Freitag, 25. Januar 2008

Die Erotik der Macht

So betitelt der SPIEGEL diese Woche die Liaison zwischen dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und seiner Flamme, der Sängerin Carla Bruni. Dies finde ich sehr treffend, denn was mag Frau Bruni bewegt haben, die sich selbst als "Linke" bezeichnet, mit dem exponiertesten aller rechten Politiker Europas anzubandeln? Es ist doch sicherlich die Anziehungskraft der Macht, oder hat Sarkozy eine mir verborgene andere erotische Aura? Nun ja, für das ex-Supermodel ist eine Beziehungen zu alternden Weiberhelden und Machtmenschen ja nichts neues, zählen zu ihren Eroberungen doch unter anderem Sean Connery, Mick Jagger oder Donald Trump. Und Sarko? Den kann man verstehen: Er, der sich so gerne mit Kennedy vergleicht suchte eine Jackie, eine intelligente und vorzeigbare Dame an seiner Seite, mit der er im besten Fall von dieversen Problemen ablenken kann. Glaubt man den Umfragen, ist dieser Coup jedoch ziemlich nach hinten losgegangen...

Der britische Schriftsteller Steven Clarke schreibt in seinem liebevoll Satirischen Ratgeber für ein glückliches Leben in meinem zweiten Mutterland Talk to the Snail: "A good adultery scandal will only boost a politician's ratings in the polls". Damit hat er sicherlich nicht unrecht, die diversen Eheprobleme der Sarkoys in den letzten Jahren haben dem guten Nicolas schließlich politisch nicht geschadet. Demonstrativ ausgebreitetes Liebesglück ist allerdings zu leicht zu durchschauen. Auch wenn wir drüber lachen, unsere deutschen Politiker sind auch nicht anders: Schröder ist bereits zum vierten, Joschka Fischer zum fünften Mal verheiratet, Scharping zeigte sich als Verteidigungsminister mit seiner neuen im Swimminpool, Seehofers uneheliches Kind müsst inzwischen geboren sein, Ötti wurde von seiner Frau sitzengelassen und der jetzt wahlkämpfende Christian Wulff hat durch die Trennung von seiner alten Ehefrau und dem unverheirateten Zusammenlaben mit seiner schwangeren neuen Lebensgefährtin sein Image als perfekten Schwiegersohn nicht verloren. Siehe zu letzterem einen lesenswerten Bildblog Post.

Sichtwort Wahlkampf: Eigentlich viel wichtiger als dieser ganze Klatsch und Tratsch ist der Endspurt der Landtagswahlkämpfe in Niedersachsen und Hessen. Im Norden hat Wulff quasi schon gewonnen, denn die SPD hat es mal wieder nur geschafft eine Trantüte ohnegleichen aufzustellen. Herr Jüttner war slbst vielen politisch interessierten Niedersachsen bis vor kurzem noch unbekannt. In Hessen hingegen erleben wir mit etwas Glück am Sonntag das Ende der Kanzlerambitionen von Rolli Koch! Wenn er verliert hat er keine Chance, jemals Merkels Nachfolger zu werden. Das wäre ein Glücksfall für die Bundesrepublik, man Stelle sich vor, er würde sein gezieltes Spiel mit den Ängsten der Rechtskonservativen auf Bundesebene Forführen. Da kann es einen nur schütteln!

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