Donnerstag, 30. Oktober 2008
Die "Sch'tis" kommen nach Deutschland
Mittwoch, 29. Oktober 2008
Dienstag Nacht auf'm Kiez
Glücklicherweise waren die verbliebenen Damen und Herren, mit denen wir unterwegs waren, ähnlicher Meinung (zumindest hatte ich diesen Eindruck), sodass wir unsere Kieztour feuchtfröhlich fortsetzten und noch ein weiteres No-Go mitnahmen: die Karaoke-Bar Thai-Oase ein Stückchen weiter auf der Großen Freiheit. Gut, dass mein Alkohol-Pegel da meine Schmerzgrenze schon weit nach oben gedrückt hatte, sodass dies auch überstanden wurde. Weitere Biere und ein weiteren Kneipenbesuch später schaffte ich es irgendwie dann doch nach Hause zu radeln, um mir vor dem Meeting am Folgetag zwei Stunden Schlaf zu gönnen. Wie ich Folgetag fand, erübrigt sich glaube ich zu erwähnen.
Sonntag, 26. Oktober 2008
Da könnte ich auch hinziehen...
Allerdings plane ich gerade in keister Weise, mir eine neue Bleibe zu suchen... Aber man kann ja nie zu früh überlegen, wo es einem so gefallen könnte. Hier ein paar Fotos
Samstag, 25. Oktober 2008
Calexico
Zunächst mussten diese allerdings die Vorband erdulden, Bodies of Water. Erdulden ist das falsche Wort, denn ich fand sie ziemlich gut. Bodies of Water waren zum ersten Mal in Europa auf Tour und davon ganz begeistert. Lustigerweise wirkten sie in ihrem Auftreten sehr amerikanisch, voller Enthusiasmus und jeden Satz mit „you guys“ beginnend. Dabei wurde einem der lange nicht mehr gesehene Anblick einer bodytragenden jungen Frau gegönnt. Es hat durchaus seine Gründe, weshalb das out ist, ebenso wie Topffrisuren. Die Musik ist aber durchaus hörenswert, ich würde es als Neo-Flowerpower bezeichnen, es sind einige ganz nette Elemente dabei wie sich steigernde Kanongesänge.
Die Helden des Abends waren aber selbstverständlich Calexico. Das Set begann in kleiner Besetzung mit zwei ruhigen Stücken, bevor dann die ganze Band (sechs Männer ca. Mitte 30) die Bühne betritt. Das Auftreten erinnert mehr an eine Jazzband denn eine Rockband, denn das Zusammenspiel ist perfekt auf den Punkt gebracht, es gibt Soli mit Szenenapplaus, Instrumentalstücke und gegenseitige Anerkennung der Musiker für ihre Virtuosität. Zudem sind alle bester Laune, erklären den Abend kurzerhand zur „crew dedication night“ und widmen folglich jeden Song einem ihrer Crewmitglieder (von denen es erstaunlich viele zu geben scheint). Das knapp zweistündige Set führt die Zuschauer quer durch das Werk der Band, viele Stücke werden in deutlich anderen Arrangements vorgetragen, als von den Alben bekannt. Zwei Trompeten, Vibraphon, Pedal Steel, Kontrabass und zahlreiche Gitarrenvarianten kommen zum Einsatz, die musikalisch Bandbreite richt vom Rocker über twangenden Folk zum Latinokracher. Das alles passte sehr gut in die Fabrik, die vom Fassungsvermögen sicherlich verglichbar ist mit dem Kesselhas de Kulturbrauerei, jedoch viel kleiner wirkt. Ein Konzerthighlight in diesem Jahr, ohne Zweifel.
Dienstag, 21. Oktober 2008
Sankt Georg
Leider hatte ich keinen Fotoapparat dabei, das Viertel ist aber ohnehin nicht unbedingt fotogen sondern lebt vielmehr von der Atmosphäre.
Sonntag, 19. Oktober 2008
Infadels
Ich war übrigens gestern schon wieder im Molotow, diesmal zur „Bloc Party Album release party“ (ja, so weit ist es mit deren Popularität schon gekommen), mit dem Ziel, mal wieder eine schöne Indie-Party zu besuchen. Davon abgesehen, dass das Publikum da extrem jung ist, lohnt sich das durchaus. Dazu beigetragen hat mit einem stürmischen auftritt auch die belgische Band The Van Jets (die durchaus eine gewisse ähnlichkeit mit ihren fast Namensvettern von Jet haben).
Mittwoch, 15. Oktober 2008
Canada votes 08
Dienstag, 14. Oktober 2008
Die SPD
Auch wenn man sich über die Art und Weise ärgern kann, wie der Wechsel an der Spitze von Deutschlands Volkspartei der linken Mitte vonstatten ging, finde ich es gut, dass Kurt Beck dort abgelöst wurde. Wäre die SPD mit ihm ins Rennen um die Kanzlerschaft gegangen, wäre doch von vorneherein klar gewesen, dass man sich keine Chancen ausrechnet. Kurt Beck ist ein ausgezeichneter Provinzpolitiker und ist genau der richtige für den Posten des Rheiniland-Pfälzischen Ministerpräsidenten. Doch konnte sich ihn nie jemand ernsthaft als Kanzler vorstellen, oder?
In dieser Hinsicht ist es gut, dass die Herren Steinmeier und Müntefering das Ruder wieder an sich gerissen haben. Steinmeier würde von der Statur her als Kanzler taugen, Münte ist fast schon „Kult“ (auch wenn dieses Wort in Deutschland inzwischen ein wenig zu oft gebraucht wird) und der einzige, der von fast allen in der Partei als ihr Vorsitzender akzeptiert wird. In sofern sind die beiden als Führungspersonen der SPD meiner Ansicht nach alternativlos. Jedenfalls fällt mir auf Anhieb kein anderer ein: Wowereit kann man nicht ernst nehmen, Gabriel ist zu opportunistisch und man weiß nicht, wofür er steht, Andrea Nahles braucht noch ein paar Jahre.
Allerdings passt es nicht wirklich, dass gerade jetzt, wo (ausgenommen die FDP) das gesamte deutsche Parteienspektrum wirtschaftspolitisch nach links gerückt ist – die Finanzkrise hat das jetzt noch verschärft – wieder Vertreter des rechten Flügels der SPD an der Spitze stehen. Die „Schröderianer“ haben inhaltlich eigentlich ausgedient, in der Fraktion und der Parteibasis haben die Parteilinken die Mehrheit, links von der SPD macht sich die Linkspartei breit. Und nun wird die Partei wieder von zwei Männer geführt, die für Schröders „neue Mitte“ stehen und darauf abzielen, der Union Wähler abzujagen. Seit der letzten Bundestagswahl zeigen aber Umfragen und Landtagswahlergebnisse konstant auf, dass es in Deutschland ein Patt der Lager gibt. Sowohl die bürgerlichen Parteien als auch das Mitte-Links-Lager (inklusive Linkspartei) stehen bei der Sonntagsfrage jeweils konstant bei jeweils ca. 48 %. Von der Schwäche einer Volkspartei profitiert nicht die andere, sondern die kleineren Parteien des selben Lagers. Das selbe gilt bei den Landtagswahlen, wo diese Lagerbildung ebenfalls festzustellen ist, zuletzt war das in Bayern festzustellen.
Deshalb gehe ich auch davon aus, dass die primäre Aufgabe von Steinmeier und Münte diejenige ist, die SPD halbwegs gut in die nächste Bundestagswahl zu bringen. Wenn alles gut läuft kann die Partei durchaus noch die Union als stärkste Kraft überholen. In jedem Fall ist das Duo aber eine Übergangslösung. Denn leider wird es schlussendlich wohl auf eine neue große Koalition im Bund hinauslaufen. Dann wird sich die SPD mit Blick auf 2013 endlich auf die Linkspartei einlassen müssen, sofern diese Oskar Lafontaine und die SED-Altkader aufs Altenteil schiebt und sich zu einer regierungsfähigen Partei mausert. Das ist dann die Aufgabe derjenigen in der SPD, die jetzt noch nicht soweit sind, die Parteiführung zu übernehmen.
Freitag, 10. Oktober 2008
Lecker kochen
- "Rinderrückenspieß mit Erdnuss-Sauce",
- "Maishuhnbrust mit Speckfüllung"
- als Dessert "Limonencrepe".
Mittwoch, 8. Oktober 2008
SSLYBY
Ich war im übrigen auch sehr angetan von der Vorband Be a Familiar. Die Schotten haben bisher noch kein Album veröffentlich, sind aber musikalisch sehr vielversprechend. Das ist intelligenter und sehr britischer Indie-Rock, ich fühlte mich sofort and die Indelicates (weil ja soo viele was mit denen anfangen kann...) erinnert, nicht nur wegen des Zusammenspiels von männlicher und weiblicher Gesangstimme und dem Einsatz von Streich- und Blasinstrumenten. Von dieser Band wird man in der Musikpresse sicher noch mal hören. Es lohnt sich, mal auf der MySpace oder Last.fm Seite reinzuhören.
Freitag, 3. Oktober 2008
Reeperbahnfestival 08 - Samstag
Anschließend war uns eher nach einem kleineren Konzert, sodass wir uns in einen der schönsten Clubs Hamburgs begaben, die Prinzenbar. In diesem kleinen stuckgeschmückten Saal spielten gerade noch Wildbirds & Peacedrums. Dieses sehr schön anzusehende junge Ehepaar singt nur begleitet von Schlaginstrumenten. Das ist wunderschön! Schade, dass wir nur noch die letzten Stücke mitbekamen.
Es folgten die Dänen von Men among Animals mit ihrem Sinthie-Gitarrenrock, der zum Abgehen animierte. Zudem gab es mal wieder trashige Kostüme und Bühnendeko mit blinkenden Glühbirnen und Seifenblasen. Das passte alles sehr gut zusammen und auch zu unserem langsam steigenden Bierpegel. Zudem hatte man vor der Bühne schön Platz zum Tanzen, was zusätzlich zur Stimmungsaufhellung beitrug.
Nun zum Tiefunkt des Abends. Es war schon relativ spät und nach einem kleinen Abstecher auf der Kinderparty im Molotov beschlossen wir, uns in Angie's Nightclub einen gepflegten Cocktail zu gönnen und dabei "Angie's Houseband zu lauschen". Ich kann nur eines sagen: es war ziemlich furchtbar. Erstens wurden alle Lieder (selbstverständlich nur Evergreens) im gleichen routinierten funkigen Groove gespielt, sodass alles gleich klang. Zweitens war dort das klassische Ü30 Publikum unterwegs, die dazu sanft hin- und herwogen und wohl meinten, sie seien bei der Party des Jahres. Mich schüttelte es einfach nur.
Deshalb konnten wir jetzt noch nicht nach Hause, das wre zu frustrierend gewesen. Nach einem weiteren Abstecher im Molotow (wo das Publikum noch immer so jung war) und auf der Datscha-Party im Golden Pudel Club (deutlich besser) stärkten wir uns noch einmal mit Fischbrötchen vom Fischmarkt, bevor es dann endgültig Zeit war, dem ganzen ein Ende zu setzen und sich ins Bett zu begeben.
Mittwoch, 1. Oktober 2008
Reepernbahnfestival 08 – Freitag
Es folgte der aktuelle Held der deutschen Indieszene, Konstantin Gropper mit seiner Band Get Well Soon. Allein die Musik (mit Anklängen an Radiohead und Arcade Fire) macht jedes Konzert dieser Band lohnenswert, doch wie schon bei ihrem Konzert, das ich Anfang des Jahres in Berlin gesehen hatte, fehlt es Herrn Gropper noch immer ein wenig an Bühnenpräsenz. Trotzdem war ich begeistert, gehört doch das Debutalbum Rest Now, Weary Head, You Will Get Well Soon zu meinen absoluten Favoriten dieses Jahres.
Entgegen unserer ursprünglich Pläne blieben wir dann noch in der Großen Freiheit, um uns Portugal.The Man anzusehen. Das war eine meiner persönlichen Entdeckungen des Festivals. Auf Platte war ich von der sehr in Richtung Prog gehenden Musik der Band aus Alaska nicht unbedingt überzeugt, live war ich hingegen sehr angetan. Das geht so richtig ab, man kann sich von den über zehnminütigen Stücken berauschen lassen. Das ist ein wenig wie Muse in weniger massentauglich.
Wir gingen dennoch vor Ende des Sets, da ich unbedingt The Rakes im Uebel & Gefährlich sehen wollte. Wir kamen dort auch gerade rechtzeitig für den Anfang von deren Set an, doch die Mädels verließen den Club gleich wieder, da ws ihnen zu voll war. Ich kämpfte mich jedoch durch in die sehr zivilisierte „Pogo-Zone“, wo man schön Platz hatte und abgesehen von ein bisschen Rumschgeschubse ganz gemütlich dem Konzert lauschen konnte. The Rakes sind noch immer die alten, der energetische und sehr tanzbare Indie-Rock passte an diesem Abend hervorragend und die Stimmung war grandios. Zudem wurde einige neue Stücke gespielt, die Lust auf das nächste Album machen!
Auch nach diesem Konzert war dann keine Zeit für eine Pause, ich überquerte schnell die Straße und zwängte mich in den Bumsvollen Knust. Ich hatte Glück und Bon Iver hatten ihr Set mit deutlicher Verspätung begonnen. So konnte ich zwar nur von weit hinten, aber mit guter Sicht und komplett diesem absoluten Highlight lauschen. Diese Newcomerband aus Wisconsin ist ein Juwel, das kann man nicht anders sagen. Einfach nur schöne, ziemlich folkige Musik, Gesang, der zu großen Teilen im Falsett stattfindet, ich kriege jetzt noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Das war eindeutig eines der Konzerthöhepunkte des Jahres. Hoffentlich kommt Bon Iver bald wieder nach Deutschland. Bei dem Empfang, der ihnen beim Reeperbahnfestival bereitet wurde, bin ich jedoch guter Dinge. Sie konnten es kaum fassen, wie begeistert das Publikum war und blieben so lange auf der Bühne, bis sie keine eigenen Stücke und Cover mehr hatten, die sie spielen konnten.
Da es dann nicht mehr in Frage kam, ein solches Erlebnis durch irgendeine Indieparty zu zerstören und wir uns nach diesem Konzertmarathon unser Bett verdient hatten, war dann somit auch der zweite Tag schon zu Ende.