Am Wochenende hatte ich seit langer Zeit mal wieder Besuch, und zwar von einer guten Freundin aus alten Schultagen. Grund genug, um einige außergewöhnlich Dinge zu erleben. Zunächst begleitete ich sie zur Geburtstagsparty ihrer Tante. Diese feierte in einem abgelegenen Jugendheim am Wannsee. Grund: Man kann dort übernachten. Entsprechend rauschend war das Fest, meine Freundin war ganz entsetzt, wie sehr ihre Verwandtschaft auf der Tanzfläche aus sich heraus ging. Die Gesellschaft war auch sehr interessant: Man kannte sich vor allem aus diversen Kollektiven, Arbeitseinsätzen, Frauenwerkstätten und ähnlichem. Ich habe kürzlich Neue Vahr Süd von Sven Regener gelesen. Ich Denke, so könnte man es sich vorstellen, wenn die diversen Nebenfiguren aus diesem Buch (das Anfang der 1980er Jahre spielt) heute aufeinandertreffen würden. Früher machte mein Vater auf unseren Jugendparties Sozialstudien, heute mache ich welche auf Altlinkenfeiern... Die Zeiten ändern sich.
Tags darauf wollten wir nach dem Ausschlafen und ausgiebigen Brunchen noch mehr erleben. So holten wir eine weitere Klassenkameradin in ihrer günstigen Kohleofen-Zweizimmerwohnung im Prenzauer Berg ab. Bevor wir losgingen, machten wir erst einmal einen kleinen Abstecher auf's Dach und genossen die Sonne und die Sicht über Berlins Osten. Die beiden hatten sich in den Kopf gesetzt, dass wir noch in irgendein verlassenes Gebäude einsteigen sollten. Nachdem dies im leerstehenden "Kaufhaus Jonas" in Mitte gescheitert war, gingen wir in eine verlassene Glasfabrik. Dort stand die Tür weit offen, sodass wir sie erkunden konnten. Leider wurde es bereits dunkel, sodass man nicht so viel sah (dafür war's ziemlich unheimlich), aber gelohnt hat es sich dennoch sehr. Wo ich ohnehin auf alte Industriebauten stehe, war das ein Genuss. Und auch hier hatte man von oben eine tolle Aussicht. Das ist mal was anderes als die üblichen touristischen Erkundungsgänge! Um zu weiteren Fotos zu gelangen, auf das folgende bild klicken!
Abenteuer in der Großstadt |
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