Freitag, 18. März 2011

Tempel und Paläste – Thanjavur, Trichy, Madurai

Wer in Tamil Nadu touristisch unterwegs ist, der merkt recht schnell, dass die meisten wichtigen Sehenswürdigkeiten des Bundesstaates seine berühmten Tempel sind. Auf meinem Weg nach Süden habe ich daher drei weitere bedeutende Tempelstätten mitgenommen.
Thanjavur
Thanjavur ist vor allem berühmt für den Brihadishwara Tempel, der aus dem Jahre 1010 stammt, jedoch in den folgenden Jahrhunderten immer wieder ausgebaut wurde. Der Weltkulturerbe-Tempel hat die Besonderheit, dass nicht wie üblich die Eingangstore (Gopurams) die höchsten Gebäude sind, sondern der Hauptschrein ist durch einen 13-stöckigen Turm (Vimana) gekrönt. Umgeben ist das ganze von einem Säulengang mit Wandmalereien und 250 Shiva-Lingams. Die Anlage ist bisher der Tempel, der mir am besten gefallen hat. Ich habe in auch gleich zweimal besucht, einmal am frühen Abend und einmal am nächsten Morgen.
Thanjavur hat zudem einen königlichen Palast zu bieten mit mehreren Museen. Das ist alles sehenswert, vor allem der Thronsaal sowie die Art Gallery, sowohl für ihre Exponate als auch für ihre Architektur. Die Sehenswürdigkeiten von Thanjavur sind äußerst photogen, daher habe ich zahlreiche Bilder gemacht.
Trichy
Weiter ging es anschließend ins relativ nahe gelegene Trichy. Ich merkte langsam, dass meine Motivation für weitere Tempelbesuche nachließ, daher gönnte ich mir hier zunächst einen Gammeltag. Dennoch besuchte ich hier selbstverständlich die Sehenswürdigkeiten der Stadt, und zwar komplett mit öffentlichen Verkehrsmitteln, also mit vollgestopften Linienbussen. Zunächst gibt es hier den Rock Fort Temple, der an sich nicht unbedingt Eindruck macht, jedoch auf einem Felsen über der Stadt thront. Die Treppen sind in den Fels geschlagen und die Aussicht ist natürlich wunderbar. Weiter geht es zum Srirangam Tempel, wieder eine riesige Tempelanlage. Der Tempel ist in 7 konzentrischen Ringen angelegt, wobei die äußeren Ringe zahlreiche kleine Läden und Kioske beherbergt. Hier ist sehr viel los, der Tempel beeindruckt vor allem durch seine schiere Größe. Weiterhin besuche ich hier den sehr friedlichen muslimischen Natharvala Dargah Schrein sowie die neogothische „St. Lourdes“ Kirche. Hier erstaunt mich vor allem, dass das Hauptschiff komplett unbestuhlt ist und die Gläubigen die Kirche barfuß betreten. Ist halt Indien... Fotos gibts auch.
Sri Meenakshi Tempel Madurai
Vorerst letzte Tempelstation ist Madurai, gute hundert Kilometer weiter südlich. Die Millionenstadt ist seit jeher ein wichtiger Handels- und Tempelstützpunkt. Der Sri Meenakshi Tempel ist weltberühmt. Auch diesen besuche ich zwei Mal und lasse mich vor allem vom reich verzierten Tempelinneren bezaubern. Zudem habe ich von meinem Hoteldach aus einen super Ausblick auf die Tempelanlage. Ich lasse es mir nicht nehmen, hier Abends ein Bierchen zu trinken und die Aussicht zu genießen. Ebenfalls sehr sehenswert ist der Tirumalai Nayak Palast aus dem 17. Jahrhundert, der eine interessante Mischung aus indo-muslimischen und barocken Stilen bietet.
Schließlich nutze ich meinen Aufenthalt in Madurai für einen Besuch im Gandhi-Museum. Ich gehe den recht langen Weg dorthin zu Fuß, immer eine gute Möglichkeit, abseits der touristischen Attraktionen was von einer Stadt zu sehen. Das Museum beherbergt eine gut gemachte Ausstellung über den Weg Indiens zur Unabhängigkeit, Gandhis Leben sowie einige Devotionalien wie dem Leintuch, das er trug, als er erschossen wurde. Für den Rückweg lasse ich mich überzeugen, eine Fahrradrickshaw zu nehmen. Das ist eine sehr angenehme Art sich fortzubewegen, jedoch war ich die ganze Fahrt von schlechtem Gewissen geplagt, da der arme Fahrer ohne Gangschaltung schuftet und ich selber bequem auf dem Rücksitz throne. Fotos

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