Montag, 23. Juli 2007

Der letzte Harry

Samstag morgen, 10 Uhr im Hugendubel der Neukölln Arkaden. Ich bin nicht der einzige, der auf den Bücherstapel direkt am Eingang zuläuft, sich ein Buch schnappt, zur Kasse geht und sich schleunigst auf den Weg nach Hause macht. Schon ungewöhnlich, wenn sämtliche Kunden einer Buchhandlung alle das selbe Buch kaufen, an diesem Tag nicht nur hier in Neukölln, sondern deutschland- und weltweit. Der Tag war gekommen, an dem die Euphorie, die mit der Veröffentlichung des ersten Bandes der Reihe im Jahr 1997 ihren Lauf genommen hatte, ihren Höhepunkt erreichen sollte. Endlich, 10 Jahre später, sollte die millionenfache Leserschar erfahren, wie das Duell Harry Potters mit dem bösesten der Bösewichte, Lord Voldemord, enden sollte. Harry Potter and the Deathly Hallows war erschienen.


Keine 36 Stunden später, nach extremer Anspannung, einem Wechselbad der Emotionen und einer anstrengenden Nacht voller Träume aus der Welt der Magier und Muggels, gehöre ich nun zu denen, die Wissen, wie es ausgeht. Das soll an dieser Stelle natürlich nicht verraten werden, da die Spannung den Lesespaß um ein vielfaches vergrößert. Es fällt an vielen Stellen äußerst schwer, die Augen beim Lesefluss zu lassen und nicht im Text weiterfliegen zu lassen, um schneller zu erfahren, wie es weitergeht. Dennoch werde ich ein paar Worte von mir geben.


Zunächst einmal wird Harry Potter and the Deathly Hallows den Erwartungen gerecht. Trotz einigen Längen im Mittelteil des Buchs, die jedoch mit dem Inhalt der Handlung stimmig sind und eine passende Verlangsamung der Geschehnisse vor den großen Showdowns darstellen, ist das Buch seinen Vorgängern auf jeden Fall ebenbürtig. Es stellt eine gute Weiterführung der Bänder 5 und 6 dar, in der die Entfaltung der Macht des Bösen ihren Lauf nimmt und die im Gegensatz zu den unschuldigen Bändern 1-3 nichts für Kinder sind. Die Parallelen zum Dritten Reich bei der Errichtung der neuen Ordnung sind nun nicht mehr zu verkennen, der Kampf Gut gegen Böse ist auf seine Extreme zugespitzt, ohne jedoch, dass wiederkehrende Zweifel beseitigt werden. Es gibt wie immer einige Überraschungen, doch auch viele der inhaltlichen Erwartungen, die ich im Vorgeld hatte und im Hinblick auf die Rolle mancher Charaktere hegte, werden erfüllt. Das ganze ist weiterhin perfekt konstruiert und baut auf Geschehnisse bis zurück in Band 1 auf, welche teilweise jetzt erst ihre Bedeutung entfalten. Die vertrauten Bausteineder letzten Bände, die nie fehlen, tauchen allesamt wieder auf. J.K. Rowling hat ganze Arbeit geleistet. Auch das Ende ist gut gelungen: ohne zu viel zu verraten – trotz gro­ßer Emotionen wird Kitsch vermieden. Ich bin hoch zufrieden. Schade, dass man jetzt nicht mehr auf einen nächsten Band hoffen kann...


PS: Es gibt Tote, aber das wusste man ja!


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

es war auch sehr lustig an der kasse zu stehen und alle fünf sekunden denselben preis sagen zu müssen ;0)

liebe grüße aus den genannten neukölln arkaden.