Samstag, 7. April 2007

Die Rütli Schule

Weil mich schon so viele von Euch gefragt haben, nachdem ich berichtet hatte, dass ich nach Neukölln ziehe bzw. jetzt dort wohne: Ja, ich wohne tatsächlich in der Nähe der Rütlischule. Sie liegt in ca. 5 Minuten Fahrradentfernung Richtung Nordost, ich komme quasi daran vorbei, wenn ich mit dem Fahrrad zum Görlitzer Park oder nach Kreuzberg zu Schlesischen Tor fahre. Da der verzweifelte Brief der Lehrer dieser Schule sich in den letzten Tage zum ersten Mal gejährt hat, war zuletzt viel über die Schule in den Medien zu lesen.

Wie es aussieht, hat der Hilferuf seine Früchte getragen. Stets erwähnt wird ein Projekt, das ich ziemlich cool finde. Schüler der Schule designen das so genannte Rütliwear, das sehr professionell im Internet vermarktet wird. Die Kleidung sieht gar nicht schlecht aus, und vor allem die Solidaritäts-T-Shirts, die ausschließlich der Finanzierung des Projekts dienen und schlicht die Aufschrift RÜTLI tragen, sind für 14 Euro das Stück doch recht günstig. Da Ihr alle Fans der Schule zu sein scheint, könnt Ihr Euch ja eins zulegen.

Wenn ich schon dabei bin, kann ich noch kurz ein Wort über das Publikum des Bezirks Neukölln verlieren. Zunächst kann man sagen, dass in Berlin allgemein auffällig ist, dass es sich dabei um eine Stadt handelt, in der die sozioökonomisch nicht so gut gestellten Schichten einen großen Bevölkerungsanteil einnehmen. Man braucht nur einmal U-Bahn zu fahren, um das zu merken. Dabei kann man übrigens oft sehr lustigen Unterhaltungen lauschen. Beispielsweise habe ich so schon sehr gute Tipps für das effiziente Solariumbräunen erhalten...

Zum Neuköllner Publikum kann man zusammenfassend sagen: Jung, proletig, mehrheitlich ausländisch aussehend. Ich meine das durchaus nicht negativ. Es ist nur auffällig, wenn man bisher in eher wohlhabenden, klein- oder bildungsbürgerlich geprägten Gegenden gelebt hat. Man lernt eine ganz neue Seite der deutschen Gesellschaft kennen. Und um noch etwas hinzuzufügen: ich habe weder Aggressivität oder Kleinkriminalität in meiner Gegend bemerkt noch mich zu irgendeinem Zeitpunkt irgendwie unsicher gefühlt. Im Gegenteil, ich fühle mich im Herzen der Neuköllner City richtig wohl!

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