Fangen wir aber von vorne an. Ich habe mir anlässlich der Feierlichkeiten ein extra langes Wochenende gegönnt und bin bereits am Freitag morgen nach München geflogen. Dort war meine erste Station auf dem Weg nach Bad Reichenhall, wo die Hochzeit stattfand. Ich traf mich mit Anette – die dort seit ein paar Monaten lebt und arbeitet – und Susi und wir verarbeiteten bereits gemeinsam die Vorfreude und Aufregung ob der Bevorstehenden Erlebnisse und Emotionen. Nach sehr aufreibender Zugfahrt (da die Spannung stieg – wie aufgeregt muss man sein, wenn man selbst vorm Altar steht), Einkehr in der extra gebuchten sehr tollen Ferienwohnung und Abholung von Daniel kamen wir gerade noch rechtzeitig zur Trauung in die beschauliche Kirche. Die Hochzeit in sehr kleinem Kreis war ein wunderbares, sehr gelungenes Fest, bei dem glaube ich alle – Gäste und Brautpaar – bestens auf ihre Kosten kamen. Auf jeden Fall war das Glück der frisch Vermählten deutlich greifbar.
Zurück aber zum Prozess der Erwachsenenwerdung. Durch die Hochzeit wird einem doch deutlich bewusst, dass man nicht jünger wird und dass doch bei und allen der Lebensabschnitt als sorglose Studenten hinter uns liegt (oder demnächst zu Ende geht). Dennoch ist es interessant, wie unterschiedlich unsere jeweiligen Lebenslagen doch sind und wir dabei alle glücklich sind. Die einen heiraten, andere leben in festen, langjährigen, aber doch viel Freiraum bietende Beziehungen, in denen die Ehe (noch) nicht unbedingt ins Auge gefasst wird. Nochmals andere (wie ich) genießen die Freiheiten des Single-Lebens in vollen Zügen. Natürlich hege auch ich den Wunsch, eine passende Frau zu finden und auch Kinder zu bekommen, doch liegt das im Moment so weit außerhalb meiner Lebensrealität, dass dies für mich eine total fremde Welt bedeutet. Statt an Ehe, Kinder und Bausparvertrag beschäftige ich mich eher mit Jobsuche, Konzertbesuche und andere Großstadtvergnügen. Und bin damit nicht weniger zufrieden.
Nichtsdestotrotz blicke ich auf ein wunderbares Wochenende zurück, ein tolles Hochzeitsfest, klasse Alpenlandschaften, Wiedersehen mit alten Freunden und viele sehr schöne Gespräche zur Verarbeitung der vielen Gedanken, die einem so kommen. Und Axel und Ellen wünsche ich auch hier noch mal alles Erdenklich gute für Ihr gemeinsames Leben und ab morgen für ihre Flitterwochen in Italien. Wir sehen uns in vier Wochen für das zweite Hochzeitsfest – ich freue mich schon.
Bilder gibt's auch schon, es folgen bald noch mehr.