Mittwoch, 27. Juli 2011

Die Reise endet hier – Delhi

Bereits als ich am hochmodernen und nagelneuen Terminal 3 des Flughafens Delhi ankomme, werde ich ein wenig wehmütig, denn ich weiß, es ist die letzte Etappe meiner Reise. In 5 Tagen werde ich von hier Indien wieder verlassen. Zum insgesamt 5. Mal in meinem Leben komme ich nun jedoch zunächst in Delhi an und habe den festen Vorsatz, die letzten Tage meines Aufenthalts auf dem indischen Subkontinent zu genießen.
Zwei Tage ist Anette noch in Indien und es gilt, die ausufernden Shoppingmöglichkeiten Delhis zu nutzen, um uns einzudecken mit Mitbringseln und (mehr oder weniger) günstigen neuen Kleidungs- und Schmuckstücken sowie Accessoires für uns selbst. Es ist Samstag Nachmittag und wir tun das gemeinsam mit der indischen Mittelschicht in gut gefüllten Geschäften rund um den Connaught Place, aber auch im Backpackerviertel Pahar Ganj. Hier fühle ich mich inzwischen richtig heimisch, auch weil ich bereits zum dritten Mal im Hotel Star Paradise logiere, das für Delhi-Verhältnisse ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis bietet.
Qutub Minar
Nachdem Anette sich schweren Herzens auf die Heimreise nach Deutschland gemacht hat, bleiben mit noch drei Tage für noch mehr Shopping und die weitere Erkundung von Delhis Sehenswürdigkeiten. Ich war zwar schon mehrmals hier, doch einige der wichtigste historischen Stätten der einst glanzvollsten Stadt Asiens hatte ich noch nicht besichtigt. Dank dem inzwischen bestens ausgebauten U-Bahn-Netz der Stadt geht das auch weitgehend ohne nervige Presiverhandlungen mit Rickshaw-Fahrern. Wenn man bereit ist, zwischendurch ein paar Meter zu gehen kommt man fast überall äußerst preisgünstig mit der Delhi Metro hin.
Auf diese Weise besuche ich den Qutub Minar Komplex, wo die erste Moschee Indiens erbaut wurde und ein beeindruckender Turm steht, das Wahrzeichen Delhis. Im benachbarten Park verstecken sich zwiscchen den hohen Bäumen und im Gestrüpp zahlreiche weitere Monumente von Delhis Vergangenheit. Ich besuche auch ein weiteres Mausoleum, das …, letztes bedeutendes Moghul-Bauwerk der Stadt. Wie überall in Indien kann man in den ruhigen Ecken des Parks um das Mausoleum herum turtelnde junge Pärchen beobachten, die sich hier ungestört näher kommen möchten.
Lotus Tempel
Beeindruckend ist auch der Lotus-Tempel der Glaubensgemeinschaft der Bahaí, eine Sekte ohne Klerus und Hierarchien die behauptet, jedermann offen zu stehen und durch Toleranz zu glänzen. Mit dem neuneckigen Bauwerk hat sich die Architektur der Moderne auch hier in Delhi ein Denkmal gesetzt. Ich mache einen weiteren Abstecher nach Nizamuddin, meinem Lieblingsvertel inDelhi, wo ich endlich schaffe, den berühmten Sufi-Schrein zu besuchen. Ich werde dort von einem heftigen Monsunregenguss erwischt und fliehe per Rickshaw vor dem Regen ins Nationalmuseum. Die Fahrt durch den Platzregen und über teilweise leicht überflutete Straßen ist abenteuerlich. Wie ich tags darauf in der Zeitugn lese sind innerhalb von einer Studne 50 mm Regen gefallen, das ist auch für Monsunzeiten in Delhi ungewöhnlich.Schließlich besuche ich die Purana Quila („altes Fort“), Sitz des Moghulherrschers Humayuns und des Afghanen Sher Shah, bevor die Moghulen unter Akbar ihre Haupstadt nach Agra verlegten.
Sonnenuntergang über Pahar Ganj
Derweil gönne ich mir noch ein paar gute indische Mahlzeiten. Inzwischen habe ich das Essen hier sehr lieben gelernt und auch wenn ich mich schon auf ein gutes Steak oder auch einen großen gemischten Salat freue, ich weiß schon, dass ich es vermissen werde. Ein letztes Masala Dosa zum Frühstück in einer der südindischen Dhabas beim Hauptbahnhof und ich steige in den Delhi Metro Airport Express. Hier ist es klimatisiert, glattpoliert und blitzsauber. In diesem Moment habe ich Indien hinter mir gelassen.

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