Samstag, 30. April 2011

Eine lange Reise – von Hassan nach Goa

Bisher hatte ich meine Route so geplant, dass ich lange Strecken vermeiden konnte, denn glücklicherweise liegen die sehenswerten Orte Tamil Nadus und Keralas recht eng beieinander. Leider lässt sich das nicht immer einrichten, sodass ich erstmals eine längere Strecken überwinden musste.Mein Plan war, von Hassan zunächst mit dem Bus Mangalore anzusteuern und von dort über Nacht den Zug bis Margao, dem größeren Bahnhof Goas, zu nehmen.
Teil eins meines Unterfangens funktionierte auch nach Plan, ein Expressbus brachte mich auf gut ausgebauten Straßen ein letztes Mal durch die Western Ghats in die Küstenstadt Mangalore. Mangalore ist, wie ich später auf einem Spaziergang feststellen konnte, eine moderne indische Großstadt im Umbruch. Moderne Neubauten, ein großes Einkaufszentrum mitten in der Stadt, internationale Laden- und Restaurantketten. Man sieht Frauen in Jeans, aber auch in Burkas.
Nach langem Anstehen am Reservation Counter des Bahnhofs ereilt mich ein für Indien nicht untypisches Schicksal: der Zug ist komplett ausgebucht. Hätte ich doch schon vorher reserviert. Ich entscheide also, stattdessen die 345 Kilometer bis Goa mit dem Nachtbus zu überwinden und wähle die Luxusvariante: den Super Deluxe Volvo Sleeper Bus (jedoch ohne A/C). „Volvo“ heißt dabei nicht unbedingt, dass der Bus vom schwedischen Autobauer kommen muss, sondern steht vielmehr als Qualitätsmerkmal. Das ist die beste Busklasse die es hier gibt, also bequem und mit guten Stoßdämpfern ausgestattet. Um etwa 20:30 Uhr besteige ich den Bus und nehme meine Liege in Beschlag. In der Tat durchaus bequem. Schade, dass die Straßen hier so holprig sind, sodass man nicht wirklich gut schlafen kann. Ich bekomme aber durchaus ein wenig Nachtruhe, sodass ich nicht ganz gerädert bin, als ich am nächsten Morgen gegen 6 Uhr in Panjim, der Hauptstadt Goas, ankomme.
Leider habe ich den Halt in Margao verpasst, sodass ich erst einmal eine Stunde mit dem Linienbus wieder hierhin gelangen muss. Ich steige nochmals um in einen weiteren Bus und erreiche gegen 9 Uhr endlich Palolem, was ich für meine geruhsamen Strandtage in Goa ausgeguckt hatte. Hier, bzw. im benachbarten Patnem Beach, sitze ich nun in einer Strandbar mit Blick aufs Meer und verfasse diese Zeilen.

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