Die drei folgenden Bands zeigten, wie Kontrastreich Musik aus Amerika sein kann. Zunächst wurden wir mit dem Auftritt der Plain White T’s gesegnet, einer Highschool-Emo-Punk-Band für die ich – wie auch Anne und Till, die auch mit dabei waren – mittlerweile einfach zu alt zu sein scheinen. Herzschmerz und Spaß ist nun mal nicht das einzige, was einen im Leben begleitet. Die Musik ist eigentlich nicht schlecht, jedoch recht auswechselbar, solche Bands gibt es in den Staaten zuhauf. Der Auftritt erinnerte aber von der Gestik und Mimik her an die Backstreet Boys als an eine ernstzunehmende Punkgruppe.
Allerdings folgte mit the Films aus Charlotte, South Caroline, eine äußerst positive Überraschung. Ich hatte diese band vor ein paar Monaten bereits im Vorprogramm der Kooks auf einer deutlich größeren Bühne gesehen und war damals nicht wirklich überzeugt gewesen. Im Substage jedoch waren sie am richtigen Platz für ihren laid-back indie Rock. Es rumpelt auf der Bühne, der Gesang ist leicht gelallt, die vier jungen Herren leicht schmuddelig. Der im Musikexpress gezogene Vergleich mit den Babyshambles ist durchaus zutreffend. Und so was aus Amerika, das hätte ich nicht erwartet.
Eine dritte Facette der US-Amerikanischen Musiklandschaft präsentierten die frischgebackenen Grammy-Preisträger OK Go aus Chicago. Exzellent durchkomponierte Rockhymnen, mit vielen uhs, ahs, und heys sowie ordentlich Power sorgten problemlos für eine ausgelassene Stimmung im Publikum (was sich endlich mal wieder des Substages würdig erwies). Zudem kamen jegliche Ingredienzien zusammen, um die Beliebtheit der Band zu steigern und den Auftritt in Erinnerung zu behalten. Neben der schon erwähnten klasse Musik und der Bühnenpräsenz, top Outfits (70er Hemden und Krawatten, beim Sänger mit Riesen Brillie), der Bassist zusätzlich mit geiler Riesenbrille, Bühneneffekte (Papierschnipsel fliegen durch die Luft, Tamburine werden im Publikum verteilt). Dazu kommen zwei Acoustic-Songs, die im voll gepackten Substage in der Mitte der Menge gespielt werden, sowie – der Hammer – als zweite Zugabe eine ausgeklügelte choreographische Einlage zu einem in Playback gespielten eigenen Song. Sehr sehenswert!
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