Montag, 8. Dezember 2008

Wiesn im Dezember

Oktoberfeststimmung kurz vor dem Nikolaustag: Sowas gibt gibt's in Hamburg, und ich war mitten drin. Da ich noch nie auf der Wiesn war, kann ich nicht beurteilen, wie es dort zugeht. Es kann allerdings nicht viel anders sein, als "Norddeutschlands größtem Bierzelt" auf dem Hamburger Dom, höchstens vielleicht ein wenig authentischer. Der Hamburger Dom ist im übrigen kein Gotteshaus, sondern - da haben wir es wieder - das größte Volksfest Norddeutschlands. Ihren Namen hat die Veranstaltung aber durchaus von einem Gotteshaus, da er auf das Volksfest/den Jahrmarkt zurückgeht, der bis zu dessen Abriss 1804 im Mariendom stattfand. Heute ist es ein stark von Fahrgeschäften dominiertes Volksfest auf dem Heiligengeistfeld, zwischen Millerntorstadion und Hochbunker - hier ein Überblick.Solche Feste sind ohnehin nicht meins - es reichte mir, an einem Wochenendabend daran vorbeizukommen und die große Polizeipräsenz sowie die angetrunkenen Jugendlichen zu sehen. Und solche Bierzelte sind erst recht nichts für mich. Nicht umsonst habe ich es während meiner Jugend auf dem Lande umgangen, "Schöne Maid" Veranstaltungen (ein sehr treffender Name, den mein Vater hierfür gefunden hat) zu besuchen, also Bauerndisko mit Bands mit so klingenden Namen wie Popcorn, Lancelot oder Six for You. Diese geistern im übrigen noch immer durch den Landkreis Lörrach.
Nun, im Bayerischen Bierzelt spielten Sunrise Four, deren Playlist schon verrät, was zu erwarten war, doch auch ein Blick auf das Bandfoto drückt die Qualitäten dieser Gruppierung aus. Für Stimmung - zwischendurch gab es auch ein Prosit auf die Gemütlichkeit - war also gesorgt. Wie auch immer, irgendwie hatte mein Chef die blendende Idee, die Weihnachtsfeier unserer Firma in Lübkes Bierzelt zu veranstalten. Zu Essen gab's Schweinshaxen, Hendl, Backcamenbert, Obazda und was sonst noch alles in ein Bayerisches Zelt gehört. Dazu musste man viel Bier trinken, denn das Essen war erstens nicht lecker und ein wenig trocken, und zweitens - wie sich später herausstellen sollte - auch schwer verdaulich. Außerdem musste man sich die Veranstaltung ja schöntrinken. Noch schnell die Kloflatrate für einen Euro gebucht, dann stand einem trotz der widrigen Rahmenbedingungen sehr lustigem Abend nichts mehr im Wege. Alkohol trägt ja bekanntlich dazu bei, die Schmerzgrenze zu senken. Und ist es nicht der Zweck einer Weihnachtsfeier, sich auf Firmenkosten gnadenlos zu betrinken, dabei jedoch noch vor der Blamage Halt zu machen? Dieses Kunststück ist mir - ich denke es zumindest - gut gelungen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Fleisch ist mein Gemüse!