Mittwoch, 30. Juli 2008

Bleibende Eindrücke – Teil 1

Auch fast drei Wochen nach meiner Rückkehr aus Indien ist es nicht zu spät, noch eine Ergänzung zu meinen touristischen Berichten hinzuzufügen. Einen Großteils des Charmes dieses Landes machen nämlich nicht seine Sehenswürdigkeiten, sondern die Atmosphäre aus, die dort herrscht sowie die zahlreichen Eindrücke, die ständig auf einen einprasseln.

Zunächst muss ich sagen, dass mein allgemeiner Eindruck von Indien ziemlich dem entsprach, was ich von zahlreichen Erzählungen von Leuten gehört hatte, die schon dort gewesen waren. Es war sogar weniger extrem, wie ich erwartet hatte. Klar ist es überall voll und laut, man wird ständig angelabert und angestarrt, der Verkehr ist sehr dicht und so weiter, aber schlussendlich nicht so sehr, wie ich vorher gedacht hätte. Anne war schon genervt, dass ich immer sagte: „Ist doch ganz entspannt hier“.

Da es schwer ist, die Atmosphäre wiederzugeben, will ich einfach einige, komplett subjektive Eindrücke aufzählen. Zunächst fällt auf, dass deutlich mehr Männer auf der Straße unterwegs sind als Frauen, ich würde schätzen das Verhältnis beträgt ca. 2/3 zu 1/3. Auch fällt auf, dass die überwältigende Mehrheit der Männer westlich gekleidet ist (also in, fast immer langen, Jeans oder Stoffhosen und T-Shirt oder Hemd), die Frauen aber fast alle indisch. Saris sind vor allem unter städtischen jungen Frauen jedoch out, vielmehr tragen die meisten Salwar Kameez. In der Stadt oder auch in Manali ist der Anteil westlich gekleideter Menschen höher.

Inder sind nicht kontaktscheu. Als Europäer wird man gerne angestarrt, noch mehr wenn man eine Frau ist und erst recht, wenn die Dame auch noch in der Öffentlichkeit raucht. Das ist unter indischen Frauen eine Seltenheit. Man wird auch ständig angesprochen, jedoch fast ausschließlich von Männern. Zum einen natürlich, von allen möglichen Leuten, die etwas von einem wollen: Bettler, Rikshawfahrer, Schlepper, die einem ein tolles Hotel oder einen tollen Laden zeigen wollen, Straßenverkäufer, Ladeninhaber. Außerdem noch die vielen Inder, die sich mit einem Fotografieren lassen wollen (das muss ein echtes Statussymbol sein, ein Foto mit Europäern). Kinder sind einfach froh, wenn sie fotografiert werden und sie dann das Foto auf der Digitalkamera anschauen dürfen. Viele, vor allem junge Männer, wollen schließlich einfach jede Gelegenheit nutzen, sich auf englisch zu unterhalten. Diese Kontaktfreude ist zwar manchmal nett, kann aber manchmal auch ganz schön anstrengend sein. Man kann halt selten mal in Ruhe etwas machen.

Demnächst mehr, sonst wird das zu viel...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

erzähl mehr!!!
LG
Die Münchnerin, kurz vorm Umzug