Da ich im vergangenen Jahr alle mit einer (allen voran für mich selber) überraschend guten Leistung die anderen Familienmitglieder deutlich hinter mir gelassen hatte, galt es nun, den Titel des Familienschnellsten zu verteidigen. Zudem waren einige heiß darauf, mich zu schlagen. Lange Zeit sah es während des Rennens auch danach aus, als würde es Till gelingen, diesmal das Rennen für sich zu entscheiden. Er warf seine vor dem Rennen verkündeten Pläne, sich vom Start an mich dranzuhängen, schnell über Bord und übernahm aufgrund seiner guten Tagesform die Führungsarbeit. Ich war derjenige, der sich recht schnell festbeißen musste. Das ganze Rennen befürchtete ich eine mögliche Beschleunigung von Seiten Tills oder dass meine Kräfte mich verlassen würden. Zumal ein Blick auf meine Pulsuhr mir verriet, dass meine Herzfrequenz zwischenzeitlich mir aus dem alltäglichen Joggen unbekannte Höhen erreichte. Als dann im Laufe der dritten Runde auch noch Anne und Tills gute Freundin Susanne zu uns aufschloss sah ich meine Hoffnungen weiter schwinden.
Dennoch gelang es mir, das ganze Rennen den Kontakt zur Spitze zur halten. Auch die graduelle Beschleunigung zum Ende der letzten Runde konnte ich mitgehen. Schließlich konnte ich noch meine letzten Reserven mobilisieren und Till knapp vor der Ziellinie mit einem Überraschungssprint von hinten noch zu überholen. Ich fühlte mich ein bisschen wie das Mitglied der Ausreißergruppe bei der Tour de France, der keine Führungsarbeit leistet und am Schluss im Sprint die Etappe für sich entscheidet. Doch schlussendlich war nicht nur ich nach dem Lauf glücklich über meine verteidigte Familienmeisterschaft und meine neue persönliche Bestzeit (46:44 min), die ich ohne Tills Führungsarbeit sicherlich nicht erreicht hätte. Auch Till und Susanne freuten sehr über ihr etwa zeitgleiches eintreffen und somit einer großen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Auch Philippe hatte zu alter Form zurückgefunden, unterbot ebenfalls seine Bestzeit und tilgte somit die „Schmach“ des Vorjahres.
Ich kann jedem Hobbyjogger die Teilnahme an einem solchen Lauf nur empfehlen. 10 Kilometer sind eine Strecke, die fast jeder Jogger gut bewältigen kann, es macht viel Spaß und die Freude ist groß, wenn man das ganze erfolgreich hinter sich gebracht hat. Für mich was der Mathaisemarktlauf dieses Jahr der Startschuss zur ernsthaften Vorbereitung zu einer größeren sportlichen Herausforderung: dem Hamburger Halbmarathon Ende Juni.
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