Freitag, 6. April 2007

Infos aus dem Prekariat

Jetzt, wo ich als Hartz IV Empfänger Teil des Präkariats bin, will ich Euch darüber informieren, wie es sich dort zu leben hat. Die Bundesagentur für Arbeit und die Sozialämter haben nämlich kleinlichst errechnet, wofür man das kostbare Geld, was man von ihnen erhält auszugeben hat. Kommen wir zunächst zum einfachen Teil, das Wohngeld. Das errechnet sich sehr einfach, man bekommt die Kaltmiete, die Betriebskosten sowie die Heizkosten erstattet, sofern man angemessen wohnt - für eine Person sind das bis zu 50 quadratmeter Wohnfläche. Abgezogen wird in meinem Fall jedoch eine Pauschale von ca. 11 Euro monatlich, da ich mit dem Gas, das ich erstattet bekomme, auch Koche und mein warmes Wasser erhalte. Soviel Luxus darf dann doch nicht sein.
Der wesentliche Teil, das eigentliche ALG II, besteht aus der Sicherung des Lebensunterhalts. Dafür reichen laut SGB II 345 Euro im Monat, die sich folgendermaßen berechnen:
  1. Nahrung, Getränke, Tabakwaren ca. 38% (131,10 Euro)
  2. Bekleidung, Schuhe ca. 10% ( 34,50 Euro)
  3. Wohnung (ohne Mietkosten), Strom, etc. ca. 8% ( 27,60 Euro)
  4. Möbel, Apparate, Haushaltsgeräte ca. 8% ( 27,60 Euro)
  5. Gesundheitspflege ca. 4% ( 13,80 Euro)
  6. Verkehr ca. 6% ( 20,70 Euro)
  7. Telefon, Fax ca. 6% ( 20,70 Euro)
  8. Freizeit, Kultur ca. 11% ( 37,95 Euro)
  9. Beherbergungs- und Gaststättenleistungen ca. 3% ( 10,35 Euro)
  10. sonstige Waren und Dienstleistungen ca. 6% ( 20,70 Euro)
Ich muss sagen, dass ich finde, dass man mit diesem Geld ganz gut über die Runden kommen kann, wenn man es gewohnt ist, als Student schon etwa auf diesem Niveau gelebt zu haben. Deswegen bin ich damit auch sehr zufrieden, zumal ich dank meines kleinen Einkommens aus dem Praktikum noch was zusätzlich habe. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass das Alltagsleben schwieriger wird, wenn man längerfristig von diesem Regelsatz leben muss, da dann jede größere Anschaffung - anzufangen bei besserer Kleidung - ganz schön zu Buche schlägt. Aber als Übergang zwischen Studium und Beruf ist das super. Ich bin dankbar, in einem Land mit ausgebauten Sozialsystem zu leben.So weit ist es mit mir noch nicht gekomment und ich weiß auch nicht, wo das Bild her ist, aber das findet man in Berlin sicher auch...

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