Samstag, 16. Juni 2007

Es ist vorbei

Kaum zu glauben, dass die Zeit so schnell vergeht, doch es ist soweit: Seit gestern ist mein Praktikum in der kanadischen Botschaft zu Ende. Das ist sehr schade, da es mir dort richtig gut gefallen hat und ich mich inzwischen auch menschlich in der politischen Abteilung sehr gut eingebunden fühlte. Ich verlasse die Botschaft also mit großem Bedauern. Mit sehr viel Glück – so viel, dass ich nicht wirklich dran glaube – könnte ich dort eventuell wieder einsteigen, und zwar dauerhaft. In der Tat wird in der politischen Abteilung eine Stelle als Referent ausgeschrieben, gewissermaßen für mich eine Traumstelle. Es gibt allerdings zwei Haken: Zum einen wird ein nicht zu verachtendes Maß an Berufserfahrung verlangt, zum anderen finde nicht nur ich die Stelle sehr toll, sodass die Bewerberflut sehr beachtlich sein dürfte. Aber was soll’s – wer nichts wagt, wird auch nicht belohnt!

Trotz mancher Frustrationen – ich habe sie bereits geschildert – mit den kanadischen Vorgesetzten, die einen nicht immer optimal eingebunden haben, ziehe ich doch eine sehr positive Bilanz der letzten drei Monate. Ich habe doch einen relativ guten Einblick in die Botschaftsarbeit bekommen. Ich habe einige interessante Veranstaltungen und Besuche aus Kanada – inklusive Vor- und Nachbereitung – mitbekommen, darunter den Besuch des Premierministers. Dazu gab es stets einiges an Recherchearbeit zu erledigen, manchmal oberflächlich und unter Zeitdruck, manchmal etwas gründlicher mit weniger Zeitdruck. Allerdings kann man das, was man bezüglich wissenschaftlicher Recherche in der Uni gelernt hat, komplett vergessen. Buchlektüre und Quellennachweise spielen keine Rolle – das Internet dient als Informationsquelle. Natürlich gab es auch Tage, an denen ich viel Zeitung gelesen habe – manchmal ist das ganz angenehm – oder, und das ist weniger spannend, mit der Pflege der Botschaftseigenen Kontaktdatenbank beschäftigt war. Aber das gehört nun mal auch dazu. Schließlich habe ich einige sehr nette Kollegen kennen gelernt, mit denen ich hoffe, den Kontakt zu halten.

Nun bin ich also wieder nicht mehr nur arbeits-, sondern auch beschäftigungslos. Ein Zustand, der hoffentlich nicht mehr allzu lang anhalten wird, da ich meine Bewerbungsaktivitäten in letzter Zeit deutlich intensiviert habe und dies auch weiterhin verfolgen werde. Es kann ja nicht sein, dass meine Arbeitskraft – die durchaus geschätzt wird, wie ich feststellen konnte – einfach so verplempert wird. Im Moment bin ich auch ganz guter Dinge, dass es vielleicht irgendwann in naher Zukunft endlich mal klappen könnte.


Ein paar Fotos aus der Botschaft gibt es hier.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Lieber Pierre,

ICH würde dich sofort einstellen!!! Ich drück dir die Daumen, dass sich bald was Tolles ergibt!
LG und BIS BALD!