Mittwoch, 13. Juni 2007

Lindenblüte

Unter den Linden wird mit Berlin assoziiert wie die Champs Élysées mit Paris und die Ramblas mit Barcelona. Der Ursprung des Straßennamens rührt daher, dass dort 500 Nussbäume und 500 Linden gepflanzt wurden, jedoch nur die Linden überlebten. Doch nicht nur dort gibt es Linden in Berlin. Diese Baumart ist vielmehr eine beliebte Bepflanzung für die zahlreichen Alleen der Stadt, die unter anderem ihren Charme ausmachen und stets ein Gefühl von Weitläufigkeit und frische vermitteln. In meinem Hof gibt es übrigens auch ein paar.

Dies konnte ich erneut feststellen, als ich vom Botschaftsinternen Sommerbarbecue in der Sommerresidenz des Botschafters in Dahlem nach Neukölln heim radelte. Der Botschafter hat im übrigen einen sehr schönen Wohnsitz, einen modernen, aber sehr stilvollen Bau im Dahlemer Villenviertel – sehr erstrebenswert, das Botschafterdasein lohnt sich! Doch zurück zu den Linden: im Moment stehen sie in voller Blütenpracht, und besonders nach einem Gewitter wie an diesem Abend duften sie herrlich. Erstaunlicherweise sind Düfte etwas, was sehr lange im Unterbewusstsein verbleibt und dadurch unvermittelt Erinnerungen hervorruft. Auf diese Weise wurde ich auf der Heimfahrt von Dahlem von einer plötzlichen Nostalgie an meinen Aufenthalt in Bordeaux gepackt, wo an den heißen Juniabenden ein Lindenblütenduft in der Luft hing, den ich seither nicht mehr so ausgeprägt erlebt habe, auch nicht hier. Eine schöne Zeit damals, an die ich mich heute manchmal noch zurücksehne – auch wenn die gegenwärtige Hitze, die in Berlin herrscht gegen diejenige, die ich in Bordeaux erlebt habe, eine Wonne an Frische ist.

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