Als ich morgens mit dem Zug Khajuraho erreiche erwartet mich eine ungewohnte Situation: es regnet. Der Südwestmonsun hat die Gegend erreicht, sodass der von den einheimischen lang erwartete Regen nun endlich herunterkommt. Es sind keine riesigen Wassermassen, sondern eher wie ein normaler Regentag bei uns. Da ich diese Woche mit sehr leichtem Gepäck reise habe ich meine Regenjacke jedoch i Delhi gelassen. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als mir einen Regenschirm zu kaufen, um das Sightseeingprogramm des Tages zu absolvieren.
Khajuraho ist weltweit bekannt für seine Tempel, die mit Kama Sutra Skulpturen verziert sind. Tatsächlich findet man zahlreiche erotische Darstellungen, teilweise von sehr abenteuerlichen Sexualstellungen. Allerdings sind die Tempel nicht unbedingt deshalb mit die beeindruckendsten, die ich auf meiner Reise durch Indien gesehen habe. Das will was heißen, bekanntlich habe ich eine sehr große Zahl von heiligen Stätten hinter mir. Die Skulpturen von Khajurahos Tempeln sind undheimlich detailreich und aufwändig. Die dargestellten Frauen sind wunderschön und scheinen zu tanzen oder mitten in einer ihrer Alltagsbeschäftigungen gefangen. Man kann sich kaum sattsehen und kann sehr viel Zeit damit verbringen, versteckte Details zu entdecken und kleine Schätze in Ecken und dunklen Winkeln entdecken.
Außer den Tempeln gibt es in Khajuraho jedoch nicht viel zu sehen. Bis auf ein altes Dorf besteht der Ort ausschließlich aus touristischer Infrastruktu, die weniger auf Budgettouristen ausgerichtet ist als beispielsweise in Hampi, sondern vielmehr die zahlreichen Pauschaltouristen beglücken soll, die hier einen Halt einlegen. Ich fand den Ort nich sonderlich sympathisch und bin am nächsten Morgen gleich nach Gwalior weitergezogen.
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