Kein Schnee in HD

Schon beim bei der Exzellenziniatitive ist Heidelberg knapp am Titel der Eliteuni vorbeigeschrammt und ist nun „Exzellent, aber nicht Elite“, um die Rhein-Neckar-Zeitung zu zitieren. Auch beim Schnee reicht es in der Perle am Neckar für nichts halbes und nichts ganzes. Außer einer alibihaften 2mm Schneedecke lag heut morgen gar nichts. Da ist Karlsruhe – ich schlenderte gestern Abend aufgrund der geschlossenen Schneedecke dort ganz euphorisiert durch die Straßen – mal wieder besser dran. Wie auch schon beim Thema Eliteuni. Irgendwas machen wir hier falsch, zumal ja anscheinend 95% von Baden-Württemberg schneebedeckt ist.

Wenn wir schon bei Karlsruhe sind, kommen wir zum Grund meines Aufenthaltes dort: Das Konzert von Now It’s Overhead im Jubez. Mal wieder ein sehr gelungener Abend. Die Vorband Diego legte eine soliden Auftritt hin und stellte ihren Interpol-Sound vor (ich lese auf ihrer Homepage, dass das Metro-Pop ist). Der Band würde allerdings ein wenig mehr Bühnenerfahrung gut tun, die Bühnenpräsenz ist noch verbesserungsfähig.

Now It’s Overhead spielten hingegen so, wie ich es gehofft hatte. Ihr gefühlsbetonter Indie-Pop mit elektro-Einflüssen packt einen von Beginn an. Ist also nur zu empfehlen. Und der Sänger ist ein lustiger kleiner Gnom, der richtig Spaß zu haben scheint. Was ich angesichts dieses Auftritts allerdings nicht begreifen kann, ist wie ein Großteil des Publikums dennoch Regungslos dastehen kann. Das höchste der Gefühle ist ein Kopfnicken im Takt. Herrscht im Jubez Tanzverbot? Indie-Publikum ist ja häufig nicht bewegungsfreundlich, aber das übertrifft doch alles. Ich bin ja nicht gerade der extrovertierteste, aber Susi (die mit mir auf dem Konzert war) und ich waren mit Abstand diejenigen, die am meisten abgegangen sind. Wie kann man sich von Musik begeistern lassen und dies auf keinste Weise ausdrücken. Ist das heutzutage uncool? Ich kann das nicht begreifen.