Dienstag, 27. Februar 2007

Das Wochenende

Ich habe das Wochenende in Steinen bei meinen Eltern verbracht und nutze die Zugfahrt zurück nach Heidelberg, um eine kleine Bilanz davon zu ziehen. In der Tat war es ein recht bewegtes Wochenende, mit viel Freizeitstress...

Begonnen hat alles recht gemütlich mit meiner Ankunft am Donnerstag Abend und einen recht typischen Freitag in Steinen: ausschlafen, gemütlich frühstücken, Hund spazieren, kurzes Kaffeetrinken mit Susanne (wir sehen uns zwar auch oft in HD, aber wenn wir schon mal beide in der Heimat sind) und ein Hammer Bergjogging über den Sandel. Abends ging’s aber dann los, denn am Samstag war Skifahren in den Alpen - in Flumserberg - geplant und das bedeutet bei Hagedorns, dass sich jeder einen Berg Sandwichs macht, alles zusammengesucht werden muss (inkl. Der frisch gekauften Skistöcke für mich) und ganz sicher abgecheckt werden muss, dass alle auch nichts vergessen am nächsten morgen, denn...

... am Samstag heißt es aufstehen um kurz nach fünf, damit wir auch pünktlich um viertel vor sechs die Garage verlassen, um uns noch rechtzeitig einen Platz im Bus des TUS Höllstein zu sichern. Das ist keine einfache Angelegenheit, denn die jahrelange Erfahrung lehrt uns, dass wir auch den richtigen Bus erwischen müssen: nicht den Doppeldecker (da ist es zu eng), nicht den Partybus (da kommt scheiß Musik in Diskolautstärke), sondern den gemütlichen Familienbus, wo man in Ruhe schlafen kann. Das ist bitter nötig, da wir anders als mitfahrende Skikursteilnehmer unsere Skikarte voll ausreizen und bis auf eine Mittagspause ununterbrochen die Piste herunterjagen. Vor allem der arme Papa ist ab dem Nachmittag immer ziemlich k.o., da wir drei Jungs (meine Brüder und ich) keine Gnade kennen und in unserem Tempo fahren. Wir hatten übrigens ziemlich Glück mit dem Wetter, nur die Schneeverhältnisse ließen ziemlich zu wünschen übrig, vor allem die Schneemenge.

Sonntag war keineswegs Ruhe angesagt, denn Philippe und Rémi nahmen mich mit nach Freiburg ins Fußballstadion zu einer außerordentlich sehenswerten Begegnung des SC gegen Erzgebirge Aue. Wir bekamen 9 Tore zu sehen, davon 5 für Freiburg und 6 auf unser Tor. Ein ziemliches Wechselbad der Gefühle war das Resultat.

Abends trafen dann noch Anne und Till aus Heidelberg ein, somit war die Familie komplett. Am Montag hatte Papa Geburtstag und es kam zur nächsten Action. Aufstehen um kurz nach 2 Uhr, um rechtzeitig um 4 Uhr auf dem Basler Marktplatz zu stehen, wo wir dem Morgenstraich, dem Auftakt der Basler Fastnacht beiwohnten. Hierbei gehen um punkt vier alle Lichter der Stadt aus und die Fastnachtscliquen ziehen auf Trommeln und Piccoloflöten musizierend durch die Gassen der Basler Altstadt. Dabei ziehen sie drei Meter hohe Laternen hinter sich her, die jeweils zum aktuellen Geschehen in der Stadt, der Schweiz oder der Welt dekoriert sind. Ein absolut sehenswertes Ereignis, wofür es sich aufzustehen lohnt.

Nach einer Ruhepause ging’s dann nachmittags noch mal nach Basel, um dem Cortège beizuwohnen (der Fastnachtsumzug, die Bezeichnung „Umzug“ ist jedoch in Basel Tabu. Die Basler sind, was ihre Fastnacht angeht, sehr eigen und halten sich für etwas besseres). Hier kommen zu den Mitwirkenden des Morgenstraichs noch Guggemusikgruppen sowie Waggis hinzu. Letztere fahren auf Wagen, tragen große Masken und werfen wild mit Obst, Bonbons, Blumen und natürlich auch viel Konfetti um sich. Leider war der Cortège dieses Jahr etwas enttäuschend, was wohl vor allem am regnerischen Wetter lag. Fotos der Fastnacht gibt’s demnächst hier auch noch.

Geburtstagskuchen gab es natürlich auch noch, ich verabschiedete mich jedoch recht frueh ins Bett. Die Baseler Fastnacht geht übrigens heute mit Kinderumzug und Guggemusik-Monsterkonzert, sowie am Mittwoch mit einem weiteren Cortège, bei dem andere Kostüme getragen werden (die Basler Cliquen kleiden sich jedes Jahr neu ein!) weiter.

PS: Die Basler Fastnacht ist ideal für Fastnachtsmuffel wie ich, denn Verkleiden und mitmachen für Zuschauer nicht erwünscht. Das finde ich sehr angenehm...

Donnerstag, 22. Februar 2007

Arcade Fire

Es kommt selten genug vor, um es hervorzuheben: Das lang erwartete Album einer Band erscheint und wird sowohl von sehr anspruchsvollen und teilweise etwas abgehobenen Musikjournalisten (z.B. Jan Wigger von Spiegel Online) als auch von etwas weniger kritischen Schreiberlingen (wie im Musikexpress) hochgelobt und die Band hat noch dazu eine sehr große Fangemeinde. Es handelt sich dabei um eine meiner absoluten Lieblingsmusikgruppe – Arcade Fire aus Montreal – die gerade nach fast drei Jahren endlich ein Folgealbum (Neon Bible) auf ihr sensationelles Debut Funeral veröffentlicht hat. Eigentlich lässt sich nur eines sagen: sensationell! Die fabelhaften Sounds von Funeral werden weitergesponnen, alles ist jetzt noch ein bisschen bombastischer, vielschichtiger und geht mindestens genauso unter die Haut. Und tanzbar ist das ganze auch noch. Der Höhepunkt des Albums (im übrigen in einer kleinen Kirche nahe Montreal eingespielt) ist der Song „Interverntion“, in dem eine Kirchenorgel einen prominenten Part spielt. Das ganze Album ist jedoch ein Traum! Wer diese Band noch nicht kennt, hat was verpasst. Unbedingt hören!

Dienstag, 20. Februar 2007

Ich will Ségo sehen!

Ich habe jetzt im Laufe des Abends schon mehrmals versucht, den gestrigen Auftritt von Ségolène Royal bei einer sehr beliebten Fernsehsendung beim Privatsender TF1 im Internetstream anzuschauen, aber ohne Erfolg. Nach den ersten Sekunden bleibt der Stream hängen. Das ist so frustrierend, denn ich wollte die Sendung nutzen, um mir endlich ein Bild von der Präsidentschaftskandidatin zu machen. Obwohl es klar ist, dass ich im Aprile für sie stimmen werde (sofern es klappt, dass ich in Berlin wähle, obwohl ich momentan noch beim Generalkonsulat in München gemeldet bin – sie Franzosen sind da etwas unflexibel), werde ich das ohne Überzeugung tun. Sie schafft es nicht, mich zu begeistern. Ihre sehr populistisch wirkende, sowohl an die linke als auch an die bürgerliche Wählerschaft gerichtete Strategie gefällt mir überhaupt nicht.

Es ist sowieso seltsam, denn es fällt mir dieses Jahr schwer, mich für den diesjährige Präsidentschaftswahlkampf zu begeistert. Das gibt mir wirklich zu denken, denn seit dem Referendum zum Maastricht-Vertrag 1992 habe ich jeden Wahlkamps in Frankreich mit sehr viel Interesse – teilweise mit mehr Interesse als in der deutschen Politik – verfolgt. Dieses Mal ist es jedoch, als sei mir die Sache egal, dabei ist es ein extrem wichtige Wahl, mit Sarkozy am Horizont – den Gedanken, dass er Präsident werden könnte, finde ich unerträglich. Das wäre noch schlimmer als wenn Stoiber 2002 Kanzler geworden werden, und das will was heißen. Vielleicht liegt das daran, dass ich den Eindruck habe, dass die politische Debatte sich in Frankreich noch weniger erneuert und entwickelt als anderswo, und das fängt an, mich zu langweilen... Aber gut, vielleicht entzündet sich mein Interesse ja noch, wenn ich das ganze näher verfolge – und falls ich es schaffe anzuschauen, was Ségo gestern Abend zu sagen hatte.

Sonntag, 18. Februar 2007

Endlich!

Juhu, wir haben einen Nachmieter für mein Zimmer und er hat sogar schon zugesagt. Wir mussten ja gestern nochmal ein casting veranstalten, nachdem unsere erste Wahl von letzter Woche uns abgesagt haette. Erstaunlicherweise erwies sich das gesamte Kandidatenfeld diese Woche als deutlich besser zu uns passend als in der Woche zuvor, sodass wir diese fast ausnahmslos genommen haetten, wenn sie letzte Woche dabei gewesen wäre. So konnten wir uns aber die creme de la creme aussuchen, sodass alle - inklusive Vermieter - zufrieden sind. Eine weitere Sache die in meinen Umzugsplanungen abgehakt werden kann.
Gebt doch zu, ihr hättet bei diesem Foto in der Anzeige auch nicht widerstanden...

Samstag, 17. Februar 2007

Hurricane-Southside Clubtour Part I

Wie bereits versprochen möchte ich mich an dieser Stelle kritisch mit dem gestern Abend besuchten Konzert auseinandersetzen. Es handelt sich dabei um die Hurricane-Southside Clubtour Part I, in deren Rahmen vier Bands im Karlsruher Substage gastierten. Eröffnen durfte die britische Band Bromheads Jacket. Nachdem ich mir das Album und weitere Hörproben angetan hatte, erwartete ich eine Darbietung im Stile der Arctic Monkeys. Allerdings klang die Band live etwas zu laut und unsauber, und bis auf die sehr ordentlichen Texte auch etwas eintönig. Zudem war der Bass im Vergleich zum Rest eindeutig zu vorherrschend, was den Gesamteindruck noch etwas mehr trübte.

Die drei folgenden Bands zeigten, wie Kontrastreich Musik aus Amerika sein kann. Zunächst wurden wir mit dem Auftritt der Plain White T’s gesegnet, einer Highschool-Emo-Punk-Band für die ich – wie auch Anne und Till, die auch mit dabei waren – mittlerweile einfach zu alt zu sein scheinen. Herzschmerz und Spaß ist nun mal nicht das einzige, was einen im Leben begleitet. Die Musik ist eigentlich nicht schlecht, jedoch recht auswechselbar, solche Bands gibt es in den Staaten zuhauf. Der Auftritt erinnerte aber von der Gestik und Mimik her an die Backstreet Boys als an eine ernstzunehmende Punkgruppe.

Allerdings folgte mit the Films aus Charlotte, South Caroline, eine äußerst positive Überraschung. Ich hatte diese band vor ein paar Monaten bereits im Vorprogramm der Kooks auf einer deutlich größeren Bühne gesehen und war damals nicht wirklich überzeugt gewesen. Im Substage jedoch waren sie am richtigen Platz für ihren laid-back indie Rock. Es rumpelt auf der Bühne, der Gesang ist leicht gelallt, die vier jungen Herren leicht schmuddelig. Der im Musikexpress gezogene Vergleich mit den Babyshambles ist durchaus zutreffend. Und so was aus Amerika, das hätte ich nicht erwartet.

Eine dritte Facette der US-Amerikanischen Musiklandschaft präsentierten die frischgebackenen Grammy-Preisträger OK Go aus Chicago. Exzellent durchkomponierte Rockhymnen, mit vielen uhs, ahs, und heys sowie ordentlich Power sorgten problemlos für eine ausgelassene Stimmung im Publikum (was sich endlich mal wieder des Substages würdig erwies). Zudem kamen jegliche Ingredienzien zusammen, um die Beliebtheit der Band zu steigern und den Auftritt in Erinnerung zu behalten. Neben der schon erwähnten klasse Musik und der Bühnenpräsenz, top Outfits (70er Hemden und Krawatten, beim Sänger mit Riesen Brillie), der Bassist zusätzlich mit geiler Riesenbrille, Bühneneffekte (Papierschnipsel fliegen durch die Luft, Tamburine werden im Publikum verteilt). Dazu kommen zwei Acoustic-Songs, die im voll gepackten Substage in der Mitte der Menge gespielt werden, sowie – der Hammer – als zweite Zugabe eine ausgeklügelte choreographische Einlage zu einem in Playback gespielten eigenen Song. Sehr sehenswert!

Freitag, 16. Februar 2007

Dies und das

Endlich ist die Sonne mal wieder raus gekommen. Das graue Wetter hat ja langsam schon zu depressiven Anwandlungen verleitet... Endlich konnte ich mich auch mal wieder zum Joggen motivieren!

Gleich ist bei mir im Zimmer mal wieder groß aufräumen und putzen angesagt, denn meine Befürchtungen sind wahr geworden und wir müssen wieder Kandidaten für mein Zimmer antanzen lassen. Hoffentlich ist dieses Mal ein akzeptabler dabei, der das Zimmer auch will, ein drittes Mal mache ich das nicht mehr mit!

Bevor ich heute Abend mal wieder zu einem Konzert gehe (Die Southside Hurricane Clubtour mit vier Bands! Dazu morgen mehr) muss ich noch kurz meinen Senf zu einem kürzlich erschienen Album abgeben. Die Band Bloc Party, eine der Vorreiter der neuen Britrockwelle von 2005, hat kürzlich ihr zweites Album, A Weekend in the City, veröffentlicht. Nach anfänglicher Skepsis bin ich inzwischen total begeistert davon, es hat momentan einen festen Platz in meiner Playlist. Es hat etwas weniger Beat als das Erstlingswerk und ist im ersten Moment weniger eingängig, doch die Band bewegt sich jetzt in interessanteren und ambitionierteren Sphären. Ich finde, es gibt jetzt eine große Ähnlichkeit zu TV on the Radio. Ich habe auch schon ein Konzert von ihnen in Berlin ausgeguckt :-)

Mittwoch, 14. Februar 2007

Konzertmarathon - Teil 3

Gestern Abend war es nun Zeit für den dritten Teil meines Heidelberg-Endzeit-Konzertmarathons. Da mich meine Konzertmitgänger alle aufgrund von Krankheiten im Stich ließen, macht ich mich dieses Mal alleine auf den Weg in den Karlstorbahnhof, denn ich wollte mir das Ganze dennoch nicht entgehen lassen.

Los ging es im mittelmäßig besuchten Haus mit der Vorband, die Chartbusters. Es handelt sich dabei um eine FreizeitmusikerInnenrockkapelle aus Heidelberg, bestehend aus vier Damen und einem Herren. Die fünf spielten Seventies Rock, einen Mix aus Eigenkompositionen und Covers, auf deutsch, englisch und französisch (bei letzteren beiden leider mit ziemlich hörbarem Akzent). Auch ein paar Country Hits haben sich eingeschlichen. War ganz nett, wird aber bald vergessen sein.

Nicht so Hot Club de Paris, es handelt sich dabei um three young lads from Liverpool, die eine äußerst unterhaltsame, sowie sehens- und hörenswerte Performance ablieferten. Wie ich aufgrund ihres Status als Newcomer, sowie ihrem bisher einzigen Album erwartet hatte, war das ganze zwar kurz und knackig, dafür steckte richtig Power dahinter. So wurden alle Stücke des Albums Drop It Til It Pops plus eine B-Seite und ein spezieller a capella Konzert Opener dargeboten. Um Interaktion mit dem Publikum bemüht (teils auf deutsch) und mit viel (sehr englischem) Humor, hinterließen die drei einen sehr guten Eindruck beim Publikum, das sie glaube ich vollständig für sich gewonnen hatten. Denn in anbetracht der geringen Besucherzahl ging dieses ziemlich ab! Der Hype, der in der einschlägigen Musikpresse um HCdP veranstaltet wird, ist also durchaus berechtigt. Ich freue mich schon auf ihr Zweitlingswerk.

Montag, 12. Februar 2007

Nachmietercasting

Manche von Euch kennen das sicherlich, die Mitbewohnersuche in WGs. Ich habe das bereits einige Male mitgemacht, und auch wenn es die dankbarere Position ist, wenn man beim Casting auf der Seite derjenigen steht, die auswählen, ist es doch ganz schön nervig. Eines der Gründe, weshalb ich in Berlin kein WG-Zimmer gesucht habe, ist die Tatsache, dass ich keine Lust hatte, mich der Tortur des Kandidaten nochmals zu unterziehen.

Nun galt es also, einen Nachmieter für mein Zimmer in Heidelberg zu finden. Anzeige schalten, Termin finden, wo alle Mitbewohner können, am Samstag Vormittag war es schließlich soweit, die Kandidaten kamen im 20 Minuten Takt zum vorsingen. Wir hatten ja schon vorab gefiltert – nur Männer, keine Erstis – deshalb konnten wir das Kandidatenfeld klein halten. Dennoch ist es schon anstrengend, den ganzen Vormittag die gleichen Gespräche zu führen und dann noch entscheiden zu müssen, wer von den 5 Medizinern, die da waren schlussendlich am besten in unsere Wohnung passt. Nun rufe ich heute den Sieger an, um ihm die freudige Nachricht zu übermitteln und... er muss es sich noch überlegen. Hoffentlich sagt er zu, der einzig andere, der uns nämlich gefallen hat, dürfte nämlich schwer an unseren Vermieter zu vermitteln sein. Das würde bedeuten, wir müssten die Tortur noch mal von vorne anfangen...

PS: Das Bild zeigt übrigens den Blick aus meinem Zimmerfenster - sicherlich eines der der schöneren Fenster Heidelbergs.


Samstag, 10. Februar 2007

Razorlight - Gastbeitrag von Remi

Für das Konzert bin ich extra aus Steinen angereist, daher waren die Erwartungen besonders hoch. Gegen 21 Uhr sind wir, Pierre, Anne, Till, Susanne (eine Arbeitskollegin von Anne und Till) und ich im schon gut gefüllten Karlstorbahnhof angekommen. Pünktlich um 21.30 gingen die Lichter aus und die Vorband Karpatenhund kam auf die Bühne. Musikalisch kann man sie als Wir sind Helden orientierte Indie-Pop-Rock mit sehr schlichten (oder sollte man das i durch ein e ersetzen ?) Texten beschreiben. Die Sängerin, eine Mischung aus Judith Holofernes und Blümchen übertrieb es leider ein wenig mit ihrer Gestik und Mimik, was das ganze ein wenig lächerlich wirken ließ. Aber wir waren ja für Razorlight gekommen!

Gegen viertel nach 10 ging es, wie erwartet, mit der Single „In the Morning“ los. Die Menge war sofort begeistert. Die Bandmitglieder alleine waren schon interessant: Der sehr gute Schlagzeuger, der Haare dank eines Ventilators nicht aus seinem Gesicht bekam und der Frontman Johnny, ein ganz in weiß gekleideter Frauenschwarm, der sich aber zum Glück schon nach kurzer seit sein potthässliches Oberteil ausgezogen hat waren die herausstechendsten Exemplare. Ein Hit nach dem anderen wurde gespielt, das Tanzbein bekam keine Ruhe. Eines der Highlights war ohne Frage sicher auch der
Radio-Hit America. Einziges Manko war der Schluss des Konzerts, da die Band nur eine Zugabe spielte. Beim Abschluss einer Tournee kann man sicherlich mehr bieten.

Alles in allem war es trotzdem ein tolles Konzert und ich bereue nicht den weiten Weg auf mich genommen zu haben.

Freitag, 9. Februar 2007

Jetzt kann (hoffentlich) nichts mehr schiefgehen...

Juhu, mein Makler hat mich grad angerufen, dass mein Mietvertrag für meine Berliner Wohnung zu mir per post unterwegs ist. Es kann also kaum mehr was schiefgehen und ich kann jetzt mit meiner Umzugsplanung voll loslegen. Außerdem kommen morgen die Bewerber für die Nachmiete meines WG-Zimmers hier in Heidelberg. Hoffentlich ist einer dabei, der in Ordnung ist, damit das auch abgehakt ist...

Jetzt geht’s erstmal ins Wochenend-Vergnügen: Rémi kommt bald in Heidelberg an und heut Abend geht’s in den Karlstorbahnhof ins Razorlight Konzert.

Donnerstag, 8. Februar 2007

Eagle*Seagull

Zum Abschluss meiner Heidelberger Zeit habe ich mir einen kleinen Konzertmarathon verordnet. Eigentlich hat das nichts mit meinem Weggang zu tun, hat sich eher aufgrund der Menge der attraktiven Bands, die in die Gegend kommen, so ergeben. Gestern Abend machte das Konzert von Eagle*Seagull im Substage in Karlsruhe den Anfang. Viel versprechendes Album, wunderbarer Club (in einer ehemaligen Unterführung, dort herrscht immer eine ziemlich geile Stimmung), die Ingredienzien für einen tollen Abend waren beisammen. So sollte es auch werden.

Die Vorband Friska Viljor war für sich eigentlich schon das Eintrittsgeld wert. Nicht nur macht die Band aus Schweden exzellente Musik, etwas im Stil von the Coral, nur etwas rockiger, die einen richtig mitreißt. Sie haben auch richtig Spaß auf der Bühne, nehmen sich selbst nicht allzu ernst und treten in Feinrippunterhemden und Hosentraegern auf. Danach war man also richtig heiss auf den Hauptact.

Nachdem ich Eagle*Seagull auf ihrem Album gehoert hatte, fand ich die Beschreibung auf der Homepage des Substage, es handele sich dabei um „Pop à la Arcade Fire“ etwas uebertrieben, wenn auch eine gewisse Verwandtschaft herauszuhören war. Als die Band jedoch auf der Buehne loslegte, konnte ich diese Beschreibung sofort unterschreiben. Sehr tanzbare Indie-Mukke, die einen sofort packt und bis zum Ende des Auftritts nicht mehr loslaesst. Angesichts des doch eher ruhig geratenen Albums eher ueberraschend, doch wenn man soo positiv ueberrascht wird, dann ist das umso besser. Zudem ist die Violistin der Band sehr nett anzuschauen und beherrscht das gelangweilte Posen auf der Buehne vorzueglich.

Fazit: Diesen Auftritt sollte man sich nicht entgehen lassen. Jederzeit wieder!

Dienstag, 6. Februar 2007

Grey's Anatomy


Das ist die Serienentdeckung der letzten Jahre. Exzellente Autoren, gutes Konzept, spannend, rührend, alles, was eine gute dramatische Serie ausmacht! Dazu gute Schauspieler und besonders hübsche weibliche Darstellerinnen. Da kann jede andere Krankenhausserie abkacken dagegen. Ich hatte das Glück - Internet und Arbeitslosigkeit sei dank ;-) - dass ich binnen relativ kurzer Zeit einen Großteil der Folgen von Grey's Anatomy anschauen konnte. Leider habe ich inzwischen die aktuell im amerikanischen Fernsehen ausgestrahlte Folge erreicht, odass ich mich - wie alle anderen - gedulden muss, bis ich die naechste Folge sehen kann. Schwierig...

Sonntag, 4. Februar 2007

Berlin-Impressionen

Total fertig und glücklich verlasse ich am Freitag Nachmittag Berlin. Der Aufenthalt dort hat sich gelohnt - wenn nichts mehr schief geht, habe ich eine Wohnung gefunden: Ein Zimmer im vierten OG des Seitenflügels eines Altbaus in Neukölln, nahe der U-Bahn StationNeukölln Rathaus. Ca. 40 Quadratmeter, Dielenboden, voll ausgestattete Küche, hell. In anderen Worten, genau das richtige für mich und der Preis ist auch akzeptabel.

Auch Berlin fängt nun an, mich zu begeistern. Ich hatte ja zwischen den Wohnungsbesichtigungen etwas Zeit, um mich umzuschauen. Ich finde, unsere Bundeshauptstadt ist nicht so sehr mit anderen westeuropäischen Großstädten zu vergleichen. So neigt man im allgemeinen dazu, Paris oder Rom sofort schön zu finden. Berlin hingegen lebt mehr von der Stimmung, die dort herrscht. Natürlich gibt es auch schöne Ecken – beispielsweise der Gendarmenmarkt, oder entlang des Landwehrkanals. Was besticht ist aber die Atmosphäre, die das Leben in der Stadt ausmacht. Insofern finde ich Berlin vergleichbar mit Toronto. Auch in diese Stadt habe ich mich verliebt, ohne sie je besonders schön zu finden. Auf ähnliche Weise wie die kanadische Metropole ist Berlin zudem noch immer (bzw. wieder) in der Entwicklung, gar im Aufbruch. Vieles scheint noch möglich, die Stadt ist in steter Veränderung.

Das interessanteste aber ist, es scheint einen scheinbar unerschöpflichen Fundus an Orten und Besonderheiten in der Stadt zu geben, die es zu erkunden und zu entdecken gilt. Hinter jeder Ecke, in vielen Hinterhöfen, wird man von einer neuen versteckten Überraschung erwartet. Ich freue mich darauf, bald die Gelegenheit zu haben, einige davon zu entdecken.