Mittwoch, 21. Juli 2010

Karnischer Höhenweg – Tag 1: Hollbruck-Obstanserseehütte

Mit dem Zug ging es von Salzburg weiter nach Sillian, dem traditionellen Startort des Karnischen Höhenweges (gute Beschreibung der Etappen bei Wikipedia), der den Mittelpunkt unseres Urlaubs bilden sollte. Der Karnische Höhenweg ist ein Weitwanderweg, der dem Hauptkamm der Karnischen Alpen folgt. Diesem folgt gleichzeitig der Grenzverlauf zwischen dem italienischen Friaul und den österreichischen Bundesländern Osttirol und Kärnten. Da dies auch lange Zeit die Frontlinie während des Ersten Weltkrieges war, trägt der Weg auch den Beinamen Friedensweg. Man trifft dabei auch immer wieder auf Spuren der Front, insbesondere in Form von Überbleibseln der Schützengräben, Schutzhöhlen und Befestigungen.

Auch landschaftlich hat der Karnsiche Höhenweg einiges zu bieten. Da er meist am Berggrat entlang führt, hat man ständig traumhafte Ausblicke auf die Lienzer und Sextner Dolomiten in unmittelbarer Nähe sowie den Alpenkämmen des Friauls, dem Großglocknemassiv und den Alpen Hohentauerns in etwas größerer Entfernung. Die Wanderung ist zwar nicht schwierig, aufgrund der langen Etappen (meist 7 bis 9 Stunden Gehzeit) und doch teilweise beträchtlichen Höhenunterschieden sollte man dennoch halbwegs fit sein.

Aufgrund der Auswahl unserer Übernachtungsmöglichkeit in Hollbruck (1360 m) stiegen wir nicht über den traditionellen Weg von Sillian zur Sillianer Hütte auf. Stattdessen wählten wir den Weg über die Hollbrucker Spitze direkt zur Obstanserseehütte. Damit mussten wir zwar mehr Höhenmeter bewältigen, doch wir „sparten“ uns einen Tag, den wir im späteren Verlauf der Wanderung nutzten, um eine besonders lange Etappe zu teilen.

Bis zur Hollbrucker Spitze (2580m) geht es erstmal nur Bergauf. In den ersten Stunden dieses Tages geht es vor allem darum, in die Höhe zu kommen, angesichts der Schwüle eine durchaus schweißtreibende Angelegenheit. Nach einer kurzen Rast am Gipfel geht es weiter, wir müssen jedoch nicht mehr groß Absteigen, da wir nun den Höhenweg erreicht haben. Bis zur Ankunft der Obstanserseehütte (2304m) geht nur noch wenig auf und ab (höchster Punkt des Tages mit 2665 m der Eisenreich) am Hauptkamm entlang. Leider wurde uns die gute Aussicht unterwegs teilweise durch die Ausläufer eines Gewitters ein wenig getrübt. Wir bekamen auch den einzigen Regen (und Hagel) der Wanderung ab, sodass wir froh waren, als wir gegen 16 Uhr den langen ersten Wandertag hinter uns gebracht hatten. Für ein Bad im sehr malerisch gelegenen Obstansersee war es zu kalt, dafür sorgte der Wirt später unter seinen Hüttengästen für große Freude, als er entgegen seiner vorherigen Beteuerungen einen Fernseher hevorzauberte, sodass uns das erste WM-Habfinale nicht entging.

Es gibt natürlich auch Fotos des Tages, zum Anschauen und als Download.

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