Montag, 30. Juni 2008

Immer weiter nach Norden

Wir sind inzwischen in Shimla, der Hauptstadt des Bundesstaates Himachal Pradesh und früherer Sommersitz der britischen Kolonialregierung. Die Stadt ist bei indischen Touristen sehr beliebt und da hier gerade Hauptsaison ist, sind die (Übernachtungs-) Preise für indische Verhältnisse exhorbitant hoch und die Straßen voll. Deshalb verabschieden wir uns morgen gen Manali, tiefer in den Himalaya hinein, auch wenn Shimla durchaus einen gewissen Charme hat. Schade, dass es heute den ganzen Tag recht wolkig war, denn die landschaftliche Kulisse ist durchaus sehenswert.

Zuvor haben wir vier Tage in Rishikesh verbracht. Wir ließen es teilweise recht ruhig angehen, nicht nur, weil wir nach den heißen Tagen in Delhi und Agra eine Verschnaufpause gebrauchen konnten, sondern auch, weil wir beide ein wenig krankheitsgeschwächt waren. Zunächst erwischte es Anne mit einem bronchialen Infekt, dann mich mit den lange befürchteten Verdauungs- beschwerden. Inzwischen sind wir aber beide wieder auf dem Damm und ich kann wieder das indische Essen entdecken und genießen. Die Erholung verlief jedoch nicht immer optimal, da die Hitze und der Floh in unserem Bett nicht unbedingt förderlich für unsere Nachtruhe waren. Als es jedoch endlich ausdauernd regnete, schliefen wir besser.

Rishikesh ist ebenfalls ziemlich touristisch, allerdings handelt es sich dabei auch viel um Pilger, die hier ein Bad im noch jungen und entprechend recht sauberen Ganges nehmen und teilweise einen der vielen Ashrams besuchen. Das machen auch viele der Europäer gerne, vor allem, seit die Beatles hier verweilten. Ich habe auch meine Füße in den Ganges gesteckt, der hier durchaus schon ziemlich imposant ist. Eine angenehme Abkühlung. Man kann in Rishikesh auch schön in Dhabas oder Toursitencafés sitzen und Leute, Kühe und Affen beobachten, was in Indien immer besonders reizvoll ist. Wir haben die Zeit auch für zwei Wanderungen genutzt, die erste entlang einer Straße zu einem nur vermeintlich tollen Wasserfall, jedoch mit sehr schönen Ausblicken auf den heiligen Strom. Die zweite führte uns durch Felder und Wälder auf einen Berggipfel zu einem Tempel. Eine sehr schöne Wanderung, angesichts der langen Anstiege in brütend schwüler Hitze (obwohl wir morgens um 8 Uhr gestartet sind) und den Nachwirkungen meiner Verdauungsprobleme eine sehr anstrengende Angelegenheit. Ich hab in meinem Leben selten so viel geschwitzt. Es hat sich aber sehr gelohnt.Bilder

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hagedörnchen, ich muss jetzt mal ein mahnendes Wort an Dich richten: wenn man die ganze Zeit nur daran denkt, dass der Magen das wunderbare, einzigartig tolle inidsche Essen nicht verkraftet, dann muss es ja irgendwann passieren. Selffullfilling prophecy und so...ne???