In der Reihe "Viertel, wo es sich in Hamburg gut wohnen ließe", stelle ich nun Ottensen vor. Sicherlich kein Geheimtipp, aber ich bin davon hellauf begeistert. Ehemals das Industrie- und Arbeiterviertel Altonas, ist es charakterisiert durch eine Mischung von Jugendstilaltbauten, zweigeschössigen, etwas kleinstädtischer wirkenden Häuschen sowie sozialem Wohnungsbau mit Klinkerfassaden. Seit der Deindustrialisierung der 60er und 70er Jahre und der damit einhergehenden Schließung der Fischkonserven-, Schiffs- und Maschinenbaufabriken hat sich Ottensen nach einem kurzen Niedergang zu einem Hort des Städtisch-Intellektuell-Alternativen Milieus gemausert. Die Gentrifizierung hat jedoch nur manche Straßenzüge erfasst, sodass noch keine Prenzlauer-Berg-Heile-Welt entstanden ist. Zudem gibt es hier mehrere gelungene Beispiele für postindustrielle Weiternutzung von alten Fabrikgebäuden. Zum einen die "Fabrik", wo ein gemeinnütziger Nachbarschaftsverein die Rettung des Gebäudes betrieb und sich heute eine wunderbare Konzertlocation wiederfinden. Zum anderen die Zeisehallen, die stilvoll in ein Einkaufszentrum für wohlhabende Grünen-Wähler umgestaltet wurden. Ich habe aber auch einen türkischen Metzger entdeckt, der es preislich mit seinen Neuköllner Kollegen aufnehmen kann (ich habe natürlich sofort zugeschlagen). Zur Elbe hat man es auch nicht weit, ebensowenig zu den Kommerztempeln um den altonaer Hauptbahnhof.
Allerdings plane ich gerade in keister Weise, mir eine neue Bleibe zu suchen... Aber man kann ja nie zu früh überlegen, wo es einem so gefallen könnte. Hier ein paar Fotos
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