Freitag, 4. Juli 2008

Manali, Vashisht & Nagar

Die letzten Tage verbrachten wir in der Backpackerhochburg Manali im Kullu Tal. Manali liegt auf 2050 Metern Höhe und bereits mitten im Himalaya, ist aber sehr gut zugänglich, da das Kullu Tal von jeher eine wichtige Durchgangsroute durch das Gebirge ist. Manali hat sich in den letzten Jahren aufgrund seines im Sommer angenehm gemäßigten Klimas als Touristenmagnet etabliert, wobei indische Touristen eher in New Manali, und Traveller sich in Old Manali konzentrieren. Auf den ersten Blick könnte man von der Landschaft her glauben, man sei in der Schweiz: schroffe Hänge, rauschende Bäche, saftig grüne Wiesen, durch die diesige Luft erahnt man gletscherbedeckte Gipfel. Der zweite Blick erinnert aber daran, dass man hier tatsächlich in Indien ist: die Läden verkaufen unschlagbar günstige und sehr schöne Schals und Schmuck, man trifft nicht nur Inder, sondern auch viele Tibeter und Nepalesen, es gibt buddhistische und hinduistische Tempel, im Kiefernwald tollen sich Affen, auf der Strasse trifft man Yaks und Elefanten, es gibt leckerste Mango-, Papaya- und Apfelsäfte. Wir sind hier in Indiens Apfelanbaugebiet. Außerdem ist Manali ein Kifferparadies: hier wächst angeblich der beste Haschisch der Welt. Ich kann jedenfalls bestätigen, dass hier überall Hanf wächst wie Unkraut.

Ohne Anne unternahm ich einen kleinen Ausflug ins drei Kilometer entfernte Nachbardorf Vashisht. Auf dem Weg rauschen ständig Royal Enfield Motorräder vorbei, wobei sich auch die europäischen Fahrer vom Leichtsinn der Inder anstecken lassen und helmlos in Flipflops, T-Shirt und kurzer Hose auf den Maschinen sitzen. Vashisht liegt etwas oberhalb des Tals und bietet deshalb wuderschöne Aussichten. Das Dorf selbst beheimatet zwei sehr niedliche Hindu Tempel und heiße Quellen. Auch hier ist das Zentrum voller Touristenrestaurants, Shops und Gasthäuser. Doch wenn man ein wenig weitergeht kommt man an traditionellen Bauernhäusern vorbei und findet sich in den Apfelplantagen wieder.

Ein weiterer lohnenswerter Ausflug in die Umgebung ging ins 21 Kilometer entfernte Nagar. Das gut erreichbare Bergdorf war zeitweise die Hauptstadt des lokalen Königreichs und beheimatet deshalb ein Schloss, heute zum Hotel umgebaut. Man kann es aber gegen ein geringes Entgeld besichtigen. Zudem gibt es mehrere sehenswerte kleine Tempel. Ein Besonderheit in Nagar ist die Nicholas Roehrich Gallery. Der russische Maler verbrachte das Ende seines Lebens im indischen Himalaya. Seine Gemälde haben uns gut gefallen, nett ist auch das Volkskunstmuseum, das seine Frau in Nagar gründete.

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