weise, weshalb Plebiszite keine gute Sache für die Demokratie sind. In der Tat werden dadurch nur Partikularinteressen durchgesetzt. Um ein Volksbegehren zum Erfolg zu bringen, sodass die Wähler in die Abstimmungslokale gerufen werden können, benötigt es in Berlin 170000 Unterschriften. Diese muss man erst einmal einsammeln. Hierfür muss eine gewaltige Mobilisierungskampagne veranstaltet werden, zumal wenn es um ein Thema geht, was nicht unbedingt von größter Bedeutung ist. Das kostet auch viel Geld. So verwundert es nicht, dass die Initiative, die hinter dem Volksbegehren steckt, die ICAT, im wesentlichen von großen Wirtschaftsinteressen getrieben wird. So konnten die Mittel beschafft werden, um beispielsweise am Wochenende Shuttlebusse zwischen den Bürgerämtern, wo die Unterschriften Listen auslagen, und Einkaufszentren Verkehren zu lassen.
Zweitens führt die Springer-Presse eine intensive Kampagne für Tempelhof, erst zum Unterschriftensammeln, jetzt um „Ja“ Stimmen. Die Bild enthält jeden Tag Artikel, in der Berliner Morgenpost gibt es eine Serie zur Geschichte des Flughafens, die Welt trommelt ebenfalls für die Offenhaltung, angeblich, weil die Berliner Wirtschaft den Flughafen braucht. Eigentlich geht es aber sicherlich darum, dem Rot-Roten Senat eins auszuwischen.
Hier kommt die bürgerliche Opposition ins Spiel. Unter CDU-Bürgermeister Eberhard Diepgen hat seine Partei die Beschlüsse zur Schließung des Flughafens mit vorangetrieben. Heute hat CDU Fraktionschef Pflüger das Thema entdeckt, um gegen den Senat zu mobilisieren und spielt sich zum Tempelhof Fan auf, obwohl ihm das Thema bis vor kurzem recht egal ist. Dass die CDU als Westberliner Partei (im Osten ist sie sehr schwach) an die Geschichte appelliert und so versucht zu punkten ist billig. Dass die FDP stramm zur Wirtschaft steht ist klar, obwohl sie ja sonst so gegen Subventionen ist (diese wären bei einer Offenhaltung unumgänglich).
Schließlich geht es eigentlich um eine ziemlich komplexe Frage, die hier extremst vereinfacht und teilweise verfälscht wird. Im Kern soll Tempelhof geschlossen werden, weil ansonsten ein Teil der Grundlage für die Genehmigung des neuen Großflughafens BBI wegfiele. Nun wird getan, als sei das kein Problem. Zudem wird den nostalgischen Berliner Angst gemacht: Flughafen wird abgerissen (stimmt nicht, das Gebäude ist denkmalgeschützt), das Luftbrückendenkmal ist in Gefahr (auch falsch), der BBI wird zu klein sein (dabei ist er für bis zu 40 Millionen Passagiere geplant, im vergangenen Jahr empfingen die Berliner Flughäfen gut 20 Millionen Reisende).
Man könnte dies fortführen. Ich befürchte leider, dass die Befürworter gewinnen werden, da sie erstens mehr Geld für die Kampagne hatte als die Gegner und zweitens mit der Springerpresse ein lautstarkes Sprachrohr. Zudem ist Tempelhof vielen egal. So wird es wohl kommen, dass das Ja gewinnt, jedoch das erforderliche Quorum von insgesamt 25% der Wahlberechtigten nicht erreicht wird. Außerdem ist der Senat ohnehin nicht an das Ergebnis der Abstimmung gebunden. Ich kann mir aber schon lebhaft die BILD Schlagzeile vorstellen: „Wowereit ignoriert den Volkswillen“. Das sollte er auch tun!
Hier geht's zum Bündnis für ein flugfreies Tempelhof.
Mittwoch, 23. April 2008
Alles nur für die Karriere
Jedenfalls ist diese neue Stelle eine Steigerung im Vergleich zu meiner jetzigen Tätigkeit: mehr Geld, interessantere Arbeit, bessere Karriereaussichten. Wenn ich nicht wieder auf dem Arbeitsmarkt aktiv werden will (was ich ansonsten bald getan hätte), ist das eine Chance, die ich auf jeden Fall ergreifen musste. Auch um den Preis, mein geliebtes Berlin zu verlassen. Doch die Metropole des Nordens ist ja auch nicht von schlechten Eltern. Gute Konzerte gibt es da jedenfalls auch zur Genüge, das habe ich ja schon mal ausgetestet. Jetzt muss ich mich statt in die Jobsuche in die Wohnungssuche stürzen. Die Motivation hält sich in Grenzen...
Montag, 21. April 2008
Art Brut
Erstmal hieß es durchhalten, denn die Türen wurden erst um 23 Uhr geöffnet. Wenn man vorher den ganzen Tag touristisch unterwegs war und dann auch noch auf der wiederbelebten Fanmeile das DFB-Pokalfinale angeschaut hat, ist man da bereits nicht so fit. Get Cape.Wear Cape.Fly (ich frag mich, wie man auf so einen Namen kommt), ließ dann den Abend ruhig anklingen. Der englische Singer-Songwriter spielt durchaus schwungvolle und sehr hörenswerte Melodien, das sehr zahlreich erschienene Publikum hörte aber eher abwartend zu. Wenn ein Teil der musikalischen Untermalung aus der Konserve kommt, ist das für die Stimmung auch nicht so förderlich.
Gegen halb zwei legten dann Art Brut los. Diese Band um „Sänger“ Eddie Argos ist der Beweis, dass man auch ohne wirklich zu singen, sondern mit einer Art Sprechgesang, der von Rockriffs untermalt wird, kleine Erfolge feiern und vor allem richtig Stimmung machen kann. Das liegt zum einen an den geistreichen Texten, zum anderen an der Tatsache, dass die komplette band einen Knall hat. Wir hatten uns nach kurzer Zeit von überfüllten Rand des Saals in die Mitte gearbeitet, wo man schön Platz hatte, um sich auch gebührend zu bewegen. Zumindest dort waren auch eigentlich nur sehr textfeste Fans, so funktionierte auch das Prinzip, den ganzen Auftritt als Wunschkonzert abzuhalten einwandfrei. Die Zugabenrufe „Art Brut, Top of the Pops“ zeigten dann auch, dass ich nicht der einzige war, der diese Band nicht zum ersten Mal sah. Kein Wunder, wenn man Herrn Argos Glauben schenkt, waren die Dame und die vier Herren an diesem Abend bereits zum fünften Mal auf der Bühne des Lido – und das innerhalb von nicht einmal 3 Jahren.
Freitag, 18. April 2008
Mittwoch, 16. April 2008
Einer wieder da, die andere länger weg
Meine Schwester dagegen ist noch immer auf dem indischen Subkontinent unterwegs. Anders als ihr Freund, der bereits zurückgekehrt ist, bleibt sie länger unterwegs als geplant. Nun steht ein Trekking zum Everest Basis Camp auf dem Programm, danach führt die Reise weiter durch Nordindien, noch bis September! Schade, dass sie noch so lange weg bleibt. Gleichzeitig bin ich aber auch der Nutznießer dieser Situation, denn Ende Juni heißt es für mich: Urlaub in Indien.
Sonntag, 13. April 2008
Die Neue Nationalgalerie
Ich war zwar schon einmal dort gewesen, um mir die Franzosen aus New York Ausstellung anzuschauen. Um für diese Werke Platz zu machen war jedoch die Dauerausstellung komplett aus dem Museum verbannt worden, sodass mich nun etwas neues erwartete. In den 1960ern entstanden als Pendant zur Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel, die sich ja damals in Ostberlin befand, sollte die Neue Nationalgalerie die im Westen verbliebenen Gemälde beherbergen. Nach der Wende wurden die bestände dann neu verteilt: 18. und 19. Jahrhundert finden sich in der Alten Nationalgalerie, das 20. Jahrhundert in der Neuen.
Der Schwerpunkt ist definitiv die erste hälfte des vergangenen Jahrhunderts, also die klassische Moderne. Insbesondere dem Expressionismus wird viel Raum gewährt, aber auch dem Bauhaus, dem Realismus, dem Kubismus, sowie der Nachkriegskunst. Schließlich gibt es auch einige recht junge und sogar zeitgenössische Werke. Künstler, die in der Neuen Nationalgalerie ausgestellt werden sind u.a. Max Beckmann, Max Ernst, Otto Dix, Paul Klee, Picasso, Dalì, Edvard Munch.
Wie schon beim Besuch der Franzosenausstellung war ich durch die Räumlichkeiten und den umfang des Museums angetan. Es ist zwar recht schmucklos, doch der moderne Bau hebt die Werke gut hervor, die Beleuchtung und die Größe der Räume erlaubt eine optimale Betrachtung der Bilder. Nur die Tatsache, dass die meisten hinter eine Glasscheibe verborgen sind, trübt die Freude ein wenig. In zwei Sunden ist man durch, danach kann ich in Kunstmuseen ohnehin nicht mehr. Besonders gefallen hat mir die gute Beschriftung der Bilder, durch die man einige Informationen gewinnt, die gerade bei moderner Kunst oft erst die Wertschätzung der Kunstwerke erlaubt. Zudem ist anders als auf der Museumsinsel der Audioguide umsonst!
Eine sehr sehenswerte und gute Ergänzung zur Sammlung der Nationalgalerie ist die Sammlung Berggruen in Charlottenburg, die ich bereits vor ein paar Wochen besucht habe. Dort wird die Sammlung des Pariser Galeristen Heinz Berggruen präsentiert. Diese enthält größtenteils Werke von Picasso. Hinzu kommen Bilder von Paul Klee und Henri Matisse sowei Skulpturen von Alberto Giacometti. Auch dieses Museum hatte mich damals sehr begeistert und ich kann jedem den Abstecher nach Charlottenburg nur empfehlen, zumal das dortige Schloss auch sehr sehenswert ist.
Mittwoch, 9. April 2008
Von wegen gemäßigt...
Dienstag, 8. April 2008
Der Anglizismen Index
Ich selbst bin kein Fanatiker, der unter allen Umständen versucht, im Sprachgebrauch Anglizismen zu vermeiden. Doch ich stimme dem Ansatz des Anglizismen Index zu, auch wenn er – wie solche Instrumente so oft – ein bisschen radikal ist: Es wird differenziert zwischen sinnvollen Ergänzungen (z.B. Clown, Baby, Babysitter), Anglizismen, die einen differenzierenden Beitrag zur deutschen Sprache leisten (z.B. viele Wortzusammensetzungen mit dem Bestandteil „Team“), uns solche, die deutsche Wörter verdrängen (wie Ticket, check, Shop). Von den 6.000 Wörtern im Index werden 2% als ergänzend, 16% als differenzierend und 80% als verdrängend eingeordnet. Hinzu kommen 2% Eigennamen und Abkürzungen.
Wie gesagt, ich Stimme dem Prinzip zu und rege mich oft genug darüber auf, dass häufig für Dinge, die man wunderbar mit einem Deutschen Begriff bezeichnen kann, das englische Pendant verwendet wird. Mich schüttelt es allerdings so richtig, wenn dabei auch noch das Englische Wort eingedeutscht wird.
Ein Beispiel, um dies zu veranschaulichen: Ich habe in der Arbeit viel mit „Uploads“ (privat auch viel mit „Downloads“) zu tun. Die Verwendung der Substantive „Upload“ und „Download“ im Deutschen finde ich vollkommen in Ordnung, denn es gibt meiner Meinung nach kein passendes deutsches Wort. Der Anglizismen Index klassifiziert Download als verdrängend und schlägt „das Herunterladen“ bzw. „die Heruterladung“ vor. Ersteres trifft den Begriff nur Teilweise („Ich bin am Herunterladen“), letzteres ist zu künstlich. Upload als Substantiv wird nicht aufgeführt. Braucht man das Wortpaar als Verb, gibt es mit „hochladen“ und „(he)runterladen“ wunderbare deutsche Bezeichnungen. Da schüttelt es einen doch, zu hören (oder gar zu lesen!) „upgeloadet“ oder „downloaden“. Furchtbar! Das ist doch ein Verbrechen nicht nur am Deutschen, sondern auch am Englischen. Beide sind so schöne Sprachen!
Freitag, 4. April 2008
Wenn ich müde bin, bin ich auch selber Schuld…
Die erste Band, Die Mannequin, verpasste ich zur Hälfte, doch das fand ich nicht schlimm, denn das, was sie machen, klingt für mich allzu sehr nach Krachmusik. Krachpunk, das ist einfach nicht meins. Es folgten die Trashmonkeys, das war schon hörenswerter. Eine deutsche Spaßrockkapelle, die sich die größte Mühe gaben, Stimmung zu machen und dies auch ob ihrer mitreißenden Musik (weniger den angestrengt enthusiastischen Zwischenansagen) auch gelang. Allerdings war ich ohnehin wegen der zwei folgenden Gruppierungen gekommen.
Die Futureheads sind gewissermaßen die vergessenen Kinder des 2005er England-Indie-Hypes. Ihr selbstbetiteltes Erstlingswerk erschien zur gleichen Zeit wie Maxïmo Parks A Certain Trigger oder derer von heutigen Größen wie den Kaiser Chiefs, Block Party oder auch The Rakes. Anders als ihre Kollegen füllen sie aber heute nicht die mittelgroßen Hallen, sondern sind noch immer auf Hoffnungsträgertouren unterwegs. Dabei stehen sie diesen anderen Bands musikalisch in nichts nach, im Gegenteil: temporeicher und gut tanzbarer Indierock, dessen Besonderheit darin liegt, dass sich alle Bandmitglieder am Gesang beteiligen. Polyphonischer Indierock also, wenn man den Begriff nicht allzu eng definiert. Erfolg ist nun mal nicht unbedingt erklärbar. Jedenfalls waren die Futureheads nicht einmal Headliner des Abends und man hatte auch den Eindruck, dass die meisten im Publikum eher wegen der noch zu folgenden Rifles da waren. Trotzdem spielte die Band sehr begeistert und elanvoll und riss alle im Publikum mit. Das über einstündige Set rechtfertigte schon allein das Eintrittsgeld enthielt sowohl Songs aus den beiden ersten Alben als auch ein paar sehr viel versprechende Kostproben auf das im Mai erscheinende neue Werk, This is not the World. Ein paar davon gibt es auf der MySpace Seite, das Video zur vorab erschienenen Single gibt’s gleich hier:
Unter diesen Umständen hatten es The Rifles anschließend schwer, bei mir ebensolche Begeisterungsschübe auszulösen (das bezieht sich nur auf mich, der Rest des Publikums war hin und weg). Dies soll aber ihre Qualität nicht mindern. Während die Referenzen der Futureheads eher in den frühen 80er Jahren liegen (Stichwort Gang of Four), nehmen The Rifles klar auf die 90er Bezug. Oasis in gut, könnte man verkürzend sagen. Auch in schneller, aber es steckt ein ähnliches Talent für recht eingängige Hymnen in der Band. Übrigens evozieren Aussehen und Attitüde durchaus auch Oasis, es wäre den Rifles zu wünschen, dass sie einen ebensolchen Erfolg einfahren. Auch wenn sie noch keine großen Hallen füllen, haben sie sich denn auch eine treue Fanbasis erspielt, wenn man die Band-T-Shirt Dichte im Publikum und dessen Textsicherheit als Indikator nimmt. Das Konzert im Heidelberger Karlstorbahnhof vor gut einem Jahr, wo ich The Rifles bereits gesehen hatte, war jedenfalls deutlich weniger gut besucht. Das „lange“ Aufbleiben hat sich jedenfalls gelohnt, ich ging mal wieder sehr begeistert nach Hause.
Mittwoch, 2. April 2008
Ich hasse die Sommerzeit!
Dienstag, 1. April 2008
Der Beweis...
Waren das noch Zeiten, als ich noch Mr. Wichtig spielen durfte... Herr Harper ist übrigens der Herr im Zentrum (wer hätte das Gedacht?).