Auch wenn es sich in den letzten Wochen abzeichnete, man hatte doch Angst, dass es doch noch anders kommen könnte. Nun ist es aber gewiss: Barack Obama ist der neue US-Präsident, dank eines deutlichen Wahlsiegs. Ist es nicht eine Ironie der Geschichte, dass das gewählte Staatsoberhaupt der USA Hussein zum Zweitnamen hat?
Bei aller Euphorie, die sowohl in amerikanischen als auch in europäischen Texten zu lesen ist, sollte man dennoch Vorsicht walten lassen, dass man die Erwartungen nicht zu hoch schraubt. Drei Dinge sollte man im Auge behalten:
- Barack Obama wurde zwar von seinen Gegnern als "liberaler" - die amerikanische Entsprechung für "Linker" - porträtiert, schlussendlich ist er aber ein gemäßigter Politiker, der vielleicht leicht links der Mitte steht. Er steht wohl - um deutsche Vergleiche zu nennen - Merkel ebenso nah wie Steinmeier.
- Durch die Folgen der Finanzkrise und 8 Jahre Bush-Politik ist die Handlungsfähigkeit des künftigen Präsidenten eingeschränkt. Das Geld ist alle, die USA haben 10 Billionen Dollar Schulden und sind noch immer in zwei Kriege verstrickt.
- Obama ist nicht der neue Weltpräsident, sonder der Präsident der USA. Auch wenn er in der Außenpolitik sicherlich kooperativer vorgehen wird als Bush und seine Falken wird der Zeitpunkt früher oder später kommen, an dem Amerikas Interessen notfalls mit Gewalt durchgesetzt werden. So hat bisher noch jeder US-Präsident gehandelt.
Im übrigen ist den Demokraten insgesamt ein beachtlicher Wahlerfolg geglückt. Sie bauten ihre Mehrheiten in Repräsentantenhaus ud Kongress aus, auch wenn der erhoffte (?) Erdrutsch ausgeblieben ist. Und noch etwas: So wie es aussieht hat der gerichtlich verurteilte Republikanische Senator von Alaska Ted Stevens sein Mandat wohl knapp verteidigt. Wenn er, wie von vielen erwartet, im Frühjahr aus dem Senat ausgeschlossen wird, könnte der Weg für Sarah Palin frei sein, des Posten in einer Nachwahl zu erobern. Wir haben sie leider nicht zum letzten Mal gesehen...
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