Montag, 31. März 2008

Schon wieder?!?

Das wird sich vielleicht der eine oder andere fragen, wenn ich schreibe, dass ich gestern Abend ein Konzert der Wombats besucht habe. Ob ich jetzt wohl ein Groupie bin? Nun ja, so weit ist es noch nicht...

Eigentlich war es auch nicht wirklich vorgesehen, dass ich zur dritten Mal innerhalb von nicht mal einem Jahr (siehe hier und hier) zu einem Konzert der Wombats gehen, mag ich diese noch so mögen. Doch die Lust war schon da, ins Lido zu gehen, es hatte sich aber ohnehin erübrigt, da das Konzert schon seit Wochen ausverkauft war. Doch das Schicksal wollte es anders, denn ich habe tatsächlich zwei Karten beim Musikexpress gewonnen. So machte ich gleich auch die Erfahrung, einmal auf einer Gästeliste zu stehen.

Zum Konzert (Vorband ausnahmsweise mal sehr Hörenswert: The Parlotones) braucht man nicht viel sagen: Erwartungsgemäß toll, da die Songs einfach zu den besten Gassenhauern gehören, die der aktuelle Indie-Rock zu bieten hat. Mit einem entsprechend jungen und sehr textsicheren Publikum konnte nicht viel schief gehen. Der Saal tobte von der ersten bis zur letzten Minute. Auch sind die Wombats inzwischen deutlich routinierter, doch haben noch immer den selben Knall. Allerdings war das Novemberkonzert im kleinen Rosis doch ein unerreichbares Erlebnis, das man vermutlich angesichts des Erfolges der Band nicht mehr erleben wird. Um dies in Erinnerung zu rufen genügt dieser überraschend gute Mitschnitt meines Liebligs-Songs „Kill the Director“.


Dienstag, 25. März 2008

Traumhaft!

Wer hätte das gedacht? Gleich mehrere kaum mehr für möglich gehaltene Ereignisse fanden diese Ostern statt. Erstens: 19 Jahre ihrem ersten und einzigen Familienskiurlaub in La Punt Chamues (Engadin), hat es die Familie H. tatsächlich mal wieder geschafft, mehrere Tage am Stück gemeinsam in den winterlichen Alpen zu verbringen. Nun ja, schlussendlich waren leider nur die Hälfte der Familienmitglieder zugegen, da sich zwei auf dem indischen Subkontinent herumtreiben und einer leider von Magen-Darm-Problemen und der baldigen Vollendung seiner Bachelorarbeit geplagt ist. Die restlichen drei Familienmitglieder verbrachten jedenfalls das lange Osterwochenende im beschaulichen Dörfchen Alt Sankt Johann im Toggenburg in den Schweizer Alpen.

Zweitens wurde es noch einmal richtig winterlich. Das hat sich ja noch nur auf die Bergregionen begrenzt, doch ich hatte mich schon auf sehr schlechte Schneeverhältnisse eingestellt. Tatsächlich realisierte sich der Traum eines jeden Skifahrers: Bis zur Ankunft am Ort massenweise Schneefälle (ohne Schneeketten wären wir aufgeschmissen gewesen), als wir am nächsten Tag dann auf der Piste standen: strahlender Sonnenschein (mal wieder hatte der Wetterbereicht ziemlich daneben gelegen). Optimal! Solche Schneeverhältnisse hatte ich schon lange nicht mehr – viel, weich und pulverig. Damit hätte ich nicht gerechnet. Zudem ist Toggenburg ein durchaus empfehlenswertes Skigebiet, mit mittelmäßig anspruchsvollen Pisten, einigen guten etwas schwereren Abfahrten, viele lange Pisten und auch gute Möglichkeiten für Fahrten ins Gelände. Da ich das Glück hatte, die guten Skier meines Bruders fahren zu können, war ich rundum zufrieden. Schade, dass alles so schnell vorbei war und heute schon wieder Arbeiten angesagt war... Vielleicht sollte ich doch wieder in den Süden ziehen, da ist man näher an den Bergen.

Die von meinen Eltern aufgenommenen Fotos lohnen sich, denn die Gegend ist auch landschaftlich absolut sehenswert.

Mittwoch, 12. März 2008

Band of Horses

Ich bin gerade ein wenig schreibfaul, möchte aber dennoch darauf hinweisen, dass ich am Montag mal wieder bei einem vorzüglichen Konzert war, nämlich beim Auftritt der Band of Horses im Columbia Club. Da die Pferde Herde exzellente Musik macht und eine hervorragende Liveband ist, konnte nicht viel schief gehen. Nur so viel: im Vergleich zum Album rockte es auf der Bühne gewaltig, denn die Kernbesetzung der Band ist auf der Bühne durch zusätzliche Musiker ergänzt. Bis zu drei E-Gitarren + Bass + Klavier erzeugen halt doch einen sehr kraftvollen Sound. Interessante Erscheinungen sind die Herren übrigens auch: Bärtig, tätowiert und sehr Amerikanisch.

Freitag, 7. März 2008

Wenn die Kilians…

… statt aus der deutschen Provinz aus Sheffield, Brighton, Coventry, Stratford-upon-Avon oder einem beliebigen anderen Ort Großbritanniens kämen, wären sie sicherlich bereits gefeierte Stars am internationalen Indierockhimmel. Diese Behauptung wage ich aufgrund ihrer musikalischen Qualität einfach mal aufzustellen.

Dass ich von der Musik der Kilians sehr begeistert bin, habe ich ja bereits vor einiger Zeit verkündet. Nun konnte ich mich gestern davon überzeugen, ob sie auch live ihrer Qualität gerecht wird, da die junge Band auf der Bühne des Postbahnhofs stand. Jung ist übrigens ein gutes Stichwort, das im Zusammenhang mit den Kilians gerne fällt, da ihre Schulzeit nicht lange zurückliegt. Entsprechend war denn auch das Alter eines großen Teil des Publikums: statt der bei den von mir besuchten Konzerten üblichen Altersgruppe der Jungstudenten dominierte hier eindeutig die gymnasiale Oberstufe (wenn überhaupt). Nun ja, besser die Kinder hören das als Tokyo Hotel! Einen Vorteil hat es zudem, wenn ein jugendliches Publikum bei Konzerten vorherrscht: im Gegensatz zu den häufig etwas blasierten Gewohnheitskonzertbesuchern, sorgt dieses richtig für Stimmung und macht jeden Scheiß mit.

Um es kurz zu machen: Die Kilians sind auf der Bühne der Hammer! Das gestrige Konzert hat mich richtig von den Socken gehauen und war sicherlich mein bestes in der letzten Zeit. Die unverkennbar von den Strokes inspirierte Musik funktioniert auf der Bühne exzellent: Gitarrenrock vom feinsten mit erstaunlich guten Texten. Zudem besitzen die Kilians (noch) nicht die übertriebene Coolness, die viele Bands ihrer Art erfasst. Sie zeigen auf der Bühne ihre Freude am Musizieren und überhaupt auf einer solchen Bühne stehen zu dürfen. Zudem gibt es nette, aber nicht zu aufdringliche Späßchen zwischendurch. Der Anschuss des Abends ist jedoch das Enrique Iglesias (!) Acousticcover des Sängers Simon den Hartog (der übrigens eine Hammerstimme hat). Danach war das Publikum endgültig entfesselt. Und das zu recht: denn nicht nur ist das Musik zum Abgehen die richtig gut dargeboten wurde, sondern die Show dauerte gut 90 Minuten. Und das von einer Band mit nur einem Album und für nur 12 Euro Eintritt. Da habe ich von Musikern mit einem umfangreicheren Songkatalog und deutlich höheren Eintrittspreisen schon ganz anderes erlebt...

Liveaufnahmen auf Youtube sind übrigens alle sehr lausig, lohnt sich nicht, das anzuschauen. Aber die Videoclips sind teilweise ganz nett.

Mittwoch, 5. März 2008

Es bleibt spannend!

Viele hatten gehofft, die Welt würde heute wissen, wer für die Demokraten ins Rennen um das Weiße Haus gehen würde: Hillary Clinton oder Barack Obama. Diese Hoffnung beruhte bei Anhängern der Demokraten auf zwei unterschiedlichen Gründen. Obamas Anhänger hofften, dass ihr Champion am gestrigen Mini-Super-Tuesday einen Sieg in allen vier Staaten, in denen Vorwahlen abgehalten wurden, einfahren und so seiner Kontrahentin das Genick brechen. Andere wiederum hofften, dass nun endlich Klarheit herrschen würde und die Ressourcen des Wahlkampfs sich nun endlich gegen den eigentlichen Widersacher richten könnten, nämlich den Republikanischen Kandidaten John McCain, der seit gestern nun endgültig feststeht.

Nun können sich neben den Republikanern nun auch die Anhänger von Frau Clinton freuen. Denn eine Entscheidung am gestrigen Tage hätte nur gegen sie ausfallen können. Nun wird sie aber als Siegerin des Abends gefeiert. Barack Obama konnte nur Vermont gewinnen, sie hingegen neben dem Pflichtsieg in Rhode Island auch einen deutlichen Sieg in Ohio du einen knappen in Texas verbuchen. Auch wenn gestern viele Delegierte vergeben wurden hat sich übrigens an deren Verteilung, also an Obamas Vorsprung, kaum was geändert. Das liegt an ihrer komplizierten Vergabe innerhalb der Staaten, die bei zwei ähnlich starken Kandidaten für eine recht gleichmäßige Aufteilung sorgt.

Viel wichtiger war der politische Wert des gestrigen Vorwahlausgangs. Denn Frau Clinton hat es nun geschafft, Barack Obamas „Momentum“, wie die Amerikaner sagen, zu beenden. Er hatte immerhin eine beträchtliche Serie von Siegen hingelegt und schien unaufhaltbar, auch wenn er nur einen knappen Delegiertenvorsprung hatte. Er war der Siegertyp, sie in der Defensive. Nun steht Hillary wieder als Siegerin da, sie kann mit der positiven Presse ihrer „Überraschungssiege“ (die alle nicht so überraschend waren, aber von vielen Medien nun so dargestellt werden, Wahlkämpfe sind ja auch so was wie Sport und werden übermäßig dramatisiert) in die nächsten Primaries gehen, in Wyoming am Samstag, sowie Mississippi und Pennsylvania nächste Woche.

Schon heute ging Hillary Clinton in die Offensive. Sie schlug vor, die Demokraten sollten auf jeden Fall mit einem Clinton/Obama Ticket ins Rennen gehen, die Vorwahlen sollten nun nur noch entscheiden, wer das Präsidentenamt und wer dasjenige des Vizepräsidenten übernehmen würde. Natürlich sieht sie in ihrem jüngsten Erfolg auch ein Signal für sich selbst als Position eins. Etwas anderes ist für sie wohl nicht denkbar. In der Tat ist Vizepräsident nur ein Präsident in Wartestellung, der solange der regierende Präsident lebt, nicht viel zu sagen hat. Frau Clinton ist aber schon über 60 und zu alt, um noch einmal vier bis acht Jahre zu warten, um dann als Chefin ins Oval Office einzuziehen. Für Obama ist die Option Nr. 2 zu sein, wenn auch sicherlich nicht diejenige, die er anstrebt, schon denkbarer. Er ist jung, könnte damit durch das Amt die ihm so oft vorgeworfene Unerfahrenheit überwinden und in vier oder acht Jahren als Nachfolger von Clinton kandidieren. Mal sehen, wie er auf den Vorschlag reagiert... Jedenfalls stehen uns noch ein paar spannende Wochen bevor!

Hier ist übrigens der Stand der Dinge, was die Delegiertenzählungen betrifft. Es ist kompliziert, deshalb kommen unterschiedliche Medien auf unterschiedliche Zahlen.

Source Clinton Obama McCain Romney Huckabee
Washington Post 1376 1466 1224
261
NY Times 1211 1312 865 142 205
AP 1391 1477 1014 257 257
CNN 1365 1451 1226 255 251
ABC 1449 1555 1222 273 272
CBS 1423 1512 1205 166 231
MSNBC 1263 1324 822 282 243
Quelle: electoral-vote.com

Dienstag, 4. März 2008

Ein Jahr Berlin

Genau heute vor einem Jahr habe ich meine Studienheimat Heidelberg verlassen, um mich hier in Berlin niederzulassen. Kaum zu glauben, dass bereits ein Jahr vergangen ist, während dessen ich die Höhen und Tiefen der "Generation Praktikum" erleben durfte, vom spannenden Praktikum, über ein paar Monate Arbeitslosigkeit inklusive einiger frustrierenden Absagen bis hin zum ersten Job (obwohl dieser vor allem in finanzieller Hinsicht nicht sonderlich zufriedenstellend ist). Ich werde das Jahr jetzt hier nicht Revue passieren lassen, dazu kann sich der interessierte Leser ja selbst in meinem Blog umschauen. Wie es der Zufall so will ist Almuth, die mir ja letztes Jahr beim Umzug geholfen hat, gerade zu einem Forschungsaufenthalt in Berlin. So haben wir mein "Jubiläum" mit einem leckeren Döner begangen, genau in der Dönerbude, in der wir uns damals für das Kistenschleppen belohnt hatten. Dort hatte Roland übrigens den ersten Döner seines Lebens gegessen...