Nach dem lebhaften Chennai und dem damit verbundenen Ankunftsstress steuerte ich anschließend einen deutlich ruhigeren Ort an. Etwa 55 km südlich von Chennai, also 2 Busstunden entfernt (man braucht allein etwa eine Stunde, um aus dem Moloch rauszukommen), liegt das beschauliche Fischerörtchen Mamallapuram. Hier gibt es einen schönen, kilometerlangen Sandstrand, zahlreiche Tempel (davon einige UNESCO-Weltkulturerbe) und viele Hotels und Restaurants, vor allem mit westlichen Touristen als Zielgruppe. Am Ortsrand entstehen zwar bereits erste Resorts für das zahlungswilligere Publikum (im Vergleich mit beispielsweise Nordafrika ist das hier immer noch sehr günstig), doch im Ort selbst ist es noch sehr beschaulich und sympathisch. Man darf sich halt nicht daran stören, dass hier sehr viele westliche Touristen unterwegs sind, wobei es angesichts der Nebensaison nicht allzu voll war.
Ich logierte in einem der Lieblingsunterkünfte von Backpackern, dem Lakshmi Hotel direkt an einer der beiden Haupt.Touristenstraßen, in kurer Entfernung zum Strand, den meisten Restaurants und auch unweit des Seashore Temples. Angesichts der Nebensaison sind die Hoteliers sehr verhandlungsbereit, was die Zimmerpreise betrifft und so logiere ich für 250 Rupies, also € 4,- die Nacht. Billiger wäre sicherlich auch möglich, doch wenn das Zimmer in Ordnung ist, muss man auch nicht auf's äußerste gehen. Den Lieblingsspruch des indischen Händlers/Hoteliers „don't tell anyone what you paid“ höre ich die nächsten Tage ohnehin noch ein paar Mal.
Die fünf Rathas |
Mamallapuram ist auch ein Bildhauerstätdchen, man hört das Klopfen der Steinmetze wenn man durch die Straßen wandelt. Ich ließ mir so auch ein kleines Ganesh-Figürchen andrehen von einem sehr netten und geschäftstüchtigen Bildhauer. Den Rest der Zeit verbrachte ich mit relaxen am Strand, Baden im wohltemperierten indischen Ozean und Schlemmen von Tiger Prawns und gegrilltem Fisch, frisch aus dem Meer gefischt und sehr lecker.
Kamakshi Amman Tempel (zu Ehren Parvatis) |
Die Tempel Kanchipurams sind allesamt sehenswert und machen Eindruck, mir gefielen jedoch die beiden ruhigen, eher archäologisch interessanten besser, als die noch in voller Nutzung befindlichen größeren drei, die sehr geschäftig waren. Im Shiva gewidmeten Sri Ekambaranathar Tempel, riesengroß (insgesamt hat das Gelände 12 ha) und um einen heiligen Mangobaum gebaut werde ich geführt und von einem jungen Brahmanen, der eigentlich Ingenieurwesen studiert, an einem Shivaschrein gesegnet. Ich werde dadurch in diesem Tempel zwar einige Rupies los, doch es war es wert, das mal mitgemacht zu haben. Auf dem Rückweg gibt es dann noch ein Buspanne (wenn ich die Lage verstanden habe, ist die hintere Achse gebrochen), so teile ich mir mit zwei holländischen Praktikantinnen eine Überland-Rickshawfahrt zurück nach Mamallapuram. Das ist deutlich angehmer als die Busfahrt, und man kann die Landschaft ebenso genießen. Kanchipuram-Fotos gibt es natürlich auch.
Geschrieben in einem Café an der Strandpromenade von Pondicheri, mit Blick auf den indischen Ozean.
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