Eine Architektur dieser Art kennt man tatsächlich nur aus Diktaturen, vermutlich wäre ein Ehrenmal der Nazis nicht weniger monumental geraten. Es ist deshalb erstaunlich aber sehr begrüßenswert, dass das Denkmal nicht nur den Zusammenbruch des Kommunismus überstanden hat, sondern in den vergangenen Jahren grundsaniert wurde, ohne dass es dabei verändert wurde. So sind die Inschriften der Sarkophagen unverändert, obwohl sie allesamt Zitate Stalins wiedergeben, welche die Rettung der Sowjetunion und ihrer Nachbarvölker vor der Knechtschaft der Nationalsozialisten glorifizieren. Sicherlich ein Verdienst, der aber aus heutiger Zeit in Anbetracht der Verbrechen der kommunistischen Herrschaft in Osteuropa doch relativiert werden müsste. Doch auch dies gehört zur deutschen und europäischen Geschichte und es ist ein glücklicher Umstand, dass das Mahnmal als Zeugnis der Ereignisse und als (unfreiwilliges) Monument des diktatorischen Größenwahns erhalten geblieben ist. Man versteht jedoch bei seiner Betrachtung weshalb in Estland, wo die Aufarbeitung der Geschichte noch nicht so weit fortgeschritten ist, die Entfernung eines Ehrenmals aus dem Zentrum Talinns, das von der Idee her vermutlich ähnliches vermittelt, für eine solche Aufruhr gesorgt hat.
Montag, 3. September 2007
Sowjetisches Ehrenmal Berlin Treptow
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