Dienstag, 29. April 2008

Endlich Frühling

Am Wochenende ist der Frühling nun endlich in Berlin angekommen. Es hat lange genug gedauert, doch nun konnte die T-Shirt, kurze Hosen und an der Spree in der Sonne liegen Saison eingeleitet werden. Und hier der Beweis: Auch in Berlin gibt es ein Kirschblüte (wenn auch rosa Zierkirschbäume), nicht nur im im Markgräflerland...

Montag, 28. April 2008

Der Silberne Berg Zion

Es gibt Bands, die einfach nur live ihre volle Wirkung entfalten. Dazu gehören auch Thee Silver Mount Zion Orchestra and Tralala Band. Die Post-Rock Gruppierung aus Montreal ist nicht jedermanns Sache, die Musik erfordert eine gewisse Aufmerksamkeit (MySpace). Seit ich SMZ aber in einem unvergesslichen kleinen Konzert im Clionton’s in Toronto gesehen und gehört hatte, wusste ich, dass sie auf der Bühne ein Ereignis sind. So war ich natürlich dabei, als ich endlich die Gelegenheit hatte, sie auch mal hier in Europa zu sehen, genauer im Berliner Postbahnhof. Eingefunden hatte sich eine überschaubare, aber recht eingeschworene Fangemeinde, die dann auch wie ich vom Auftritt hin und weg waren. Die epischen Stücke (Dauer je 10-15 Minuten) des Kollektivs um Ephrim Menuck, die gekonnt von leisen Momenten in laute Explosionen aufsteigen, um dann wieder ganz ruhig zu werden, lassen einen einfach in eine andere Welt entschweben. Der volle Streichersatz im Zusammenspiel mit den Gitarren sorgen für Gänsehautgefühl, die hübschen weiblichen Bandmitgliederinnen für eine Augenschmaus und das Stimmen zwischen den Stücken für nostalgische Erinnerungen an das Konzert in Toronto. Beim nächsten Gestspiel in meiner Nähe bin ich wieder dabei!
Fotos eines SMZ Konzerts (in Nottingham) gibt es hier.

Sonntag, 27. April 2008

Wie ich es geahnt hatte...

... ist der Volksentscheid ausgegangen. Zwar haben 60% der Teilnehmer für den Erhalt des Flughafens Tempelhof gestimmt, doch die Abstimmungsbeteiligung war miserabel: 36%. Damit haben insgesamt nur 21.7% der Berliner mit Ja gestimmt, das notwendige Quorum ist nicht erreicht und der Voklsentscheid somit gescheitert. Gut so!

Interessant die Verteilung der Beteiligung und der Zustimmung: Die Westbezirke haben alle zusgetimmt, je stärker die CDU dort traditionell ist, desto stärker waren Wahlbeteiligung und Zustimmung, meist über 70%. Erstaunlich ist, dass Neukölln und Tempelhof-Schöneberg, die in der Einflugschneise liegen, beide hohe Zustimmungswerte für die Offenhaltung ausweisen. Im Osten war zum einen das Desinteresse groß, zum anderen haben alle Ostbezirke mehrheitlich mit Nein gestimmt. Dritter Hinweis: auch in den Hochburgen der Grünen war die Ablehnung besonders groß. Anschauen kann man sich die Verteilung beim Landeswahlleiter für Berlin.

Samstag, 26. April 2008

Dagegen!

Morgen sollen die wahlberechtigten Berliner in der Wahlkabine zu folgender Frage Stellung nehmen: „Der Stadtflughafen Tempelhof ergänzt und entlastet den Verkehrsflughafen Berlin-Brandenburg International (BBI). Der Berliner Senat wird aufgefordert, sofort die Schließungsabsichten aufzugeben und den Widerruf der Betriebsgenehmigung aufzuheben. Tempelhof muss Verkehrsflughafen bleiben. Stimmen Sie diesem Beschluss zu?“

Erstmals in der Geschichte Berlins wurden in einem Volksbegehren genügend Unterschriften gesammelt, um Landesweit einen Volksentscheid einzuberufen. Noch vor ein paar Jahren hätte ich diesen „Erfolg“ für die direkte Demokratie bejubelt. Heute ist das anders.

In der Sache ist mir der Flughafen Tempelhof relativ egal. Der kleine innerstädtische Berliner Flughafen, der durch die Luftbrücke in die Geschichte eingegangen ist, soll aufgrund mehrer Beschlüsse des Berliner Senats in den 1990er Jahren noch in diesem Herbst schließen, da Berlin ab 2011 in Schönefeld über einen neuen Großflughafen verfügen wird. Auch der heutige internationale Flughafen in Tegel schließt dann. Bereits heute Fliegen ab Tempelhof kaum mehr Flugzeuge, der Flughafenbetrieb ist stark defizitär. Ich möchte allerdings hier keine Argumente für oder gegen die Offenhaltung des Flughafens Tempelhof aufführen. Ich werde jedenfalls gegen die Offenhaltung stimmen, und zwar aus folgenden gründen.

Der Volksentscheid zum Flughafen Tempelhof illustriert auf lehrbuchartige Weise, weshalb Plebiszite keine gute Sache für die Demokratie sind. In der Tat werden dadurch nur Partikularinteressen durchgesetzt. Um ein Volksbegehren zum Erfolg zu bringen, sodass die Wähler in die Abstimmungslokale gerufen werden können, benötigt es in Berlin 170000 Unterschriften. Diese muss man erst einmal einsammeln. Hierfür muss eine gewaltige Mobilisierungskampagne veranstaltet werden, zumal wenn es um ein Thema geht, was nicht unbedingt von größter Bedeutung ist. Das kostet auch viel Geld. So verwundert es nicht, dass die Initiative, die hinter dem Volksbegehren steckt, die ICAT, im wesentlichen von großen Wirtschaftsinteressen getrieben wird. So konnten die Mittel beschafft werden, um beispielsweise am Wochenende Shuttlebusse zwischen den Bürgerämtern, wo die Unterschriften Listen auslagen, und Einkaufszentren Verkehren zu lassen.

Zweitens führt die Springer-Presse eine intensive Kampagne für Tempelhof, erst zum Unterschriftensammeln, jetzt um „Ja“ Stimmen. Die Bild enthält jeden Tag Artikel, in der Berliner Morgenpost gibt es eine Serie zur Geschichte des Flughafens, die Welt trommelt ebenfalls für die Offenhaltung, angeblich, weil die Berliner Wirtschaft den Flughafen braucht. Eigentlich geht es aber sicherlich darum, dem Rot-Roten Senat eins auszuwischen.

Hier kommt die bürgerliche Opposition ins Spiel. Unter CDU-Bürgermeister Eberhard Diepgen hat seine Partei die Beschlüsse zur Schließung des Flughafens mit vorangetrieben. Heute hat CDU Fraktionschef Pflüger das Thema entdeckt, um gegen den Senat zu mobilisieren und spielt sich zum Tempelhof Fan auf, obwohl ihm das Thema bis vor kurzem recht egal ist. Dass die CDU als Westberliner Partei (im Osten ist sie sehr schwach) an die Geschichte appelliert und so versucht zu punkten ist billig. Dass die FDP stramm zur Wirtschaft steht ist klar, obwohl sie ja sonst so gegen Subventionen ist (diese wären bei einer Offenhaltung unumgänglich).

Schließlich geht es eigentlich um eine ziemlich komplexe Frage, die hier extremst vereinfacht und teilweise verfälscht wird. Im Kern soll Tempelhof geschlossen werden, weil ansonsten ein Teil der Grundlage für die Genehmigung des neuen Großflughafens BBI wegfiele. Nun wird getan, als sei das kein Problem. Zudem wird den nostalgischen Berliner Angst gemacht: Flughafen wird abgerissen (stimmt nicht, das Gebäude ist denkmalgeschützt), das Luftbrückendenkmal ist in Gefahr (auch falsch), der BBI wird zu klein sein (dabei ist er für bis zu 40 Millionen Passagiere geplant, im vergangenen Jahr empfingen die Berliner Flughäfen gut 20 Millionen Reisende).

Man könnte dies fortführen. Ich befürchte leider, dass die Befürworter gewinnen werden, da sie erstens mehr Geld für die Kampagne hatte als die Gegner und zweitens mit der Springerpresse ein lautstarkes Sprachrohr. Zudem ist Tempelhof vielen egal. So wird es wohl kommen, dass das Ja gewinnt, jedoch das erforderliche Quorum von insgesamt 25% der Wahlberechtigten nicht erreicht wird. Außerdem ist der Senat ohnehin nicht an das Ergebnis der Abstimmung gebunden. Ich kann mir aber schon lebhaft die BILD Schlagzeile vorstellen: „Wowereit ignoriert den Volkswillen“. Das sollte er auch tun!

Hier geht's zum Bündnis für ein flugfreies Tempelhof.

Mittwoch, 23. April 2008

Alles nur für die Karriere

Wie bereits angekündigt werde ich in wenigen Wochen schweren Herzens Berlin den Rücken kehren und Richtung Nordwesten nach Hamburg ziehen. Wie so häufig in unserer Gesellschaft geht dieser neue Einschnitt in meinem Leben vom Beruf aus. Ich habe in der Tat ein Angebot von meiner Firma erhalten, dass ich kaum ausschlagen konnte. Auch wenn ich niemals gedacht hätte, dass ich jemals dort landen würde, wechsle ich nun in den Vertrieb. Nicht erschrecken, das ist besser als es im ersten Moment klingt. Ich werde jetzt nicht Klinken putzen gehen. Es geht vielmehr um die Betreuung von potentiellen internationalen Kunden.

Jedenfalls ist diese neue Stelle eine Steigerung im Vergleich zu meiner jetzigen Tätigkeit: mehr Geld, interessantere Arbeit, bessere Karriereaussichten. Wenn ich nicht wieder auf dem Arbeitsmarkt aktiv werden will (was ich ansonsten bald getan hätte), ist das eine Chance, die ich auf jeden Fall ergreifen musste. Auch um den Preis, mein geliebtes Berlin zu verlassen. Doch die Metropole des Nordens ist ja auch nicht von schlechten Eltern. Gute Konzerte gibt es da jedenfalls auch zur Genüge, das habe ich ja schon mal ausgetestet. Jetzt muss ich mich statt in die Jobsuche in die Wohnungssuche stürzen. Die Motivation hält sich in Grenzen...

Montag, 21. April 2008

Art Brut

Am Samstag war in Berlin unter der Schirmherrschaft unseres Außenministers Steinmeier die 2. Europäische Clubnacht. Eigentlich wäre mir das ziemlich egal gewesen, da solche Veranstaltungen meist nicht so mein Geschmack sind. Wenn allerdings Clubs wie das Lido dies zum Anlass nehmen, für günstiges Geld ein gutes Konzert anzubieten, bin ich natürlich dabei. Es spielten: Get Cape.Wear Cape.Fly und Art Brut.

Erstmal hieß es durchhalten, denn die Türen wurden erst um 23 Uhr geöffnet. Wenn man vorher den ganzen Tag touristisch unterwegs war und dann auch noch auf der wiederbelebten Fanmeile das DFB-Pokalfinale angeschaut hat, ist man da bereits nicht so fit. Get Cape.Wear Cape.Fly (ich frag mich, wie man auf so einen Namen kommt), ließ dann den Abend ruhig anklingen. Der englische Singer-Songwriter spielt durchaus schwungvolle und sehr hörenswerte Melodien, das sehr zahlreich erschienene Publikum hörte aber eher abwartend zu. Wenn ein Teil der musikalischen Untermalung aus der Konserve kommt, ist das für die Stimmung auch nicht so förderlich.

Gegen halb zwei legten dann Art Brut los. Diese Band um „Sänger“ Eddie Argos ist der Beweis, dass man auch ohne wirklich zu singen, sondern mit einer Art Sprechgesang, der von Rockriffs untermalt wird, kleine Erfolge feiern und vor allem richtig Stimmung machen kann. Das liegt zum einen an den geistreichen Texten, zum anderen an der Tatsache, dass die komplette band einen Knall hat. Wir hatten uns nach kurzer Zeit von überfüllten Rand des Saals in die Mitte gearbeitet, wo man schön Platz hatte, um sich auch gebührend zu bewegen. Zumindest dort waren auch eigentlich nur sehr textfeste Fans, so funktionierte auch das Prinzip, den ganzen Auftritt als Wunschkonzert abzuhalten einwandfrei. Die Zugabenrufe „Art Brut, Top of the Pops“ zeigten dann auch, dass ich nicht der einzige war, der diese Band nicht zum ersten Mal sah. Kein Wunder, wenn man Herrn Argos Glauben schenkt, waren die Dame und die vier Herren an diesem Abend bereits zum fünften Mal auf der Bühne des Lido – und das innerhalb von nicht einmal 3 Jahren.

Freitag, 18. April 2008

Mittwoch, 16. April 2008

Einer wieder da, die andere länger weg

Es tut sich was bei meinen asienreisenden Geschwistern. Zur großen Freude sowohl meiner Eltern als auch meiner selbst ist mein kleiner Bruder letzte Woche wohlbehalten nach Deutschland zurückgekehrt. Ich bekam ihn gestern erstmals zu Gesicht, denn er hat sich vorübergehend bei mir eingenistet. Seit heute ist er in der Tat nicht mehr nur auf dem Papier Student an der HU, sondern auch tatsächlich. Nun hat er zwei Wochen Zeit, eine eigene Unterkunft zu finden, sonst muss er auf der Straße schlafen...

Meine Schwester dagegen ist noch immer auf dem indischen Subkontinent unterwegs. Anders als ihr Freund, der bereits zurückgekehrt ist, bleibt sie länger unterwegs als geplant. Nun steht ein Trekking zum Everest Basis Camp auf dem Programm, danach führt die Reise weiter durch Nordindien, noch bis September! Schade, dass sie noch so lange weg bleibt. Gleichzeitig bin ich aber auch der Nutznießer dieser Situation, denn Ende Juni heißt es für mich: Urlaub in Indien.

Sonntag, 13. April 2008

Die Neue Nationalgalerie

Nach längerer Zeit ohne Museumsbesuche habe ich beschlossen, meine Tour der Staatlichen Museen Berlins fortzusetzen, bevor sommerliches Wetter eher zu Aktivitäten unter der Sonne anregt (sofern diese mehr schein als im vergangenen Jahr). So machte ich mich gestern auf den Weg in die Neue Nationalgalerie am Kulturforum am Potsdamer Platz.

Ich war zwar schon einmal dort gewesen, um mir die Franzosen aus New York Ausstellung anzuschauen. Um für diese Werke Platz zu machen war jedoch die Dauerausstellung komplett aus dem Museum verbannt worden, sodass mich nun etwas neues erwartete. In den 1960ern entstanden als Pendant zur Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel, die sich ja damals in Ostberlin befand, sollte die Neue Nationalgalerie die im Westen verbliebenen Gemälde beherbergen. Nach der Wende wurden die bestände dann neu verteilt: 18. und 19. Jahrhundert finden sich in der Alten Nationalgalerie, das 20. Jahrhundert in der Neuen.

Der Schwerpunkt ist definitiv die erste hälfte des vergangenen Jahrhunderts, also die klassische Moderne. Insbesondere dem Expressionismus wird viel Raum gewährt, aber auch dem Bauhaus, dem Realismus, dem Kubismus, sowie der Nachkriegskunst. Schließlich gibt es auch einige recht junge und sogar zeitgenössische Werke. Künstler, die in der Neuen Nationalgalerie ausgestellt werden sind u.a. Max Beckmann, Max Ernst, Otto Dix, Paul Klee, Picasso, Dalì, Edvard Munch.

Wie schon beim Besuch der Franzosenausstellung war ich durch die Räumlichkeiten und den umfang des Museums angetan. Es ist zwar recht schmucklos, doch der moderne Bau hebt die Werke gut hervor, die Beleuchtung und die Größe der Räume erlaubt eine optimale Betrachtung der Bilder. Nur die Tatsache, dass die meisten hinter eine Glasscheibe verborgen sind, trübt die Freude ein wenig. In zwei Sunden ist man durch, danach kann ich in Kunstmuseen ohnehin nicht mehr. Besonders gefallen hat mir die gute Beschriftung der Bilder, durch die man einige Informationen gewinnt, die gerade bei moderner Kunst oft erst die Wertschätzung der Kunstwerke erlaubt. Zudem ist anders als auf der Museumsinsel der Audioguide umsonst!

Eine sehr sehenswerte und gute Ergänzung zur Sammlung der Nationalgalerie ist die Sammlung Berggruen in Charlottenburg, die ich bereits vor ein paar Wochen besucht habe. Dort wird die Sammlung des Pariser Galeristen Heinz Berggruen präsentiert. Diese enthält größtenteils Werke von Picasso. Hinzu kommen Bilder von Paul Klee und Henri Matisse sowei Skulpturen von Alberto Giacometti. Auch dieses Museum hatte mich damals sehr begeistert und ich kann jedem den Abstecher nach Charlottenburg nur empfehlen, zumal das dortige Schloss auch sehr sehenswert ist.

Mittwoch, 9. April 2008

Von wegen gemäßigt...

... die tägliche Lektüre meines Lieblingsblogs zu amerikanischen Politik bringt heute hoch interessante Erkenntnisse. Es wird dort eine Klassifizierung der 100 US-Senatoren nach ihrem Abstimmungsverhalten vorgenommen, von liberal zu am wenigsten liberal (also am konservativsten). Das Ergebnis: John McCain ist einer der konservativsten Senatoren! Wie das Image des gemäßigten trügen kann. Clinton und Obama sind etwa gleichauf im Mittelfeld der Demokraten. Ein weiterer Hinweis darauf, dass es bei der Vorwahlentschiedung primär um Persönlichkeiten, nicht um Inhalte geht. Umso wichtiger, diese Auseinandersetzung möglichst schnell beizulegen, damit der nächste US-Präsident ein(e) Demokrat(in) ist.

Dienstag, 8. April 2008

Der Anglizismen Index

Ich hab gerade für kurze Zeit ein kostenloses Probeabo des Focus. Ein furchtbares Käseblatt, nicht der Rede wert. Allerdings habe dort dennoch einen interessanten Hinweis gefunden zum Anglizismen Index des Vereins Deutsche Sprache (VDS). Den gibt es sowohl im Internet als auch als Buch beim IFB Verlag.

Ich selbst bin kein Fanatiker, der unter allen Umständen versucht, im Sprachgebrauch Anglizismen zu vermeiden. Doch ich stimme dem Ansatz des Anglizismen Index zu, auch wenn er – wie solche Instrumente so oft – ein bisschen radikal ist: Es wird differenziert zwischen sinnvollen Ergänzungen (z.B. Clown, Baby, Babysitter), Anglizismen, die einen differenzierenden Beitrag zur deutschen Sprache leisten (z.B. viele Wortzusammensetzungen mit dem Bestandteil „Team“), uns solche, die deutsche Wörter verdrängen (wie Ticket, check, Shop). Von den 6.000 Wörtern im Index werden 2% als ergänzend, 16% als differenzierend und 80% als verdrängend eingeordnet. Hinzu kommen 2% Eigennamen und Abkürzungen.

Wie gesagt, ich Stimme dem Prinzip zu und rege mich oft genug darüber auf, dass häufig für Dinge, die man wunderbar mit einem Deutschen Begriff bezeichnen kann, das englische Pendant verwendet wird. Mich schüttelt es allerdings so richtig, wenn dabei auch noch das Englische Wort eingedeutscht wird.

Ein Beispiel, um dies zu veranschaulichen: Ich habe in der Arbeit viel mit „Uploads“ (privat auch viel mit „Downloads“) zu tun. Die Verwendung der Substantive „Upload“ und „Download“ im Deutschen finde ich vollkommen in Ordnung, denn es gibt meiner Meinung nach kein passendes deutsches Wort. Der Anglizismen Index klassifiziert Download als verdrängend und schlägt „das Herunterladen“ bzw. „die Heruterladung“ vor. Ersteres trifft den Begriff nur Teilweise („Ich bin am Herunterladen“), letzteres ist zu künstlich. Upload als Substantiv wird nicht aufgeführt. Braucht man das Wortpaar als Verb, gibt es mit „hochladen“ und „(he)runterladen“ wunderbare deutsche Bezeichnungen. Da schüttelt es einen doch, zu hören (oder gar zu lesen!) „upgeloadet“ oder „downloaden“. Furchtbar! Das ist doch ein Verbrechen nicht nur am Deutschen, sondern auch am Englischen. Beide sind so schöne Sprachen!

Ich finde übrigens, dass man auch wunderschön deutsche Begrifflichkeiten verwenden kann, wenn sich der Anglizismus schon komplett eingebürgert hat. Klingt Tanzboden nicht toll? Oder Zwischennetz? Versteht doch jeder!

Freitag, 4. April 2008

Wenn ich müde bin, bin ich auch selber Schuld…

Meine Müdigkeit auf die Sommerzeit zu schieben, ist etwas zu kurz gegriffen, ich gebe es zu. Denn wenn ich mich trotz Aufstehzwängen um 5 Uhr bis Mitternacht bei Konzerten herumtreibe, dar ich mich auch nicht beschweren. Allerdings ging das diese Woche auch nicht anders, denn täglich hätte ein (oder gar zwei) gute Konzerte gewunken. Da sowohl Zeit als auch Geld leider ein knappes Gut sind, musste also eine Entscheidung getroffen werden. Erfahrungsgemäß viel versprechend und zudem nicht zu teuer sind von Musikmagazinen gesponserte Tourneen mehrerer Künstler, sodass ich mich nach reiflicher Überlegung für die Visions Spring Tour im Postbahnhof entschied. Eine weise Entscheidung.

Die erste Band, Die Mannequin, verpasste ich zur Hälfte, doch das fand ich nicht schlimm, denn das, was sie machen, klingt für mich allzu sehr nach Krachmusik. Krachpunk, das ist einfach nicht meins. Es folgten die Trashmonkeys, das war schon hörenswerter. Eine deutsche Spaßrockkapelle, die sich die größte Mühe gaben, Stimmung zu machen und dies auch ob ihrer mitreißenden Musik (weniger den angestrengt enthusiastischen Zwischenansagen) auch gelang. Allerdings war ich ohnehin wegen der zwei folgenden Gruppierungen gekommen.

Die Futureheads sind gewissermaßen die vergessenen Kinder des 2005er England-Indie-Hypes. Ihr selbstbetiteltes Erstlingswerk erschien zur gleichen Zeit wie Maxïmo Parks A Certain Trigger oder derer von heutigen Größen wie den Kaiser Chiefs, Block Party oder auch The Rakes. Anders als ihre Kollegen füllen sie aber heute nicht die mittelgroßen Hallen, sondern sind noch immer auf Hoffnungsträgertouren unterwegs. Dabei stehen sie diesen anderen Bands musikalisch in nichts nach, im Gegenteil: temporeicher und gut tanzbarer Indierock, dessen Besonderheit darin liegt, dass sich alle Bandmitglieder am Gesang beteiligen. Polyphonischer Indierock also, wenn man den Begriff nicht allzu eng definiert. Erfolg ist nun mal nicht unbedingt erklärbar. Jedenfalls waren die Futureheads nicht einmal Headliner des Abends und man hatte auch den Eindruck, dass die meisten im Publikum eher wegen der noch zu folgenden Rifles da waren. Trotzdem spielte die Band sehr begeistert und elanvoll und riss alle im Publikum mit. Das über einstündige Set rechtfertigte schon allein das Eintrittsgeld enthielt sowohl Songs aus den beiden ersten Alben als auch ein paar sehr viel versprechende Kostproben auf das im Mai erscheinende neue Werk, This is not the World. Ein paar davon gibt es auf der MySpace Seite, das Video zur vorab erschienenen Single gibt’s gleich hier:


Unter diesen Umständen hatten es The Rifles anschließend schwer, bei mir ebensolche Begeisterungsschübe auszulösen (das bezieht sich nur auf mich, der Rest des Publikums war hin und weg). Dies soll aber ihre Qualität nicht mindern. Während die Referenzen der Futureheads eher in den frühen 80er Jahren liegen (Stichwort Gang of Four), nehmen The Rifles klar auf die 90er Bezug. Oasis in gut, könnte man verkürzend sagen. Auch in schneller, aber es steckt ein ähnliches Talent für recht eingängige Hymnen in der Band. Übrigens evozieren Aussehen und Attitüde durchaus auch Oasis, es wäre den Rifles zu wünschen, dass sie einen ebensolchen Erfolg einfahren. Auch wenn sie noch keine großen Hallen füllen, haben sie sich denn auch eine treue Fanbasis erspielt, wenn man die Band-T-Shirt Dichte im Publikum und dessen Textsicherheit als Indikator nimmt. Das Konzert im Heidelberger Karlstorbahnhof vor gut einem Jahr, wo ich The Rifles bereits gesehen hatte, war jedenfalls deutlich weniger gut besucht. Das „lange“ Aufbleiben hat sich jedenfalls gelohnt, ich ging mal wieder sehr begeistert nach Hause.

Mittwoch, 2. April 2008

Ich hasse die Sommerzeit!

Seit am Wochenende die Zeit umgestellt wurde, schleppe ich mich nur übermüdet durch die Tage. Da das Wochenende recht anstrengend war, hatte ich auf die Woche gezählt, um mich durch früh ins Bett Gehen wenigstens ein wenig zu erholen. Doch die Zeitumstellung macht mir einen Strich durch die Rechung. So kämpfe ich den ganze Tag gegen meine schweren Augenlider, doch wenn es dann Abends Zeit wird, in die Heia zu gehen, bin ich wieder topfit (nun ja, fast). So geht es am nächsten Tag wieder los... Dabei weiß doch jedes Kind, dass die Zeitumstellung rein gar nichts bringt. Abschaffen!
Gut, dass schon wieder bald Wochenende ist, sodass ich mich endlich im Bett wälzen kann...

Dienstag, 1. April 2008

Der Beweis...

... für alle die mir damals nicht glauben wollten. Heute erhielt ich die Fotos des Besuchs des kanadischen Premierministers Harper in der Botschaft von Kanada, letztes Jahr anlässlich des EU-Kanada Gipfels. Kommt ja nicht alle Tage vor, dass man sich im Glanze eines solchen politischen Schwergewicht sonnen darf ;-)
Waren das noch Zeiten, als ich noch Mr. Wichtig spielen durfte... Herr Harper ist übrigens der Herr im Zentrum (wer hätte das Gedacht?).