Freitag, 16. März 2007

Kleiner musikalischer Einschub

Bei der vielen Freizeit, die ich gerade noch habe, komme ich glücklicherweise auch viel zum Musikhören, was mich sehr freut, da ich noch eine große Sammlung von ungehörten neuen Alben auf dem PC habe. Ich bin total angetan vom aktuellen Album von the Films, Don’t Dance Rattlesnake. Ich könnte das hoch und runterhören. Ich hatte die Films ja kürzlich live gesehen und war dabei schon sehr positiv überrascht gewesen. Der gute Eindruck setzt sich fort, der selbe dreckige Rumpelrock, der mir auf der Bühne schon gefallen hatte, findet sich auf der CD wieder. Eine gewisse Ähnlichkeit mit den Babyshambles ist nicht abzustreiten, das ganze ist jedoch etwas schwungvoller. Ich kann mir gut vorstellen, auf einer Party dazu abzugehen, zum Beispiel auf die Song „Tabletopps“ und „Bealt Loops“.

Etwas enttäuschend finde ich dagegen das neueste Album der Kaiser Chiefs, Truly Yours, Angry Mob. Ich war damals einer der frühen und begeisterten Hörer ihres Erstlingswerks Employment gewesen, das im Rahmen der Euphorie um die neue englische Indierockmusik zu uns herübergeschwappt war und es sogar zu SWR3 Mainstream Ehren gebracht hatte. Den gute Laune Poprock der Jungs aus Leeds fand und finde ich immer noch sehr erfrischend. Leider bringt das neue Album nicht viel neues, eigentlich wird stets auf das selbe Rezept vertraut, das aber nicht mehr erfrischend, da etwas abgelutscht ist. Stattdessen klingt es noch stärker nach Madness, was an sich ja nichts schlechtes wäre, aber halt den Nutzen des Albums nicht erhöht. Alles in allem noch immer hörenswert, wird mir aber nicht in Erinnerung bleiben. Höchstens, wenn die Singles (wie derzeit „Ruby“) im Radio totgespielt werden.

Ich muss auch noch meine positive Überraschung über die Playlists des öffentlich-rechtlichen Radios hier in Berlin ausdrücken. Der Jugendsender Fritz ist qualitativ deutlich besser als sein Pendant aus dem Südwesten, Das Ding. Nicht nur gibt es ständig Livegäste, die auch tatsächlich was vorspielen, die Rotation entspricht auch ziemlich meinem Musikgeschmack, wird doch eher rockigen Bands eindeutig ein größerer Programmanteil überlassen als R’n’B und Hip Hop oder der Radioschnulzen vieler anderer Sender. Auch Radio 1 vom RBB finde ich musikalisch überraschend gut, da kein Übergewicht auf die abgelutschten 70er Oldies gelegt wird, sondern auch aktuelle Musik gespielt wird. Zum Beispiel war Neon Bible von Arcade Fire letzte Woche das Album der Woche – beim SWR undenkbar, so was.

Schließlich empfange ich hier auch eine französischen Sender, Radio France International (RFI), was mich sehr freut, da ich so auch ohne Internet die französische Nachrichtenlage verfolgen kann. Der Sender, das französische Pendant zur Deutschen Welle, ist sehr empfehlenswert für alle, die sich für Frankreich interessieren, da die Innenpolitik stets sehr genau erklärt wird, da angenommen wird, dass viele Hörer sich nicht so genau auskennen. Zwischen 8.30 Uhr und 9 Uhr gibt es sogar eine halbe Stunde Programm auf Deutsch. Auch interessant: Man erfährt viel über die Nachrichtenlage in Afrika, die sonst wo sehr stark vernachlässigt wird.

1 Kommentar:

Thomas hat gesagt…

Du hast Motor FM vergessen. Dahin wechselt man nämlich, wenn man Radio Eins nach ein paar Wochen nicht mehr hören kann...