Es gibt wohl nur zwei positive Dinge, die man der Tatsache abgewinnen kann, dass der SC Freiburg in der 2. Liga spielt. Die eine ist, dass er dort eine Spitzenmannschaft ist und stets als Favorit antritt – in diesem Jahr umso mehr, da ers Spitzenreiter ist. Der zweite Vorteil ist, dass der SC Freiburg dadurch zum Auswärtsspiel gegen den FC Sankt Pauli nach Hamburg kommt und dort im legendären Millerntor aufspielt. Eine gute Gelegenheit für mich, da mal hinzukommen, eine noch bessere für meinen Bruder Philippe, mich als erster von meinen Geschwistern (meine Eltern waren ja schon zweimal da) hier zu besuchen. So standen wir am Freitag in der vollen Gästetribüne des ausverkauften Millerntors und genossen die doch außergewöhnliche Atmosphäre dieses besonderen Stadions. Zum Spiel brauch man wenig zu sagen, denn es war ziemlich grottig. Wir bekamen jedoch was wir wollten: ein Torr für den FC Sankt Pauli, um das abgehen der Fans zum „Song 2“ mitzubekommen, jedoch eines mehr für den SC Freiburg, sodass wir zuletzt den Auswärtssieg feiern konnten.
Ein Wort muss ich noch zu den Freiburgfans verlieren. Waren der Großteil der mitgereisten (bzw. der Exilfreiburger) gekommen, um gutgelaunt das Spiel anzuschauen und die Mannschaft anzufeuern, meinten die Ultras, sie müssten sich als die einzig wahren Fans aufspielen. Als nicht genug Mitgereiste ihrem Vorsänger (der seine Sache einfach nicht gut machte) nicht folgte und dieser nach ca. 20 Minuten entnervt aufgab, wurde zum einen jedweder Fangesang des restlichen Freiburger Anhangs boykottiert bzw. dagegen angesungen, zum anderen ständig mit den mitgebrachten Fahnen geschwenkt, sodass einem schön die Sicht genommen wurde. Das ist einfach nur traurig – sollen sie doch froh sein, dass mal mehr Leute bei einem Auswärtsspiel dabei sind.
Hamburg zeigte sich den Rest des Wochenendes für Philippe von seiner besten Seite: Sonnenschein pur, Frühlingspracht, Elbstrand, Hamburg-Marathon, enstpanntes Biertrinken in der Schanze, Action auf dem Kiez, wunderbarer Ausblick vom Michel – kein Wunder mein Besuch begeistert war. Dabei ist Philippe wahrlich kein Großstadtmensch. Er wird wohl bald wiederkommen, das freut mich! Fotos