Dienstag, 20. Februar 2007

Ich will Ségo sehen!

Ich habe jetzt im Laufe des Abends schon mehrmals versucht, den gestrigen Auftritt von Ségolène Royal bei einer sehr beliebten Fernsehsendung beim Privatsender TF1 im Internetstream anzuschauen, aber ohne Erfolg. Nach den ersten Sekunden bleibt der Stream hängen. Das ist so frustrierend, denn ich wollte die Sendung nutzen, um mir endlich ein Bild von der Präsidentschaftskandidatin zu machen. Obwohl es klar ist, dass ich im Aprile für sie stimmen werde (sofern es klappt, dass ich in Berlin wähle, obwohl ich momentan noch beim Generalkonsulat in München gemeldet bin – sie Franzosen sind da etwas unflexibel), werde ich das ohne Überzeugung tun. Sie schafft es nicht, mich zu begeistern. Ihre sehr populistisch wirkende, sowohl an die linke als auch an die bürgerliche Wählerschaft gerichtete Strategie gefällt mir überhaupt nicht.

Es ist sowieso seltsam, denn es fällt mir dieses Jahr schwer, mich für den diesjährige Präsidentschaftswahlkampf zu begeistert. Das gibt mir wirklich zu denken, denn seit dem Referendum zum Maastricht-Vertrag 1992 habe ich jeden Wahlkamps in Frankreich mit sehr viel Interesse – teilweise mit mehr Interesse als in der deutschen Politik – verfolgt. Dieses Mal ist es jedoch, als sei mir die Sache egal, dabei ist es ein extrem wichtige Wahl, mit Sarkozy am Horizont – den Gedanken, dass er Präsident werden könnte, finde ich unerträglich. Das wäre noch schlimmer als wenn Stoiber 2002 Kanzler geworden werden, und das will was heißen. Vielleicht liegt das daran, dass ich den Eindruck habe, dass die politische Debatte sich in Frankreich noch weniger erneuert und entwickelt als anderswo, und das fängt an, mich zu langweilen... Aber gut, vielleicht entzündet sich mein Interesse ja noch, wenn ich das ganze näher verfolge – und falls ich es schaffe anzuschauen, was Ségo gestern Abend zu sagen hatte.

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